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Alarm für Cobra 11 - Highway Nights

Publisher: RTL Games
Entwicklerstudio: Synetic - The Funfactory
Genre: Racing
Art: Low-Price-Titel
Erscheinungsdatum: 16.11.2009
USK 12

Alarm für Cobra 11 - Highway Nights   24.01.2010 von DeWerni

Ben und Semir – die Hauptdarsteller der gleichnamigen RTL-Serie – gehen wieder auf Verbrecherjagd. Nachdem die letztjährige Version des Spiels einen überraschend positiven Eindruck hinterlassen hat, erschien vor kurzem der Nachfolger. Ob hier auch wieder spannende, rasante Action geboten wird, könnt ihr in diesem Bericht erfahren…

Mit der Zeit hat es sich so eingebürgert. Wie Electronic Arts FIFA, NHL oder aus der RTL-Serie Winter Sports erscheint auch Alarm für Cobra 11 im jährlichen Rhythmus. Seit 1995 gehen die beiden Cobra 11 – Polizisten Ben Jäger und Semir Gerkhan auf RTL in der gleichnamigen Serie auf der Mattscheibe auf Streife. Seit einigen Jahren bringt RTL Interaktive auch in regelmäßigem Abstand – wie angesprochen mittlerweile ein Mal pro Jahr – das entsprechende Spiel auf den Markt. Bei Alarm für Cobra 11: Highway Nights handelt es sich um das vierte Spiel der Serie. Die letztjährige Ausgabe hinterließ einen recht positiven Eindruck bei uns in der Redaktion. Man kann ja seine eigene Meinung
zu dem Spiel und seinem Hintergrund haben, aber sicher ist, dass es von Jahr zu Jahr immer besser geworden ist. Auch dieses Mal kann man sicher über den existierenden Spielspaß und seine Dauerhaftigkeit streiten, es gibt aber sicher wieder einige Weiterentwicklungen zu beobachten. Auch wenn diese eher auf der technischen Ebene liegen, so kann man trotz allem den Willen der Entwickler erkennen, das Spiel Stück für Stück voranzubringen, auch wenn dieses Mal die richtigen Innovationen im spielerischen Bereich ausbleiben. Eure Möglichkeiten zur Auswahl von Strecken und Autos sieht in dieser Version folgendermaßen aus. Es stehen euch zur Auswahl gut 40 Fahrzeuge bereit, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben und sich deren Auswahl an die Zielstellung der Mission orientieren sollte. Unter den Fahrzeugen sind nämlich unterschiedlichste Typen, darunter zivile Einsatzwagen, aufgemotzte Sportwagen, Streifenwagen im Polizei-Design, ein Kart, ein Monster Truck sowie verschiedene Sattelschlepper und Transporter. So steht euch über die anonyme Geheimmission über die wilde Verfolgungsjagd bis hin zum Transport der benötigten Ladung alles zur Verfügung. Womit ich auch gleich beim Spielmodus der Karriere ansetzen möchte.

Morgens halb zehn in Deutschland…
…und der Dienst beginnt. Der Karrieremodus stellt das Herz des Spiels dar. Dabei könnt ihr währenddessen nach und nach die zahlreichen Rennstrecken und die bereits angesprochenen Fahrzeuge freischalten. Insgesamt bietet euch die polizeiliche Dienstkarriere 36 Missionen (Xbox-Version, auf dem PC sind es 43) unterschiedlichster Typen zur Bewältigung an, welche teilweise nochmals in Untermissionen aufgeteilt sind. Das Gebiet, in dem ihr euch während der Karriere bewegt, ist immerhin ungefähr 32km² groß und umfasst über 200km Straßennetz. Daran wurde also schon mal nicht gespart. Ihr könnt euch in diesem Spielgebiet jederzeit auf freie Streife begeben und ein paar verdächtige Wagen beschatten, ein Rennen starten, einem polizeilichen Training (=Tutorial) beiwohnen oder direkt mit der nächsten Mission weitermachen.

Das Tutorial ist wirklich sehr hilfreich und angenehm gestaltet. Ihr lernt dabei die verschiedensten Vorgehensweisen, die ihr auch innerhalb der Missionen anwenden müsst. So geht es beispielsweise darum, das Fahrzeug möglichst konstant neben einem fahrenden LKW zu halten, so dass der Beifahrer sich in die Fahrerkabine schwingen kann, oder darum einen ferngesteuerten Miniflitzer mit Sprengstoff präpariert unter ein fahrendes Fahrzeug zu steuern und den Sprengstoff anschließend zu zünden, um so eventuell flüchtige Verbrecher auf spektakuläre Art und Weise an der Flucht zu hindern. Gestartet wird eure Karriere auf jeden Fall auf spektakuläre Weise. Ein schwarzer Van rast auf dem Rollfeld eines Flughafens auf ein Flugzeug zu, das vollbesetzt mit Passagieren ist und der Van anscheinend rammen will. Verfolgt wird dieser von den beiden Hauptcharakteren, einigen weiteren Streifen und ein paar Löschzügen. Dieses Mal scheint das Ganze wohl kein Happy End zu nehmen, das meint jedenfalls auch Ben Jäger. Kurz darauf seht ihr einen riesigen Feuerball auf dem Rollfeld…

Nun steigt ihr ungefähr sieben Tage vor der beschriebenen Szene in das Spiel ein und übernehmt die Rolle von Ben Jäger und Semir Gerkhan. Ihr befindet euch in eurem Dienstwagen fahrend auf der Autobahn und werdet wohl irgendwie in den Zusammenhang mit der mysteriösen Szene auf dem Rollfeld gebracht werden. So wird euch bei dieser Ausgabe erstmals eine Art roter Faden der Story präsentiert im Gegensatz zu den eher unabhängigen Einzelmissionen der Vorgänger. Die Missionen, die ihr im Folgenden erledigen müsst, hängen alle mehr oder weniger mit dem Hauptfall zusammen. Es gilt also ab sofort beispielsweise eine Überfallserie auf LKWs aufzuklären, einen Autoschieberring auffliegen zu lassen oder einen in der Stadt tagenden Weltwirtschaftsgipfel vor einem Bombenanschlag autonomer Terroristen zu beschützen. So setzt sich das Puzzle für euch Stück für Stück zusammen.

Jede Mission wird übrigens mit Sternen bewertet, was ebenfalls eine Neuerung im Spiel ist und eine sehr gute Idee. Ihr habt für die meisten Missionen ein Zeit- und Schadensbegrenzung. Solltet ihr diese Begrenzung überschreiten, so bekommt ihr in bestimmten Stufen immer wieder Sterne für die Bewertung der Mission abgezogen. Bleibt ihr bei beiden Grenzen innerhalb der Vorgaben, so sind euch die maximal fünf Sterne sicher. So bleibt auf jeden Fall ein Anreiz, einige der Missionen wiederholt zu spielen. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit innerhalb einiger Missionen während voller Fahrt auf die anderen Fahrzeuge zu schießen und sie praktisch zum Anhalten zu zwingen. Dieses Feature funktioniert erstaunlich gut und ist sehr schön umgesetzt. Ansonsten gibt es leider nicht allzu viel Neues. Das integrierte Navigationssystem reagiert teilweise immer noch viel zu träge. Wenn man mit 250 Sachen auf der Autobahn unterwegs ist und einen Wegpunkt erreicht, dann genügt es einfach nicht, genau in diesem Moment erst anzuzeigen, dass man die Ausfahrt 10m weiter nehmen muss, da hätte man durchaus noch ein wenig nachbessern können. Auch andere Mängel, die schon in den Vorversionen bemängelt wurden, wurden leider unbeachtet und unverändert wieder ins Spiel integriert. Dies betrifft vor allem, die menschenleeren Straßen – gibt es nur Menschen in Autos??? – und die teilweise hirnverbrannte Intelligenz der KI-Fahrer. Zum einen reagiere sie teilweise richtig gut auf das Einschalten des Martinshorns, um anderen rasen sie einem mit vollem Tempo ins Heck, während man gerade am Straßenrand eine Verkehrskontrolle durchführt.

Renn- und Multiplayermodus
Außer der Karriere gibt es noch weitere Modi. Man kann beispielsweise Einzelrenne auf den Kursen mit den Fahrzeugen fahren, die man während der Karriere freigespielt hat – und das im Singleplayermodus, aber auch im Splitscreenmodus mit bis zu vier Mitspielern. Viel Auswahl hat man sonst nicht. Es existieren leider keinerlei Varianten der Einzelrennen, wie beispielsweise Ausscheidungs- oder Zeitrennen. Auch auf einen Online-Multiplayermodus hat man unverständlicherweise verzichtet. Gerade dieses Feature ist doch in der heutigen Zeit für viele Spieler der großen Onlinegemeinde durchaus ein KO-Kriterium. Viel mehr gibt es leider an dieser Stelle nicht zu berichten, da wurde wieder mal eine Menge Potential verschenkt. Aber so bleibt vielleicht für zukünftige Versionen noch einiges an Entwicklungspotential über.

Grafik und Sound
Aus technischer Sicht muss man den meisten Entwicklern mittlerweile ein gutes Zeugnis ausstellen. Sie scheinen begriffen zu haben, dass eine gute technische Basis für ein modernes aktuelles Spiel Grundvoraussetzung ist. Auch wenn viele Spiele oft nicht das leisten, was sie leisten können, so bieten sie wenigstens meist diese Basis. So auch bei diesem Spiel. Leider scheint deswegen die Weiterentwicklung
spielerischer Inhalte doch ein wenig auf der Strecke zu bleiben. Bei der neuen Ausgabe von Alarm für Cobra 11 jedenfalls ist die Optik wieder sehr schön gelungen. Sie hat sich sogar ein wenig verbessert. Die Umgebung abseits der eigentlichen Straßen wirkt lebendig und realistisch. Gerade sehr viele Rennspiele konzentrieren sich aus dieser Sicht zu sehr auf das eigentliche Renngeschehen und vergessen diesen (wichtigen) Kontext. So stehen beispielsweise Baukräne in der Gegend rum, Werbetafeln sind aufgestellt, Bahnübergänge gehen auf und zu und auch ein paar Züge fahren auf den Schienen, manchmal auch ärgerlicherweise direkt vor meinem Polizeiwagen über die Straße während ich gerade mal wieder einen Verbrecher im Visier hatte.

Auch am Sound bleibt an dieser Stelle nicht viel zu meckern. Die musikalische Untermalung ist für ein actiongeladenes Rennspiel passend rockig gehalten und ist jederzeit stimmig, was die Atmosphäre und das Gefühl für die Raserei bestärkt. Die Sprecher sind die gleichen wie in der Fernsehserie, so dass der Wiedererkennungswert sehr hoch ist. Vom Sound her passt einfach alles, so dass man dem Spiel aus technischer Sicht wirklich ein Kompliment machen muss. Gute technische Umsetzung!

Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Keine Frage, das Spiel bringt einigermaßen Spielspaß. Doch es hat meiner Meinung nach im Gegensatz zu letztem Jahr ein wenig nachgelassen. Auch wenn gerade die Optik nochmal ein Stück weit verbessert wurde so präsentieren sich die Fahreigenschaften und die physikalische Engine doch eher schwach und unrealistisch. Bei der Karriere dagegen hat man sich bei der Story richtig Mühe gegeben, den Spieler dauerhaft bei Laune zu halten. Dies wurde auch gut umgesetzt. An dieser Stelle muss natürlich auch noch erwähnt werden, dass es sich bei diesem Spiel nicht um einen Vollpreistitel handelt, so dass man – falls man auf einfache Renn- und Karambolageaction steht – durchaus zu diesem Titel greifen kann, jedenfalls wenn man selbst nicht zu viel erwartet.


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positiv negativ
  • Sehr schöne, lebendige Grafik
  • Originalstimmen der RTL-Serie
  • Viele integrierte Fahrzeuge
  • Reaktion des Verkehrs auf Zuschaltung der Sirene
  • Tag- und Nachtwechsel
  • Teilweise recht lange Ladezeiten
  • Leider keine Wetter- und Witterungsbedingungen
  • Nervige Wiederholungen der Dialoge ohne Unterbrechungsmöglichkeiten
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