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Call of Duty: Black Ops 4

Publisher: Activision
Entwicklerstudio: Treyarch
Genre: Action
Sub-Genre: Ego-Shooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 12.10.2018
USK 18

Call of Duty: Black Ops 4   28.10.2018 von Torsten

Ein Call of Duty-Ableger ohne bombastisch inszenierte Singleplayer-Kampagne? Seit Anbeginn der Serie schien dies geradezu undenkbar und doch geschieht genau dies im 16. Teil der Erfolgsserie. Für die meisten Käufer ist dies aber auch ebenso unerheblich, fokussierten sie sich doch seit jeher nur auf den Mehrspielerbereich. Für zweitgenannte, treue Käuferschaft kommt in diesem Jahr sogar noch ein Battle Royale-Modus hinzu. Ist das ein guter Tausch? Wir finden es heraus!

 

Blackout - der Battle Royale Modus

 

Battle Royale ist längst in aller Munde und Treyarch versucht nun mit einem eigenen Ableger auf den Zug aufzuspringen. Je nach Spielmodus werden 88-100 Spieler mit leeren Händen auf einer Insel abgeworfen. Waffen und Ausrüstung finden sich prozedural verteilt in den Gebäuden des Areals. Nach einigen Minuten fängt der Spielbereich an zu schrumpfen, um die verteilten Spieler zueinander finden zu lassen. Wer als letzter Spieler oder letztes Team übrig bleibt hat gewonnen. Soweit ist das alles bekannt. Anders als Playerunknown's Battlegrounds gibt es bei Treyarchs Variante die Call of Duty typischen Perks in Form von auffindbaren Boxen. Diese verleihen bei Aktivierung für kurze Zeit unterschiedliche Zusatzattribute wie dem längeren Atem unter Wasser, schnellere Regeneration oder eine Anzeige der umliegenden Gegenstände. Die Waffen sind bereits aus Black Ops 3 bekannt und können mit zahlreichen Aufsätzen erweitert werden. Das Waffenverhalten ist vorhersehbar und mit zumeist leicht zu korrigierendem Rückstoß. Hier ist Pubg deutlich anspruchsvoller, aber auch authentischer. Dafür bewegen sich die Spieler im vorliegenden Spiel etwas flüssiger über die Karte. Zwar sind hier keine Wallruns möglich, das seit einigen Serienteilen bekannte Rutschen ist aber wieder mit von der Partie und hilft beim Sturm auf vermeintlich bewachte Gebäude oder bei der Rettung hinter die nächste Deckung. Noch besser geschützt sind wir in der Luft. Hier und da stehen neben Fahrzeugen auch Helikopter bereit, die den Spieler bei Bedarf in die Lüfte heben. Natürlich ist der Hubschrauber ein leicht zu erfassendes Ziel. Allerdings würden Spieler ihre eigene Position beim Versuch, diesen abzuschießen, verraten. Umsehen können wir uns übrigens nur in Zielrichtung. Da der Sprint nur im Geradeauslauf verfügbar ist können wir in maximaler Laufgeschwindigkeit leider nicht den Kopf drehen. Das zwingt zum Abstoppen oder Zickzacklauf, um zur Seite schauen zu können. 

 

Natürlich haben die Genre-Vorreiter wie Pubg, H1Z1 oder Fortnite auch vermehrte Anfangsprobleme gehabt, sodass man dem Blackout-Modus Startschwierigkeiten verzeihen möchte, schließlich läuft das Spiel schon recht stabil. Allerdings wird derzeitig noch mit einer Tickrate von 20 Hz aktualisiert, was selbst beim Gegenübertreffen zweier Spieler mit niedriger Latenz im verzögerten Spielablauf resultieren kann. So sterben Spieler auch schon mal, obwohl sie sich längst hinter die Deckung gerettet haben oder aber beide Spieler sterben im gegenseitigen Kugelhagel. Wie das beim möglichen zeitgleichen Ableben der beiden verbliebenen Spieler auf der Karte gewertet wird wäre mal interessant zu erfahren. In zukünftigen Updates könnte dieser Umstand natürlich ebenfalls wie die Spieleranzahl abgeändert werden. Denkbar wäre beispielsweise eine maximale Spieleranzahl von bis zu 115 Spielern wie vom Entwickler wohl bereits angedeutet wurde.

 

Bildergalerie von Call of Duty: Black Ops 4 (9 Bilder)

Mehrspieler-Modus

 

Ehemaliger Kern der Call of Duty-Reihe ist der klassische Mehrspieler-Modus, selbst wenn dieser nun durch den neuen Spielmodus etwas in den Hintergrund gerückt ist. Hier wird gewohnte Kost geboten und Spieler des direkten Vorgängers finden sich sofort zurecht, wurden doch sogar die bekannten Spezialisten übernommen, die mit zusätzlichen Fertigkeiten für Vorteile sorgen. Neben den üblichen Spiel-Modi ist der Modus Überfall nun neu am Bord. Dieser erinnert mit seinem Kaufangebot stark an den Spielmodus der Counterstrike-Reihe. Es gibt keine Respawns und am Anfang jeder Runde müssen Waffen und Ausrüstung gegen zuvor verdientes Geld gekauft werden.

 

Die Karten sind insgesamt recht kompakt gehalten. So kommen schnelle Feuergefechte zustande, für längere mit Spannung untermalte Runden fehlt es aber oft schlicht am Platz, zu schnell ist das gegnerische Team im eigenen Spawn. Ungeübte Spieler bekommen hier einen recht harten Einstieg präsentiert, weil sie oft bereits tot sind bevor sie sich zurechtgefunden haben.

 

Zombie-Mod

 

Bevor es Battle Royale gab war der Zombie-Mod regelmäßig das treue „Bonus-Zugpferd“ der Serie. Dieser ist nach wie vor dabei und richtet sich mit seinem gesteigerten Funktionsumfang an erprobte Fans der Mod-Vorgänger. Einsteiger kommen aber auch nicht zu kurz. Für sie gibt es ein Tutorial und einen speziellen Anfänger-Modus, in dem sie den Ablauf leichter erlernen können. Mit bis zu drei weiteren Spielern - bei Bedarf können die Spieler auch durch Bots ersetzt werden - geht es dann auf drei unterschiedliche Maps. Als Setting dienen hier eine antike Arena, ein Remake der Zombie-Karte aus Black Ops 2 und die untergehende Titanic. Begleitend zum Voranschreiten in der Zeit wird eine Story als Rahmenhandlung erzählt. Wer auch darauf noch verzichten mag, der wählt den Horde-Modus „Rush“, in dem es ausschließlich um die Beseitigung möglichst vieler Gegner geht. Oldschool-Highscore-Jagd ganz ohne Story und sonstigen Schnickschnack.

 

Technik

 

Die Grafik ist durchaus ansehnlich, wirkt in ihrem Gesamtbild im Vergleich zu der Konkurrenz allerdings veraltet. Sie liegt in ihrer Inszenierung ebenso wie der Spielstil irgendwo zwischen Pubg und Fortnite. Ein wenig bunt und mit Comic-Style versehen, man muss es schon mögen. Die Spielermodelle sind allerdings sehr detailliert.

 

Der Sound ist nach wie vor Geschmackssache, aber ich empfinde die Waffengeräusche der bereits aus Black Ops 3 bekannten Waffen als nicht sehr authentisch. Es mag eine persönliche Empfindung bleiben, aber den meisten Waffen fehlt es hier ein wenig am Bums, das schnöde Trefferfeedback per Klickgeräusch war zudem noch nie mein Fall. Es wirkt halt sehr arcadig und wenig realistisch. Besonderes Augenmerk sollte gerade im Bereich des Battle-Royale-Modus auf die präzise Ortbarkeit von Schritten und Schüssen gelegt werden. Hier punktet Black Ops 4 mit ausgezeichneten Werten, auch wenn die Distanz der Ortung nicht sehr hoch ist. Aber das kommt dem actionreichen Spiel ja entgegen.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Black Ops 4 erweitert sein Portfolio um den Battle Royale Modus Blackout und lässt dabei konsequent seinen vermeintlich schwächsten Bestandteil, die Einzelspielerkampagne entfallen. Zwar wird den zahlreichen „Leihspielern“ die stets mit allerhand Bombast inszenierte Kampagne fehlen, in Bezug auf die restliche potenzielle Spieleranzahl war dies aber eine gute Entscheidung. Blackout wirkt mit seinem arcadigen Spielverhalten wie eine Mischung aus Pubg und Fortnite und läuft trotz anfänglicher Startschwierigkeiten schon recht stabil, wenn auch zum derzeitigen Zeitpunkt nur mit 20 Hz Tickrate. Hier wäre Nachbesserung wünschenswert. Fans des klassischen Mehrspieler-Modus bekommen wieder einmal schnelle Infanterie-Kämpfe auf recht kompakten Karten geboten. Taktiker sind in diesem Modus mittlerweile eher fehlberaten. Der Zombie-Mod brilliert in diesem Jahr mitsamt einsteigerfreundlichem Tutorial und drei völlig unterschiedlichen Karten. Call of Duty: Black Ops 4 ist trotz Wegfall der Einzelspielerkampagne umfangreicher als die Jahre zuvor, richtet sich mit seinem Angebot aber fast ausschließlich an Spieler, die online spielen wollen.


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positiv negativ
  • Schnelle Startphase von Blackout
  • Umfangreiche Spielmodi
  • Stabile Bildrate
  • Drei Settings für den Zombie-Mod
  • Split-Screen-Modus
  • In Blackout nur eine Map
  • Sehr kleine Karten im Mehrspieler-Modus
  • Blackout nur mit 20 Hz Tickrate
  • Waffenbalancing noch etwas unausgegoren





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