Boy Kills World
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BEWERTUNG |
08.10.2024 von MarSDas Spielfilmdebüt des deutschen Regisseurs Moritz Mohr ist alles andere als das, was man von einem solchen erwarten würde. Inspiriert von B-Movies, Videospielen und Kung-Fu Streifen präsentiert er mit Boy Kills World - nach eigenen Aussagen - eine wilde Mischung aus John Wick, Deadpool und Kill Bill, und lässt tatsächlich keinen Zweifel daran, dass die starbesetzte Action-Komödie eine Menge Spaß macht...
Inhalt
Die Welt, irgendwann in der Zukunft. In einer namenlosen Zivilisation hat die Familie der Van der Koys das Zepter an sich gerissen. Damit das auch so bleibt, hat Familienoberhaupt Hilda (Famke Janssen) das alljährliche "Culling" ins Leben gerufen, bei dem zwölf politische Unruhestifter vor laufender Kamera abgeschlachtet werden. Auch die Familie von Boy (Bill Skarsgård) ist den Van der Koys zum Opfer gefallen, während er taub und stumm zurückgelassen wurde. Eine schicksalhafte Begegnung mit einem Schamanen (Yayan Ruhian) hat ihm allerdings nicht nur das Leben gerettet, sondern ihn über die Jahre auch zu einer gefährlichen Kampfmaschine werden lassen, die nun erwachsen ist auf Rache sinnt. Doch bevor Boy endlich Hilda gegenüberstehen kann, muss er sich zunächst einmal den übrigen Familienmitgliedern Gideon (Brett Gelman), Glen (Sharlto Copley) und dessen Frau Melanie (Michelle Dockery) stellen, die eine ganze Armee von Handlangern, angeführt von der erbarmungslosen June 27 (Jessica Rothe), hinter sich haben...
Machen wir uns nichts vor: Die Geschichte von Boy Kills World ist Rache-Fließbandware, wie sie bereits hunderte Male erzählt wurde. Was Spielfilm-Neuling Moritz Mohr daraus allerdings zaubert, das ist eine Action-Schlachtplatte vom Feinsten, die durch ihren comichaften Stil, die völlig überzogene Brutalität sowie die selbstironische Darstellung des "Helden" einfach unglaublich viel Spaß macht. Zu keinem Zeitpunkt nimmt sich Boy Kills World wirklich ernst, sondern spielt regelrecht damit, die Figuren ins Overacting zu manövrieren und wo es nur geht komplett zu übertreiben. Angefangen vom Aufbau der dystopischen Welt, über die Figurenzeichnung, bis hin zum obligatorischen Twist in der Erzählung bleibt Mohr hier bewusst oberflächlich und verzichtet auf allzu viel Erklärungen oder Vertiefungen, sondern konzentriert sich lieber in Gänze auf möglichst verrückte Kampf-Choreografien, absolut schrägen Humor und unzählige Referenzen an die Film- und Videospiel-Welt. Egal ob die völlig unpassende (und genau dadurch in Zusammenhang mit der Geschichte schon wieder grandiose) Stimme des Off-Erzählers im Stil eines Deadpool, die herrlich bizarren Einfälle im Verlauf der ultrabrutalen Actionsequenzen, oder die Tatsache, dass der unfreiwillig schweigsame Held des Films eigentlich viel weniger kann, als er selbst gerne zugeben würde, Boy Kills World ist eine einzige Aneinanderreihung von allem, was so richtig Laune macht. Das hohe Erzähltempo sowie der großartige Unterhaltungswert sorgen zudem dafür, dass es dem Zuschauer völlig egal ist, dass einem hier eigentlich überhaupt nichts Neues oder großartig Ausgearbeitetes präsentiert wird. Stattdessen macht sich ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht breit, dass man bis zum Abspann einfach nicht mehr los wird...
Details der DVD
Bereits auf DVD macht Boy Kills World - ganz genau wie der massiv durchtrainierte Bill Skarsgård - eine wirklich gute Figur. Abgesehen von den üblichen Schwachstellen des SD-Mediums wie Kontrastschwächen und Banding bietet die DVD eine ordentliche Schärfe und eine gute Detailzeichnung in den Nahaufnahmen, wogegen das Bild in der Totalen gelegentlich etwas weicher wirkt. Die Farbdarstellung ist dabei kräftig und natürlich. Auch die Dolby Digital 5.1 Abmischung der DVD hinterlässt einen ansprechenden Eindruck, und bietet eine sehr kraftvolle, solide ausbalancierte Wiedergabe. Angenehm verteilte Effekte und Umgebungsgeräusche sind dabei ebenso sauber platziert wie die stets klare und verständliche Sprachausgabe. Beim stilsicheren Soundtrack sowie innerhalb der unzähligen Actionsequenzen öffnet sich der Ton stimmig in den Raum. Cover & Bilder © Constantin Film AG / © Nthibah Pictures Das Fazit von: MarS
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