Kein Cover vorhanden: upload/articles/Cover_gmbdvqBjrbyHlQXLnY2N.JPG

Blackwater

Publisher: NBG / 505 Games
Entwicklerstudio: Zombie Studios
Genre: Shooter
Sub-Genre: Kinect-Rail-Shooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 03.11.2011
USK 18

Blackwater   07.12.2011 von Panikmike

505 Games präsentiert mit Blackwater den ersten Shooter, der reinrassig mit Kinect gesteuert wird. Die Zukunft hat begonnen, man fühlt sich wie im Krieg. Mit dem grandiosen Unterschied, dass man zu Hause im heimischen Wohnzimmer mit der Xbox 360 zockt und nicht mit anderen Soldaten an der Front steht. Ob 505 Games damit den Krieg gewinnen kann?

Die Idee an sich ist ja super, doch dann muss auch die Ausführung passen. Früher gab es einige Rail-Shooter, wie zum Beispiel „Time Crisis“ oder „Virtua Cop“, welche eine große Fanbase hatten. Warum also nicht mit einer neuen Technik aber dem gleichen Spielprinzip ein neues Spiel basteln. Es spricht ja nichts dagegen, nur wenn die Grafik dann jenseits von neueren Produktionen ist, die Steuerung nicht gut funktioniert und das ganze Projekt eher langweilig als spaßig ist, dann haben die Entwickler etwas falsch gemacht.

Im Spiel übernehmen wir die Kontrolle der bekannten Söldner-Gruppe „Blackwater“. Vier Personen möchten in einem fernen Land den Diktator stürzen und unschuldige Zivilisten retten. Level um Level kämpft man sich so durch dreckige Straßen, versteckt sich in kaputten Häusern und tötet die Terroristen. Eine abwechslungsreiche Kampagne mit Überraschungen gibt es leider nicht. Zwischen den Level wird die Geschichte erzählt, jedoch mehr schlecht als recht. Die Dialoge wirken irgendwie unfertig und es scheint so, als hätten die englischen Sprecher bei der Entwicklung keinerlei Motivation gehabt. Ebenso kann man sich eigentlich nie mit einem der vier identifizieren, dafür ist alles zu oberflächlich. Spielen werdet Ihr übrigens alle, das Spiel wechselt während der Kampagne immer wieder durch. Vielleicht ist aber genau diese Funktion das Problem der Seichtigkeit.

Wenn die Steuerung gut funktionieren würde, dann wäre die Geschichte von „Blackwater“ wahrscheinlich vernachlässigbar, doch leider stimmen dort viele Ecken und Kanten auch nicht. Eigentlich sollte man selbst als Soldat agieren. Wenn man also einen Schritt nach links oder rechts geht, dann sollte der Held im Game ausweichen. Geht der Spieler in die Hocke, so sollte dies auch die Spielfigur tun. Doch die Theorie ist leider ein wenig anders. Man muss jedoch wissen, dass der Charakter wie bei einem typischen Rail-Shooter stehen bleibt. Im Klartext kann man seinen Helden also nicht selbst steuern, sondern nur mit ihm in Deckung gehen. Mit ausgestrecktem Arm darf man dann mit einer Sniper, einer MP, einer Pumpgun oder einem Raketenwerfer außerhalb der Deckung auf die Gegner ballern, den Abzug übernimmt die Konsole. Die Waffen wechseln je nach Spielsituation automatisch durch, auswählen kann man sie leider nicht. Nachladen kann man mit einem Armschwung nach unten und hin und wieder darf man über Hindernisse springen, Türen eintreten, sich an Balkonen hochziehen oder abseilen. Das ganze Konzept ist total eintönig und leider ist eine Verzögerung zu sehen. Wenn man nur noch wenig Energie hat und diese Verzögerung nicht einberechnet, dann kann jede Sekunde den Tod bedeuten. Wenn das passiert, dann müsst Ihr den Level von vorne beginnen, was sehr frustrierend ist. An manchen Stellen gibt es gar keine Deckung, ergo müsst Ihr sehr schnell sein und viel Glück haben, dass Euch der Maulwurf nicht Guten Tag sagen muss.

Wer Abwechslung sucht, der wird sie hier nicht finden. Jedes Level ist von der Struktur her gleich, es gibt gerade einmal eine Handvoll Gegner und wer ein Level gesehen hat, der weiß, was einem im restlichen Spiel erwartet. Der einzige Lichtblick sind die verschiedenen Wege, die man im Spiel hat. Dies erhöht den Wiederspielwert, jedoch wird das nur für Hardcore-Fans interessant sein. Der normale Gamer wird "Blackwater" aufgrund seiner Mängel gar nicht durchspielen, weil er vorher eher noch die Konsole auf die Straße wirft.

Über die Technik des Spiels braucht man ebenso kaum Worte verlieren. Die Grafik ist nicht gut und auf einem Niveau, was vor ein paar Jahren gerade einmal mittelmäßig gewesen wäre. Klar ist man durch Battlefield und Co. verwöhnt, doch so etwas wie hier, kann man einfach nicht abliefern. Die Animationen sind nicht schön, die Grafik ist uralt und die Texturen pixelig und schammig. Über die langweiligen Stimmen habe ich mich oben schon ausgelassen, die Effekte sind ein wenig besser. Hier kann man ein Auge zudrücken und auch die Musik ist relativ passend. Man kommt sich zwar vor wie beim Militär, aber das sind wir in einer gewissen Weise ja auch. Trotzdem nervt diese auf Dauer, weil die Abwechslung fehlt.
 


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Es hätte so schön sein können, es hätte so einen Spaß machen können und es wäre so eine tolle Idee – ist es aber nicht! Speicherpunkte während einer Mission? – Gibt es leider nicht. Abwechslung? – Was ist das? Fitnessstudioersatz? – Nur wenn man das Spiel am Stück täglich durchspielt! Eine fesselnde Story? – Schön, wäre es. Spaß am Spiel und Schokolade? – Nein und ja, wenn man sich vorher welche im Supermarkt kauft. Also wirklich, ich habe keine Ahnung, was sich 505 Games gedacht hat, als sie dieses Spiel herausgebracht haben. Der Ansatz ist gut, die Umsetzung und der ganze Rest sind leider schon fast eine Katastrophe. Für 5 Euro würde ich mir das Spiel eingehen lassen, mehr ist es aber nicht Wert. Schade, ich hatte mich auf etwas neues Innovatives gefreut, leider wurde ich von vorne bis hinten veräppelt –ähm sorry, enttäuscht! Bitte, bitte macht einen zweiten Teil davon, dieses Mal aber ohne Mängel, okay?


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Sehr gute Idee…
  • Amüsante Zwischensequenzen…
  • Alternativwege in den Level
  • Tolles Cover
  • Nur was für absolute Hardcore-Kinect-Fans…
  • Hammergeiler Trailer
  • …leider keine gute Ausführung
  • …die aber eigentlich ernst sein sollten
  • Lieblose englische Sprachausgabe
  • Untertitel langsamer als die englischen Sprecher
  • …alle anderen -> Finger weg!
  • Zu wenig Umfang
  • Keine Speicherpunkte in den Level
  • Kinect-Steuerung nicht akzeptabel
  • Grafik auf Xbox 1-Niveau
  • Immer dieselben Gegner; keine Vielfalt





Kommentare[X]

[X] schließen