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Blood Punch - Und täglich grüßt der Tod

Originaltitel: Blood Punch
Genre: Horror
Regie: Madellaine Paxson
Hauptdarsteller: Milo Cawthorne • Olivia Tennet
Laufzeit: DVD (101 Min) • BD (104 Min)
Label: Indeed Film
FSK 18

Blood Punch - Und täglich grüßt der Tod   13.12.2016 von Beef Supreme

Zwei Jahre sind seit Fertigstellung ins Land gezogen, bis es Blood Punch auch hierzulande endlich in die Regale geschafft hat. Wurde auch langsam Zeit, sage ich. „Aber es gibt doch schon unzählige Fun-Splatter!“, höre ich die Hater schreien, „Und täglich grüßt das Murmeltier ist so ausgelutscht!“, skandieren andere voll Verachtung. Und jetzt komm‘ ich ums Eck, und erzähle euch, warum Blood Punch trotzdem der Shit ist!

 

Milton (Milo Cawthorne) hat echt Pech. Obwohl er einen ganz stabilen College-Abschluss hingelegt hat, ist sein Leben aller Wahrscheinlichkeit nach trotzdem im Eimer. Das liegt daran, dass er so doof war, seine Meth-Küche in die Luft zu jagen, weswegen er jetzt in der Entzugsklinik einsitzt. Dort lernt er Skyler (Olivia Tennet) kennen, die aber nicht so wirklich wegen einem geilen Entzug da ist. Skyler ist nämlich auf der Suche nach einem anständigen Meth-Koch, da ein Großkunde ordentlich Druck macht und auf zügige Lieferung pocht. Einen Quickie später stößt Skylers Freund Russell (Ari Boyland) mit rauchenden Colts hinzu, knallt die halbe Belegschaft ab und so rollen sie zu dritt in eine abgelegene Waldhütte zum Saufen und Kochen. Nach einer Nacht voller Drogen, Alkohol und perverser Eskapaden geht’s dann am nächsten Morgen nach erfrischender Kotzerei auch direkt los mit der Meth-Produktion. Leider endet der Tag nicht wie geplant und nach kleineren Differenzen landet Russell unter der Erde. Mann, hat Milton doof aus der Wäsche geguckt, als Russell am nächsten Morgen plötzlich wieder gut gelaunt und ziemlich lebendig auf der Terrasse stand. Es stellt sich heraus, dass die 3 in einer Art Zeitschleife gefangen sind und den Tag nach dem Suff immer wieder aufs Neue durchleben. Meist geht Russell dabei drauf, während Skyler und Milton nach einem Ausweg suchen. Und auch ein wenig die gegebene Zeit fürs Vergnügen nutzen…

 

Blood Punch erfindet das Rad nicht neu. Alle verwendeten Versatzstücke waren schon mal irgendwo zu sehen und das auch handwerklich bedeutend besser, beispielsweise im Cruise-Vehikel Edge of Tomorrow. Trotzdem macht Blood Punch massiv Laune, weil der Film mit einer erfrischenden Lockerheit an die Sache ran geht und ein anständiges Maß an Situationskomik verbaut. Darüber hinaus verfolgt der Film einen interessanten Ansatz, was die die Thematik des sich immer wiederholenden Tages betrifft. So bleibt der Film durchweg interessant und liefert neben lässig inszenierter Splatterkomik auch noch Handlungsfortschritt. Dabei vermeidet der Film glücklicherweise den Fehler, zu viel zu früh zu verraten, sodass der Film über lange Strecken nicht vorhersehbar ist. Auch das Timing sitzt erstaunlich gut. Sobald die Wiederholungen drohen, eintönig zu werden, schafft es Blood Punch punktgenau, einen Twist oder einen Fortschritt einfließen zu lassen. Unterm Strich gibt’s inhaltlich nur sehr wenig, was man dem Film ankreiden könnte, gerade für ein Regiedebüt.

 

Bildergalerie von Blood Punch - Und täglich grüßt der Tod (11 Bilder)

Für den technischen Aspekt gilt dies leider nicht. Der Streifen gibt sich zwar redlich Mühe, einigermaßen professionell auszusehen, und schafft das auch in einigen Aspekten, beispielsweise Kameraführung und Bildqualität. Doch die Effekte, Sound wie Splatter, lassen gelegentlich doch zu wünschen übrig. Gerade die Soundeffekte klingen wie geklaute Samples, die aus einer Blechbüchse aufgenommen wurden. Hier merkt man dem Film das geringe Budget am meisten an. Die Splatter-Effekte zeugen auch nicht unbedingt von einem tiefen Geldbeutel, gehen aber im Großen und Ganzen noch in Ordnung. Wo andere Vertreter dieser Preisklasse abblenden, bekommt man hier immerhin noch was zu sehen. Die Synchro hingegen geht absolut in Ordnung, auch von der Abmischung her. Schade, dass sich das nicht für die Effekte behaupten lässt.



Cover & Bilder © ...


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Blood Punch hat mich positiv überrascht. Ich hatte im Vorfeld keinerlei Informationen zu dem Film, und habe eigentlich aufgrund des Titels irgendwas mit Kampfsport erwartet. Der Film schlägt aber eine ganz andere Richtung ein und vermischt gekonnt Und täglich grüßt das Murmeltier mit Splatter und Comedy. Zwar budget-technisch etwas schwach auf der Brust, kann der Film aber inhaltlich überzeugen und gestaltet seine 106 Minuten durchweg unterhaltsam. Das reicht von coolen Kills über interessante Entwicklungen und Twists bis hin zu einem sehr gelungenen Ende. Blood Punch macht einfach Laune und zelebriert einige interessante Ideen, was man an so einem sich ewig wiederholenden Tag alles anstellen kann. Klare Kauf- und Sichtempfehlung!


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