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Call of Duty: Modern Warfare 3

Publisher: Activision
Entwicklerstudio: Infinity Ward
Genre: First-Person-Shooter
Sub-Genre: Taktik-Shooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 06.11.2011
USK 18

Call of Duty: Modern Warfare 3   09.12.2011 von Xthonios

Trommelwirbel! Fanfaren! John „Soap“ MacTravish und Captain Price melden sich zurück zum endgültigen Kampf um die Welt, das Universum und dem ganzen Rest. Auf dem Programm steht außerdem noch eine offene Rechnung mit Makarov. Also ran an die Bouletten und rein ins Kampfgetümmel. Modern Warfare 3 wartet auf Euch!

Zwei verdammte Jahre mussten wir auf unseren Rachezug warten.
Nachdem uns in Modern Warfare 2 Makarov entwischt ist und die Russen Amerika angreifen, war das Ende irgendwie unbefriedigend. Wie geht’s nun weiter? Wer rettet uns komplett zerschunden aus der Wildnis?

Modern Warfare 3 knüpft fast nahtlos an den zweiten Teil an.
Soap und Price sind immer noch hinter Makarov her, der im zweiten Teil nahezu einen dritten Weltkrieg gezielt provoziert hat. Wir erinnern uns kurz: Der Terrorist Makarov hat auf einem russischen Flughafen ein Massaker angerichtet und dann einen Undercover-CIA-Agenten mit einer Kugel im Kopf zurückgelassen und so einen Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA angezettelt. Dem nicht genug, versucht sich nun dieser werte Waffenschieber mit Nuklearwaffen einzudecken. Und da russische Nuklearraketen mit Sicherheitscode versehen sind, liegt es auf der Hand, dass er gleich noch den russischen Präsidenten und seine Tochter entführt. Hier beginnt euer Abenteuer. In den verschiedensten Rollen schickt Euch MW3 durch die ganze Welt, um wichtige Einsätze zu erfüllen. Mal hört Ihr auf den Namen Price oder Soap, mal auf Yuri oder Nicolai. In London verhindert Ihr einen groß angelegten Giftgasangriff, während Ihr in New York versucht die russischen Streitkräfte zu sabotieren. Dem nicht genug präsentiert Euch MW3 zahlreiche weitere Metropolen wie Paris und Hamburg. Es ist teilweise erschreckend und faszinierend zugleich, wenn man an Orte gelangt, die man im wirklichen Leben wiedererkennt.

Badabumm – mächtiger Badabumm ! (Die Story)

Zu Beginn der Kampagne übernehmt Ihr als Sergeant Derek Westbrook (aka Frost) eine Delta Force Einheit und kämpft Euch durch die New Yorker Innenstadt.
Euer Ziel ist es, einen russischen Störsender unschädlich zu machen und so den Funk zwischen den amerikanischen Streitkräften in der Umgebung wieder zu ermöglichen. Überall kracht und explodiert es, feindliche Kugeln fliegen Euch um die Ohren, in keiner Sekunde hockt Ihr auf der Couch und langweilt Euch. Kaum auf dem Dach angekommen und den Störsender zerstört, werdet Ihr von anderen Häuserdächern beschossen und müsst Euch bis zur Abholung durch einen Heli verteidigen. Doch dann die Rettung! Ihr glaubt, das war alles? Nein, denn kaum im Hubschrauber abgehoben geht der Kampf in der Luft weiter. Es gilt den Hubschrauber mittels Bordkanone gegen ankommende russische Gegenstücke zu verteidigen und dies gepaart mit einer atemberaubenden Fliegerei zwischen den Hochhäusern New Yorks. WAHNSINN!

Hier zeigt sich schnell, dass Infinity Ward auch in diesem Teil wieder ihr Handwerk versteht.
Neben zahlreichen actiongeladenen Infanteriemissionen bietet der dritte Teil eine bessere Abwechslung als im zweiten Teil. So gibt es die klassischen „Rein und raus“ Missionen, wo man auf alles schießt, was sich bewegt, über schöne und spannende Sniper- und Stealth-Missionen bis hin zu Einsätzen mit schweren Militärgeräten wie Panzern, Drohnen und Hubschraubern. Man sollte stets alle Möglichkeiten annehmen, die man bekommen kann, sei es Luft- oder auch Bodenunterstützung. Durch die doch recht starken vorgegebenen Gegnerwellen kann es zuweilen auch auf einfacheren Schwierigkeitsgraden unbehaglich werden. Leider zeigt sich hier wieder deutlich ein Nachteil bei der MW-Serie. Solange man nicht bestimmte Punkte eingenommen hat, spawnen die Gegner immer und immer wieder aufs Neue. Auch wenn man einem Partner folgen soll, kommt es vor, dass man selbst nach vorne stürmen muss, damit die Mission weitergeht. Schade eigentlich.

Die Kampagne selbst behält über die gesamte aber doch eben wieder knappe Spielzeit ihr Tempo bei und fesselt den Spieler an die Konsole.
Leider verhindern die weltweiten Einsätze und Sprünge in die verschiedenen Charaktere eine echte Identifikation mit dem Helden. So endet ein Einsatz mit einer gewaltigen Explosion oder eines brennenden Hauses, welches direkt auf Euch und die Welt ins Dunkel stürzt, nur um in der nächsten Mission jemand gänzlich Anderes zu sein und dort einfach die Mission abarbeitet. Teilweise fühlt man sich daher eher wie ein Statist, der die Mission einfach mitspielt und im Gesamtpaket aber in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Ingesamt jedoch hält Modern Warfare 3 den Spieler auf Trab und bietet jede Menge Spaß.

BÄMM BÄMM BÄMM ! (Der Multiyplayer-Modus)

Die meisten Spieler werden sich einig sein, dass Call of Duty Modern Warfare 3 zwar eine Kampagne hat, jedoch der Hauptaspekt in diesem Spiel – ähnlich wie bei MW2 – der Multiplayer-Modus ist. Hier zeigt sich schnell, dass man dem eigentlichen Prinzip von Modern Warfare 2 treu geblieben ist und hier mittels diverser Optimierungen und einigen Regeländerungen positiv weitergedacht wurde. MW3 beschränkt sich im Gegensatz zu Battlefield auf kleine bis mittelgroße Karten und provoziert so auch zwangsläufig enorm dynamische Kämpfe. Selbstverständlich gibt es hier auch wieder ein Rangsystem, neue Waffen, Zubehör für die Lieblinge, Titel und diverse Embleme für seine Selbstdarstellung.

Das Spiel bietet 16 Karten, auf denen sich – wie im letzten Teil – bis zu 18 Spieler austoben können.
Die Karten spiegeln größtenteils Ausschnitte aus der Kampagne wieder, sodass man in London, Berlin oder Paris ums Überleben kämpft. Durch die eigentliche Kompaktheit der Karten gibt es hier umso mehr Ecken und Nischen, die den Multiplayer sehr spannend gestalten. Ob man nun über eine versteckte Mine stolpert oder Euch hinter einer Mülltonne plötzlich ein Lauf einer Schrotflinte ins Gesicht lächelt, all das wird Euch überlassen. Aber seid Euch sicher, herumstehen und abwarten ist nicht. Die altbekannten Spielvarianten wie „Deathmatch“, „Suchen und Zerstörung“ und z. B. „Sprengkommando“ finden sich hier ebenso wieder, wie auch einige neue Modi wie „Teamverteidiger“ oder „Abschuss bestätigen“.

„Abschuss bestätigen“ ist eine etwas anspruchsvollere Variante vom bekannten „Team-Deathmatch“.
Hier sind jedoch nicht die eigentlichen Abschüsse wichtig, sondern man muss die Marken (auch Dog-Tags genannt) der gefallenen Gegner einsammeln. Hierbei gilt es aber auch auf die eigenen Kollegen aufzupassen, dass diese Marken nicht von den Gegnern eingesammelt werden. Durch diese Abänderung bekommt der eigentliche Modus etwas neuen Pep. „Teamverteidiger“ bietet frischen Wind in der Thematik „Capture the Flag“. In diesem Modus erhält das führende Team einen Bonus auf Abschüsse und somit höhere Punktzahlen. Durch diese kleine aber feine Änderung fördert dieser Modus taktische Vorgehensweisen.

Eine echte Neuerung sind die Angriffspakete in MW3: Sturm, Support und Spezialist. Das Offensivpaket bietet dem Spieler alles, um eine möglichst hohe Killanzahl zu ermöglichen. Das Unterstützungspaket bietet hier dem etwas defensiveren Taktiker ein umfangreiches Repertoire an Ausrüstung, Abwehrraketen und andere Verteidigungsutensilien, um dem offensiven Spieler aufzuhalten. Das Spezialistenpaket hingegen bietet eine Auswahl an verschiedenen Perks, die zusätzlich zu der eigenen Klasse hinzugefügt werden können, um sich so weiter zu optimieren.

The Matchmaking
Neu im klassischen Matchmaking ist nun die Möglichkeit, einen privaten Server zu erstellen und dann gemeinsam mit Freunden oder seinem Clan entsprechend zu spielen und ggf. taktische Vorgehensweisen auszuprobieren und für zukünftige Spiele zu trainieren. So kann der Admin alle Einstellungen vornehmen und dann die entsprechenden Personen einladen oder in der Lobby dann Spieler suchen. Auf diesen Servern gilt jedoch, dass alle Spiele ausschließlich ohne Ranking laufen. Es gibt keine Punkte oder Aufstiege für Abschüsse. Auf Konsole ist es hier jedoch nicht möglich länderübergreifend zu spielen, was eventuelle Spiele mit Freunden in aller Welt zunichtemacht.

Let’s do it together (der Koop-Modus)

Auch in Modern Warfare 3 gibt es wieder einen Koop-Modus. Dieser teilt sich auf in den altbekannten Spec-Ops Missionen und den Überlebenswellen. In den 16 verschiedenen Spec-Ops Missionen spielt man mit einem Freund um die beste Punktewertung. Nach Abschluss einer Mission erhält man dann eine Wertung in Form von Sternen (1-3). Sehr gut gelungen sind die Wechsel der Seiten in manchen Missionen. Während man in der Kampagne den russischen Präsidenten beschützen muss, spielt man in dieser Spec-Ops Mission den Angreifer und soll die Leibwächter erledigen und den Präsidenten kidnappen. Das führt zu der Frage, töte ich mich dann selbst, oder bin ich einfach nur schizophren? Aber auch kleine Missionen, die in der Kampagne eher am Rand untergehen, finden sich hier und intensivieren die Kampagne durchaus positiv.

Der Überlebens-Modus besteht aus klassischen Mehrspielerkarten, in denen Welle für Welle überlebt werden muss. Man kann hier entweder einen Freund direkt einladen oder aber auch via Lobby einen beliebigen Mitspieler suchen. In diesem Modus bietet Infinity Ward ein eigenes Levelsystem mit verschiedenen Waffen, Ausrüstung und andere mögliche Bonus-Freischaltungen.

Uiii und Oooh (Grafik und Sound)

Die eigentlich Engine in MW3 ist nicht mehr die Aktuellste und wird von Infinity Ward seit MW1 verwendet. Daher kann sich MW3 diesmal definitiv nicht mit einer Grafikwucht wie in Battlefield 3 messen. Allerdings wurde hier wirklich viel getan, um die bestehende und vielleicht altbackene Grafik-Engine hochzuzüchten. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Modern Warfare 3 läuft seidenglatt und ohne jegliche Probleme, Ruckler oder Nachladeaktionen und das sollte positiv hervorgehoben werden. Was nützt mir eine nahezu realistische Grafik, wenn ich alle 5 Minuten 10 Sekunden Wartezeit in Kauf nehmen muss? Die Kampagne kann sich so in absolut flüssigem Gewand präsentieren und das gefällt uns sehr gut. Auch wenn hier und da sich vielleicht mal ein Pixelchen verlaufen hat und verloren im Blick des Betrachters vor sich hinschluchzte, so störte dies niemals den Gesamteindruck. Auch im Puncto Sound hat sich Infinity Ward ins Zeug gelegt. Die Umgebung wirkt gut und stimmig, Explosionen und vorfliegende Hubschrauber werden in guter 5.1 Manie präsentiert. Frei dem Motto, was hinter mir zu hören ist, ist auch hinter mir!


Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

Mit Modern Warfare 3 hat Infinity Ward eine würdige Fortsetzung geschaffen. Es wird nicht nur jede Menge Action und anspruchsvolle Gefechte geboten, auch storytechnisch brilliert der dritte Teil. Zwar ist die Grafik teilweise altbacken und im Vergleich zur neuen EA-Engine etwas hinterher, aber MW3 läuft ohne jegliche Ruckler oder sonstige Aussetzer, sodass einem flüssigen Spiel nichts im Wege steht. Auch im Bereich Multiplayer hat sich MW3 positiv weiterentwickelt. So gibt es neben dem Altbekannten auch Neuerungen wie z. B. der Überlebensmodus oder zahlreiche Koop-Missionen im Spec-Ops Menü. Auch der klassische Multiplayer-Modus wurde verfeinert und die Balance zwischen Perks, Abschüssen und Ausrüstungsgegenständen optimiert. Für CoD Anhänger ist Modern Warfare 3 ein klares „Must have“, aber auch Neulinge bekommen hier Einiges zu bieten.


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Solide Grafik...
  • Actiongeladene Kampagne
  • Verbesserter Multiplayer-Modus
  • Beeindruckende Gefechte
  • Samtweiches Spielen ohne Ruckler
  • Neuer Überlebensmodus
  • Zahlreiche Koop-Missionen
  • Sauberer 5.1 Sound
  • Vier Schwierigkeitsgrade
  • Kampagne: KI spielt gut mit
  • ...aber eben nichts wirklich Neues
  • Teilweise zuviel gescriptet
  • Spielzeit nur ca. 5 Stunden
  • Vereinzelt lausige deutsche Synchronisation
  • Keine echte Identifikation des Spielers





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