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Armored Core: Verdict Day

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: From Software
Genre: Action
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 27.09.2013
USK 12

Armored Core: Verdict Day   20.10.2013 von Torsten

Gewaltige Kampfroboter mit überdimensionierten Waffensystemen in einer verwüsteten Welt als Kampfschauplatz dreier unerbittlich kämpfender Fraktionen, die von Spielern rund um den Erdball vertreten werden. From Software bringt über Namco Bandai den neuesten Ableger der bekannten Armored Core-Reihe auf den Markt. Das schlachtenreiche Action-Spektakel, das seit jeher auf auf jeglichen Simulations-Anspruch verzichtet, konzentriert sich nunmehr vermehrt auf den Multiplayer-Anteil. Doch so spannend sich die Theorie auch anhört, in der Praxis gibt es auch so einige Probleme...

 

Der Krieg der Zukunft

 

Wenn uns die Handlungsstränge von Science-Fiction-Filmen und -Spielen eines gelehrt haben, dann ist es die Tatsache, dass sich in der Zukunft abseits von Entwicklungen und Entdeckungen doch wenigstens eine Konstante der heutigen Zeit durchringt: Es gibt Krieg. Den gab es schon immer und solange unterschiedliche Glaubensrichtungen, Interessen oder einfach nur Meinungen aufeinandertreffen, so scheint es auf Dauer unvermeidlich, dass es irgendwann auch zu einer handfesten Auseinandersetzung kommen wird. So herrscht auch in der hier vorgetragenen, fernen Zukunft Krieg. Dieser wird vornehmlich durch den Einsatz riesiger und vor Waffen strotzender Kampfroboter ausgetragen. Und bei allen negativen Eigenschaften eines Krieges, so bringt er am Ende auch einen Vorteil: Es gibt immer Arbeit. Auch für uns als Söldner gibt es genug zu tun und so übernehmen wir bezahlte Aufträge, um im Namen unserer Fraktion zu töten. Die Einzelspielerkampagne hält sich dabei nicht lange an Erzählungen einer Story auf, stattdessen geht es nach kurzen Zwischensequenz-Schnippseln gleich auf das Schlachtfeld.

 

Mehrspieler-Modus mit wenigen Spielern

 

Die Kampagne ist für all diejenigen, die entweder nicht online spielen möchten, oder aber keine Mitspieler finden. Allerdings wird hier nicht viel mehr als eine stark verlängerte Version eines Tutorials mit Bot-Übungsmissionen geboten. Der Fokus des Spiels liegt ganz eindeutig auf dem Mehrspieler-Modus und dieser hat es tatsächlich in sich. Einsteiger werden von einer ungemeinen Fülle an Informationen und Auswahlmöglichkeiten förmlich erschlagen. Nachdem wir uns für eine der drei zur Verfügung stehenden Fraktion entschieden haben, geht es in verschiedenen Missions-Typen auf Schlachtfelder rund um den Globus. Dieser ist in über 50 verschiedene Kartenabschnitte unterteilt, um die sich die Fraktionen in sogenannten „Seasons“ streiten. Gewinner ist die Fraktion, die ihre Widersacher bezwingt oder aber nach Ablauf einer festgelegten Zeit mit den meisten eroberten Stützpunkten aufwarten kann. Klingt eigentlich recht spannend. Leider ist die Serie hierzulande nicht sonderlich erfolgreich und da macht auch Verdict Day bislang keine Ausnahme. Es mangelt an kampfbereiten Spielern, die Leben auf die Schlachtfelder bringen. So werden viele Kämpfe, die im Team ausgetragen werden sollten und spannende Kämpfe suggerieren, einfache Duelle mit kurzem Kampfverlauf.

 

Bildergalerie von Armored Core: Verdict Day (6 Bilder)

Verstohlen und hinterhältig? Taktisch!

 

Es gibt einige Serien, die sich mit „großen Kampfläufern“ beschäftigen. Einige spielen sich schwerfälliger und simulationslastiger (Mechwarrior), andere wie Front Mission oder eben Armored Core setzen auf Dynamik und schnelle, unkomplizierte Action. Doch so arkadig die Steuerung der Mechs auch sein mag, so anspruchsvoll ist dagegen oft der Spielverlauf. Denn wer meint, sich in Ego-Shooter-Manier in das Getümmel zu stürzen, sieht seinen Suit schneller durchlöchert als er den Titel-Namen aussprechen kann. Vielmehr muss man das Spiel als Taktik-Shooter mit Arcade-Steuerung, sozusagen als eine Art Quake im Ghost Recon-Universum, sehen. Und das macht es gerade für Anfänger schwierig, im harten Multiplayer-Alltag zu bestehen. Begleiten uns andere Spieler, insofern wir Team-Kameraden finden sollten, empfiehlt sich abwartendes „Abstauber-Verhalten“ für den Anfang, bis wir die Steuerung, wie grundlegende Taktiken erlernt und eine unserem Spielstil entsprechende Bewaffnung gefunden haben. Versteckspiele und Hinterhälte, die sich prima durch abzusetzende Dronen einleiten lassen, sind unsere Mittel der Wahl, um erste Erfolge zu feiern.

 

Nicht mehr zeitgemäße Technik

 

Optisch hat der Zahn der Zeit heftig an der Serie genagt. Armored Core: Verdict Day zeugt mit schwammigen Texturen in lieb- und leblos wirkenden Karten von einem Relikt der Vergangenheit und kann nur wenig überzeugen. Einzige Ausnahme sind die detaillierten Mech-Modelle, die sich nach Lust und Laune lackieren, bekleben und variieren lassen. Verschiedene Bauteile und Waffen wirken sich auch deutlich auf die Optik unserer Kampfroboter aus, die sich dadurch auch individualisiert gestalten lassen. Fehlendes Treffer-Feedback und eine schwache Physik-Engine lassen allerdings das Gefühl vermissen, einen gewaltigen und tonnenschweren Stahl-Koloss zu bedienen. Allenfalls durchschnittliche Soundeffekte verstärken diesen Eindruck noch weiter. Soundtrack und Sprachausgabe können da noch am ehesten überzeugen. Nichts überragendes, aber zum Setting und der gebotenen Atmosphäre passend.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Die Zielgruppe von Armored Core: Verdict Day ist von vornherein beschränkt. Das Setting ist zu speziell und die Präsentation zu schwach, um die breite Massen an Action-Fans zu bedienen. Der verstärkte Fokus auf den Mehrspieler-Modus ist zudem bei dem gegenwärtig gebotenen Spielermangel eher unglücklich. Die Einzelspieler-Kampagne bietet hingegen auf Dauer wenig Motivation und verschreckt Einsteiger mit einem hohen Schwierigkeitsgrad. Armored Core: Verdict Day ist daher nur etwas für beinharte Spieler und sich durch die Materie beißende Genre-Fans, die auf schicke Optik und motivierende Handlung verzichten können.


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