Borderlands 2 (Vita)
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BEWERTUNG |
08.06.2014 von TorstenDer Reiz der PS Vita lag bei ihrem Release dank zweier Analog-Sticks und genügend Hardware-Reserven in Petto vor allem darin, die Shooter der PlayStation 3 unterwegs spielen zu können. Was haben wir uns auf Call of Duty, Mass Effect und Bioshock in portablem Format gefreut? Am Ende enttäuschten aber viele der vermeintlichen Blockbuster und einzig Killzone Mercenary konnte wirklich überzeugen. Nun gibt es Borderlands 2 für Sonys Ziegelstein. Da sollte, betrachten wir Setting, Technik und Co., doch eigentlich nichts mehr schief laufen, oder?
Alles drin, was drin sein muss!
Zunächst einmal gibt es ein Lob, denn entgegen der abgespeckten Light-Varianten von Assassins Creed und Call of Duty gibt es hier tatsächlich das komplette Spiel inklusive sechs zusätzlichen Inhalten. Keine Streichungen, keine Kürzungen. Es ist auch alles enthalten, was schon beim Original zu finden war. Daher verweisen wir für Angaben zu Inhalt, Story und Umfang auch auf den Test der Heimkonsolen-Version, den Ihr HIER finden könnt!
Großer Shooter-Spaß für unterwegs?
Gleich zu Beginn die Info: Auch auf der PS Vita gibt es Koop-Gameplay, allerdings dürfen hier nur zwei statt vier Recken gleichzeitig auf Jagd nach Beute gehen. Das ist eigentlich sehr schade, aber durch die geringe Online-Verfügbarkeit von PS-Vita-Spielern nicht weiter tragisch. Dank Cross-Save-Funktion dürfen Spieler ihre Spielstände von der PlayStation 3 auf den Handheld übertragen. Anders herum ist es natürlich ebenso möglich. Die Bedienung mit zwei Analog-Sticks mag anfangs auch zunächst überzeugen. Die kleinen Kipphebel sind natürlich nicht ganz so feinfühlig wie ein ausgewachsener Dualshock-Controller, aber auch mit ihnen lässt sich recht komfortabel Gegner erfassen. Wenn denn die stockende Bildrate nicht wäre, die Gegner im Nahkampf um uns herum zuckeln lässt und eine präzise Gegenwehr zur Qual macht. Darüber hinaus wurden die Funktionen für Sprint und Nahkampf-Attacke auf das Rückseiten-Touchpad gelegt. Diese tastempfindliche Fläche mag für Geschicklichkeits-Spielchen ja auch eine nette Sache sein. Aber in einem Shooter, bei dem es nun einmal um einen handfesten Griff des Handhelds ankommt, um präzise zu zielen, ist es kaum möglich, dieses Touchpad nicht unabsichtlich zu bedienen. Gut daran tut, wer einen „Gaming Grip-Aufsatz“ nutzt, denn hiermit greift sich der Handheld fast wie ein Gamepad. Ohne wird es allerdings schwierig, vor allem, wenn man große Hände hat. Noch schlimmer ist allerdings das fehlende Treffer-Feedback. Wenn im Zoom der Gegner in der Mitte des Fadenkreuzes erfasst und abgedrückt wird, so entsteht oft kein Schaden und es nicht ersichtlich, warum dem so ist. Gerade das ist aber so elementar wichtig für einen handfesten Shooter, der auch Spaß machen soll. Die vielen kurzweiligen Aufträge halten da dann noch die Motivations-Fahne hoch, doch so recht will da auf Dauer kein Schwung entstehen, der Spieler längere Zeit bei Laune halten würde.
Maue Bildrate, aber tollter Sound!
Die Grafik musste für den Handheld etwas abgespeckt werden, was allerdings nicht so negativ auffällt, denn auch das Original zeichnete sich eher durch einen klaren Comic-Stil statt Bombast-Grafik aus. Allerdings leidet das Spiel auf der Vita unter einer erheblich verringerten Bildrate und nervigen Aussetzern. Das erschwert präzises Zielen so stark, dass einfache Schüsse oft daneben gehen. Außerdem stellt der Nahkampf mit schnellen Gegnern vor unnötig schwere Rätsel. Der Axt schwingende Psycho ruckelt und zuckelt sich durch den Bildausschnitt, dass er kaum zu treffen ist. Erschwerend hinzu kommt ein mangelndes, nein ein nicht vorhandenes Treffer-Feedback. Mehrfache genau auf den Körper abgefeuerte Schüsse hinterlassen keinen Schaden, bis der Gegner unvermittelt – und gefühlte Sekunden nach dem letzten abgefeuerten Schuss – zerplatzt. So kommt kein richtiges Spielgefühl auf. Der Sound ist hingegen sehr gut gelungen. Klar, Bässe kommen allenfalls über Kopfhörer zur Geltung, die internen Lautsprecher klingen da etwas hohl. Aber mit potenten externen Lautsprechern ausgestattet, kracht und brummt es an allen Ecken. Gute Sprecher – ja ok, der durchgeknallte Roboter mit der nervigen Robo-Chipmunk-Stimme gehört definitiv nicht dazu – und nette Soundeffekte verzücken des Spielers Ohren erstklassig.
Das Fazit von: Torsten
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