1492 - Die Eroberung des Paradieses

1492 - Die Eroberung des Paradieses

Originaltitel: 1492: Conquest of Paradise
Genre: Historienfilm
Regie: Ridley Scott
Hauptdarsteller: Gerard Depardieu
Laufzeit: DVD (149 Min) • BD (156 Min)
Label: Pidax
FSK 16

1492 - Die Eroberung des Paradieses   03.05.2020 von Dan DeMento

1992, genau 500 Jahre nach der Entdeckung Amerikas, erschien mit 1492 - Die Eroberung des Paradieses ein Film, der ebendieses Thema abhandelt. Der Soundtrack von Vangelis ist auch knapp 30 Jahre später noch den meisten im Ohr, um den Film selbst wurde es deutlich ruhiger. Dank PIDAX erschien der Film jetzt in der Reihe "Historien-Klassiker" auf DVD und Blu-ray.

 

Inhalt:

 

Christoph Kolumbus (Gerard Depardieu) ist von seiner Theorie überzeugt, man müsse Indien auch über den westlichen Seeweg erreichen können. Obwohl er bei der Kommission der Universität Salamanca scheitert, gelingt es ihm mithilfe des Bankiers Sanchez (Armand Assante), eine Audienz bei Königin Isabella (Sigourney Weaver) zu erhalten. Er schafft es, sie von der Expedition zu überzeugen und so erreicht er nach entbehrungsreichen Wochen das Land, das er für Westindien hält. Doch nicht nur hier drohen vielfältige Gefahren, auch zuhause in Spanien wird Kolumbus' allzu schneller Aufstieg nicht nur mit Wohlwollen aufgenommen.

 

1492 - Die Eroberung des Paradieses war der Lieblingsfilm meines Vaters und vor allem der epische Soundtrack von Vangelis tönte jahrelang quasi permanent durchs Haus. Der Film selbst habe ich aber tatsächlich nie gesehen. Mit etwa 10 Jahren habe ich heimlich die VHS eingelegt und kam bis etwa zur 10. Filmminute, als eine recht deftige Hinrichtungsszene mir den Filmgenuss gehörig verdarb und mir nachhaltig in Erinnerung blieb.

 

Tatsächlich war ebendiese Szene auch für mein heute "erwachsenes" Ich noch recht heftig und immer wieder bietet der Film einige Gewaltszenen, die ich teilweise gelungen, teilweise aber auch sehr unnötig finde.

 

Jedem, der nicht seine gesamte Schulzeit verschlafen hat, bietet die Geschichte nicht viel Neues. Das war aber auch nicht das Anliegen des Films. Vielmehr wird sich hier ganz auf die Figur des Christoph Kolumbus konzentriert, auf seinen rasanten Aufstieg in den spanischen Adel, in dem er aber doch nur ein Fremdkörper war. Zudem endet der Film weit vor seiner Anerkennung als Entdecker Amerikas, sondern zeigt nur die Bemühungen seines Sohnes, dessen Biographie seinem Vater später zu seinem Ruhm verhalf.

 

Der Film entstand 1992 zum 500. Jubiläum der Entdeckung Amerikas und war ein gewaltiger Flop. In Amerika wollte ihn niemand sehen und selbst dem europäischen Publikum war er entschieden zu kitschig.

 

Selbst dem unbedarftesten Zuschauer dürften einige geschichtliche Ungenauigkeiten aufgefallen sein, so wird zum Beispiel die Ausbeutung und Ermordung der indigenen Bevölkerung einem einzigen Mann in die Schuhe geschoben, während Kolumbus stets nur das Beste für alle wollte.

 

Abgesehen von diesen Details funktioniert 1492 als Abenteuerfilm trotzdem sehr gut. Er bietet einige sehr schöne Bilder, die Schauspielleistung ist durchgehend überzeugend und der Soundtrack von Vangelis allein ist es wert, den Film anzuschauen.

 

Bildergalerie von 1492 - Die Eroberung des Paradieses (4 Bilder)

Details der Blu-ray:

 

Das Bild ist in Ordnung. Gelegentlich ist es recht verschwommen und gerade in dunklen Szenen grisselt es gewaltig, insgesamt ist das aber nicht störend. Der Ton ist klar verständlich, gut abgemischt und gerade in Kampfszenen ist auf allen Kanälen etwas los. Als Extra bietet die Blu-ray der Original-Trailer und ein - leider recht uninteressantes - Making Of.



Cover & Bilder © Pidax Film- und Hörspielverlag GmbH


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

 

1492 - Die Eroberung des Paradieses ist nicht der Meilenstein, der er gerne wäre, aber trotzdem ein netter Abenteuer-Film. In einigen Momenten ist er etwas langatmig und gelegentlich etwas selbstverliebt, aber das kann man ja durchaus einigen Werken von Ridley Scott vorwerfen. Trotzdem ist der Film ein schöner Ausflug in die Zeit, das Gerard Depardieu noch ein richtiger Schauspieler war und nicht... naja, das würde jetzt zu weit führen.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen