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Candle
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BEWERTUNG |
18.11.2016 von Wolf
Gerade rechtzeitig zum Beginn der dunklen Jahreszeit veröffentlicht Daedalic Entertainment das Spiel Candle. Candle soll dem Spieler mit handgemalten Aquarellzeichnungen, einem wundervollen Soundtrack mit südamerikanischem Flair, knackigen Rätseln, und schweren Prüfungen anspruchsvoll die Zeit vertreiben. So verspricht es zumindest der Klappentext...
Nach Installation und Online-Aktualisierung (545 MB!) des Spiels bestätigt bereits der Startbildschirm, dass das mit den wunderschönen handgemalten Aquarellzeichnungen ernst gemeint war. Das Optionsmenü ist glücklicherweise sehr übersichtlich gestaltet, sodass die notwendigen Einstellungen innerhalb weniger Minuten getätigt werden können.
Candle beginnt, indem das Dorf eines jungen Schamanenadepten namens Teku von den kriegerischen Wakchas in Schutt und Asche gelegt wird. Dabei wird auch noch Tekus Meister entführt. Völlig klar, dass sich Teku sofort an die Verfolgung macht. Das interaktive Tutorial beschränkt sich dabei - minimalistisch aber dafür sehr verständlich - auf den ersten Bildschirm. Der Spieler wird mit allen Bewegungen wie Laufen und Springen sowie Tekus Spezialfähigkeit, dem Mitführen und Verwenden der namensgebenden Kerze, vertraut gemacht. Dann geht es auch schon los.
Teku landet in einem Sumpf, durch den sein Schamanenmeister von den Wakchas durchgeschleppt wurde und den er mit einem Boot verlassen muss. Bis Teku es letztlich auf das Boot schafft, erwarten Teku jede Menge genretypische Rätsel und jede Menge genreuntypische Todesfallen. In Candle ist praktisch alles eine Todesfalle: kleine Kröten, die einen verschlingen, große Krötenstatuen, die einen erschlagen, riesige Kröten, die einen verschlingen, Dornenranken, die einen erstechen, Wakchas, die einen erdolchen, Bienen, die einen erstechen und so weiter. Das erste Mal erwischt es einen praktisch immer und bei einigen Todesfallen braucht es sicher mehrere Anläufe, diese zu deaktivieren oder zu umgehen.
Der Rätselfundus des Spiels umfasst alle gängigen Rätseltypen, die der erfahrene Adventure-Spieler so kennt. Es gibt Rätsel, in denen man geschickt einen Parcours durchlaufen muss, Rätsel, die das Verschieben von Gegenständen bedingen, welche, die Logik und Kombinatorik verlangen und welche, die die Kombination verschiedener Gegenstände voraussetzen. Die Parcourrätsel können ab und an etwas anstrengend sein, da die Steuerung leicht träge ist. Bezwingt man diese, ist das allerdings sehr belohnend. Generell kann man sagen, dass alle durchweg schlüssig sind. Man muss sich allerdings wirklich sehr gut umsehen, da einige Stellen der Karte extrem gut hinter Levelelementen versteckt sind. Das ist stellenweise ein Problem, da man Hintergrund und interaktive Elemente kaum voneinander unterscheiden kann. Sollte man beispielsweise in Kapitel 2 einen gewissen Pilz nicht finden können, sollte man sich in einer gewissen Höhle von einem gewissen Felsvorsprung einfach mal fallen lassen.
Das Spiel wird unterstützt durch: ein übersichtliches Inventar, in dem alle Gegenstände Platz finden, die Teku während seiner Reise so aufsammelt, eine schicke Übersichtskarte, die die Verbindungen zwischen den einzelnen Bildschirmen zum Nachsehen nachhält, aber leider nicht durch eine Hotspot-Anzeige. Diese wäre als zumindest optional zuschaltbare Unterstützung sicherlich hilfreich gewesen. Technisch gesehen ist Candle sicher nicht ganz auf dem neuesten Stand. Es gibt einige Effekte, insbesondere Wasser- und Feuereffekte. Diese scheinen allerdings nicht optimiert zu sein. Der Lüfter dreht ordentlich in wasserlastigen Szenen. Nichtsdestoweniger sind die Zeichnungen wirklich hübsch anzusehen. Die Vertonung ist hervorragend doch leider existiert zwar deutscher Bildschirmtext, aber keine deutsche Sprachausgabe. Das Fazit von: Wolf
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