Bone Tomahawk
|
BEWERTUNG |
25.01.2016 von MarSKurt Russell scheint sich aktuell sehr wohl zu fühlen in seinem Cowboy-Outfit, denn neben Quentin Tarantinos The Hateful 8 übernahm er im Jahr 2015 noch eine weitere Western-Hauptrolle. Ob der deutlich kleinere Streifen Bone Tomahawk überzeugen kann, das erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Bright Hope ist ein beschauliches kleines Städtchen mitten im Nirgendwo von Texas in der Nähe der mexikanischen Grenze. Eigentlich ein ruhiges, idyllisches Plätzchen, bis der Gauner Purvis versehentlich eine Horde brutaler Indianer in den Ort führt und diese den Hilfssheriff sowie die Frau des Viehtreibers O´Dwyer entführen. Sheriff Hunt macht sich zusammen mit seinem altersschwachen Deputy, dem örtlichen Revolverhelden Brooder, seines Zeichens bekennender Indianer-Hasser, sowie dem von einer Beinverletzung eigentlich ans Bett gefesselten und zu allem entschlossenen O´Dwyer auf den beschwerlichen Weg, um den aussichtslosen Kampf aufzunehmen und die Entführten aus den Händen der offensichtlich kannibalistischen Indianer zu retten. Was die vier jedoch erwartet ist die Hölle auf Erden...
Bone Tomahawk beginnt wie ein ganz normaler, üblicher 08/15 Western im klassischen Stil. Indianer sind böse, Cowboys sind gut, Kampf zwischen den Gruppen ist vorprogrammiert. Schon sehr bald merkt der Zuschauer jedoch, dass hier mehr dahinter steckt als bekannte Klischees. Die anfänglich sehr ruhige, gemächliche Einführung der Figuren wird vorerst nur durch kleinere Andeutungen von Gewalt unterbrochen und konzentriert sich auf Dialoge, die stellenweise so unpassend und abgefahren wirken, dass sie genauso gut aus der Hand von Tarantino stammen könnten. Dementsprechend ist auch eine ordentliche Prise Sarkasmus und schwarzer Humor vorhanden, der das Geschehen zunächst etwas auflockert. Vorteil an dieser Stelle ist die großartige, hochkarätige Besetzung des Films, denn alle sind mit viel Spielfreude bei der Sache und präsentieren ihre Charaktere glaubwürdig und sympathisch. Nichts desto trotz ist der dialoglastige Mittelteil meines Erachtens etwas zu ausführlich geraten, was den Erzählfluss etwas hemmt und für einige Längen sorgt.
Erst als die Reise durch die unbewohnte Prärie beginnt und die ersten Probleme auftauchen, spürt man dass die Reise ganz andere Wege als zunächst erwartet einschlagen wird. Spätestens in dem Moment jedoch, wenn Bone Tomahawk ins Finale übergeht, bekommt man dann endgültig einen brutalen Schlag in die Magengegend verpasst, denn was Regisseur S. Craig Zahler da auf einen loslässt ist wahrlich überraschend. An dieser Stelle wechselt der Film nämlich aus dem Western-Gerne in knallharten Splatter-Horror und präsentiert verstörende Gewaltspitzen und eine düstere, beklemmende Atmosphäre, die durch die Optik und die Soundkulisse noch zusätzlich gesteigert wird.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut, wenngleich es auch kein Highlight darstellt. Die Grundschärfe ist solide und auch einige Details sind auszumachen, im Gegenzug gibt es aber auch einige weichere, durch recht geringen Kontrast leicht unscharfe Einstellungen. Der Schwarzwert ist satt und verschluckt nur selten Details in den zahlreichen Nachtszenen. Der Ton ist hervorragend und liefert jede Menge feine Details verteilt über die gesamte Anlage, atmosphärischen Effekteinsatz sowie kräftige Bässe wo benötigt. Cover & Bilder © tba Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]