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Blood Feast (2016)
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BEWERTUNG |
31.07.2018 von Mario von Czapiewski
Dass es tatsächlich jemals in dem Wust von zahlreichen Horror-Neuverfilmungen der letzten Jahre ein Remake zum ersten Splatterfilm der Filmgeschichte geben wird, war lange nicht erwartbar. Schließlich war das Urgestein abseits seiner erstmalig ausschweifend dargestellten Abartigkeiten inhaltlich und handwerklich kein wirklich guter Film. Doch nun wagte sich Jungregisseur Marcel Walz (Seed 2) an das antiquierte Werk, entstaubte es und nahm die aktuell verbreitete hohe Toleranzgrenze gegenüber dargestellter Gewalt zum Anlass, Blood Feast neu zu erfinden. Tiberius Film veröffentlicht den Film nun auf DVD und Blu-ray in Deutschland...
Fuad Ramses (Robert Rusler) führt nicht nur zusammen mit seiner Frau Louise (Caroline Williams) und seiner Tochter Penny (Sophie Monk) ein erfolgloses Restaurant, sondern arbeitet nebenbei ebenfalls in einem Museum. Als ihm dort plötzlich die ägyptische Göttin Ishtar (Sadie Katz) erscheint und ihn mit einer alten Prophezeiung konfrontiert, verwandelt er sich zu einem Killer. Er soll ein rituelles kannibalisches Mahl veranstalten und zahlreiche Opfer für Ishtar darbieten.
So stellt sich Blood Feast im Jahre 2016 als Mischung aus Torture Porn und Slasher dar, der vielmehr den Fokus auf die Folterungen einzelner Opfer, als auf die im Original eher vertretenen blutigen „Ergebnisse“ setzt. Vor allem Hauptdarsteller Robert Rusler (Nightmare On Elm Street 2) merkt man den Spaß an genau diesen Sequenzen deutlich an, denn dieser kann hier seine Rolle mit ausgeschlagenem Zeiger bespielen. Auch die restliche sehr internationale Besetzung ist gelungen, da sich einige Tendenzen nach unten und einige nach oben immer gut ausgleichen. Besonders Caroline Williams (Texas Chainsaw Massacre 2) gibt in jeder Szene ihr Maximum und dominiert oft mit ihrer Präsenz.
Splattertechnisch sind Fans von Marcel Walz zwar bereits deutlich ruppigeres gewöhnt, jedoch geht es auch in Blood Feast weiterhin ordentlich zur Sache. Es gibt einige solide handwerkliche Gewalteinlagen zu bewundern, die wohldosiert und nie zu übertrieben die Handlung des Films ergänzen. Leider muss man von einem Teil davon in der deutschen Fassung Abschied nehmen. Basierend auf der im Vergleich zur originalen Unrated-Version bereits kürzeren R-Rated-Kinofassung, fehlen in der deutschen Fassung nochmal zusätzlich wenige Minuten. Zwar ist der Film immer noch konsumierbar, der fade Beigeschmack begleitet aber jede Sichtung.
Somit ist Marcel Walz trotzdem eine recht gelungene Modernisierung eines angestaubten Filmwerks gelungen, die nicht nur dem Original an vielen Stellen Tribut zollt, sondern auch Splatterfans von heute weitgehend befriedigen wird.
Für die Rezension lag ein Online-Screener vor. Über die Qualität des Bonusmaterials oder des Medienträgers kann an dieser Stelle keine Auskunft gegeben werden. Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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