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Arma II - Operation Arrowhead

Publisher: Peter Games
Entwicklerstudio: Bohemia Interactive
Genre: Militär-Simulation
Sub-Genre: Taktik-Shooter
Art: Midpreis Titel
Erscheinungsdatum: 25.06.2010
USK 16

Arma II - Operation Arrowhead   06.08.2010 von Der Ohm

Vor über einem Jahr erschien mit Arma 2 eine sehr ambitionierte Militärsimulation mit einem hohen Grad an Realismus. Leider war der erste Release so verbugt, dass an Traumwertungen nicht zu denken war. Nach mehreren Updates ist nun mit Arma 2: Operation Arrowhead ein Add-On erschienen, welches sogar ohne die Vollversion spielbar ist. Ob Bohemia Interactive die Zeit genutzt hat um die gemachten Fehler auszubügeln erfahrt ihr in meinem Bericht…

Story

Erst mal zu den Besonderheiten des Spiels, entgegen den meisten Shootern ist man bei Arma 2 grundsätzlich ein toter Mann, wenn man hirnlos auf die Gegner losstürmt. Ohne seine Kameraden und der funktionierenden Kommunikation untereinander klappt gar nichts, nach zwei Treffern seid ihr sonst erledigt. Taktisches Vorgehen von Deckung zu Deckung ist unausweichlich. Leider funktioniert gerade diese KI der Kameraden im Hauptspiel sehr schlecht. Schauen wir mal ob dasOperation Arrowhead besser hinbekommt.

Der Kriegsschauplatz in Arma 2: Operation Arrowhead ist vom fiktiven Staat Tschernarussland in das sandige Takistan, welches ihr auch auf keiner Landkarte finden werdet, verlegt worden. Drei Jahre nach dem ersten Konflikt ist hier ein neuer Kriegsschauplatz entstanden. Natürlich kann sich das die US-Weltpolizei nicht entgehen lassen und stationiert Einheiten der US-Armee in Takistan. Von einfachen Infanteristen, über Spezialeinheiten bis hin zu Piloten und Panzereinheiten dürft ihr im Laufe der Kampagne verschiedene Rollen übernehmen. Nach dem Einsatz als einfacher Soldat übernehmt ihr das Kommando in einem Apache Longbow Kampfhubschrauber. Mehr möchte ich über den Verlauf der Story gar nicht  erzählen, aber macht euch auf eine spannende Geschichte bereit.

Gameplay
Wie im Hauptspiel sind die Landschaften wieder riesig und der Horizont muss Millimeter für Millimeter vorsichtig nach Feindbewegung abgesucht werden. Nicht selten entdecken die Gegner euch früher und eröffnen das Feuer. Sobald ein Feind entdeckt wurde, wird dies inklusive der geschätzten Entfernung und der Richtung über Funk bekannt gegeben. Auch ihr solltet eure Kameraden immer auf dem Laufenden halten. Die Funksprüche sind alle auf Englisch, die Übersetzung findet ihr am unteren rechten Bildschirmrand eingeblendet. Das Hauptproblem hierbei ist festzustellen, wer jetzt „Feind auf 2 Uhr, 100m Entfernung“ gesagt hat, bzw. wo der Gute überhaupt steht. Der Spieler muss durchweg versuchen sich die Namen und Standorte der Kameraden zu merken um hieraus einen größeren Nutzen zu ziehen. Dank einer Uhr am Bildschirmrand, die sich wie ein Kompass dreht, ist es im Addon jetzt möglich zu erkennen, welches 2 Uhr denn gemeint ist. Auch die Radaranzeige ist verbessert worden und findet sich nun kreisrund am oberen rechten Bildschirmrand wieder. Wenn ihr Unterstützung benötigt oder verwundet seid, könnt ihr jederzeit über die Funke Hilfe anfordern. Nun hilft nur noch beten dass ein Sanitäter in der Nähe ist. Missionsziele erhaltet ihr ebenfalls über diesen Kanal. Ziele und Kameraden werden, zumindest in den niedrigeren Schwierigkeitsgraden, im Spiel markiert. Dies hilft massiv dabei, „Friendly Fire“ zu vermeiden. Die Gegner sind teils mit einem roten Kreis markiert. Ein Blick reicht aus um zu entscheiden, ob das Feuer zu eröffnen ist oder nicht. Bei geografischen Zielen wird zudem die Entfernung mit angezeigt, was nicht bedeutet dass man blindlings drauf zulaufen oder fahren sollte.

Steuerung

Ein großer Kritikpunkt den sich Arma 2 gefallen lassen musste, war die überladene Steuerung. Hier gibt es leider keine signifikanten Verbesserungen. Dem Spiel liegt ein DinA5 großer Zettel bei, auf dem ganze vier verschiedene Tastaturbelegungen beidseitig untergebracht sind – Ok, das Spiel bietet dafür auch sehr viel. Fahrzeugsteuerung, Infanterie und Hubschraubersteuerung: Das kann natürlich nicht auf drei Tasten untergebracht werden. Dazu kommen noch die Gruppen und Team-Kommandos. In die Grundlagen der Steuerung wird der Spieler durch das übliche Trainingslager gut eingeführt. Wirklich zeitgemäß ist die Steuerung allerdings nicht mehr.

Grafik und Sound

Auf dem Testsystem, einem Intel Quadcore mit 2.88 GHz und einer GeForce 9800GTX+ lief das Spiel selbst bei voller HD-Auflösung (1980*1080) meist stabil und flüssig, nur bei Häuserkämpfen bricht die Engine ein. Um das beste Spielerlebnis zu haben, sollte es aus der Ich-Perspektive gespielt werden. Wischeffekte beim Schwenken des Blickes und der wackelnde Blick beim Laufen unterstreichen die Atmosphäre sehr. Besonders die Lichteffekte zu den verschiedenen Tageszeiten sind sehr schön umgesetzt worden, hier wurde an der Engine seit dem Hauptspiel einiges verbessert. Auffällig ist auch die hervorragende Weitsicht im Spiel, sanfte Hügel schlängeln sich den Horizont entlang und lassen das Einsatzgebiet riesig erscheinen. Die Charaktere haben das typische Plastikpuppengesicht, sind aber auch sehr detailliert dargestellt. Einzig Bäume, Sträucher und Tarnzelte wirken ein wenig zu grob texturiert.  Die Musikuntermalung hält sich mit ruhigen, orientalisch angehauchten Klängen im Hintergrund, sehr angenehm.

Multiplayer

Bei der Kampagnenauswahl für Operation Arrowhead befindet sich neben Abbrechen und Starten noch der Button „Host“. Die Kampagne ist im Koop-Modus mit bis zu drei Spielern bestreitbar. Auf Multiplayer-Maps können sich über 100 Mitspieler tummeln die entweder im Koop-Modus oder als Gegner antreten können.

Künstliche Intelligenz

Auf eins muss man sich bei Arma 2 verlassen können und das sind die Kameraden. Leider krankte das Hauptspiel hierbei mit einer KI, die die meiste Zeit vollkommen überfordert war. Seit einem Jahr patcht Bohemia Interactive an diesem Problem herum. Richtig in den Griff bekommen haben sie es bis jetzt allerdings noch nicht. So kann man sich als Spieler besonders in Häuserkämpfen oft über das absolut schwachsinnige Verhalten der KI-Soldaten ärgern, die Ziellos durch die Gegend irren.

Ganz so dusselig wie früher sind die Jungs zum Glück nicht mehr und auch das Hauptspiel lässt sich mit dem aktuellen Patch 1.07 viel besser spielen als noch vor einem Jahr. Hoffen wir dass die Entwickler hier noch fleißig nachbessern, der Patch 1.52 von Operation Arrowhead geht schon in die richtige Richtung. 


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Operation Arrowhead ist auf dem Stand wie ARMA 2 damals hätte sein müssen. Die künstliche Intelligenz hat zwar immer noch seine Schwächen, diese fallen aber bei weitem nicht mehr so ins Gewicht wie früher. Das Spiel nimmt es problemlos mit anderen Vollpreistiteln auf, die Kampagne ist verhältnismäßig lang und abwechslungsreich. Durch die überladene Steuerung und dem hohen taktischen Ansatz ist das Spiel nicht für jeden geeignet. Besonders diejenigen, die auf "Knüppel-auf-den-Kopf"-Shootern stehen, werden sich die Zeit mit der Einarbeitung nehmen müssen. Dann wird es allerdings zu einem atmosphärischen, tiefgängigem Spiel. Operation Arrowhead ist das bessere ARMA 2.


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positiv negativ
  • Sehr gute Grafik
  • Gute Atmosphäre
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Langzeitmotivation im Multiplayer-Modus
  • Überforderte KI
  • Teilweise unübersichtlich
  • Überladene Steuerung





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