Carnera - Der größte Boxer aller Zeiten!

Carnera - Der größte Boxer aller Zeiten!

Originaltitel: Carnera: The Walking Mountain
Genre: Drama • Biografie
Regie: Renzo Martinelli
Hauptdarsteller: Andrea Iaia
Laufzeit: Ca. 125 Minuten
Label: SchröderMedia Handels GmbH & CO KG
FSK 16

Carnera - Der größte Boxer aller Zeiten!   07.06.2011 von Panikmike

Mal teilt man ein paar Schläge aus, mal steckt man ein paar Schläge ein – so beschreibt Primo Carnera das Boxen. Primo Carnera war ´DER´ italienischer Boxer der dreißiger Jahre, der es bis zum Welttitel geschafft hat. Seinen ersten professionellen Boxkampf führte er Ende der zwanziger Jahre mit dem Franzosen Leon Sebilo und gewann bereits mit einem K.O. In der zweiten Runde. Danach ging es mit seiner Karriere steil bergauf…

 

„Carnera – Der größte Boxer aller Zeiten!“ ist eine Biografie einer bemerkenswerten Persönlichkeit des zwanzigsten Jahrhunderts. Primo Carnera wächst in einfachen Verhältnissen auf. Krieg bestimmt den Alltag, Hungersnot und Armut stehen an der Tagesordnung. Die ständige Angst vor dem Verhungern führt dazu, dass Carnera so viel Nahrung wie nur möglich zu sich nimmt. Dies führt im Laufe seines Lebens dazu, dass er zunehmend an Kräften gewinnt, sodass er sich zu einem jungen kräftigen Mann entwickelt.

Anfangs ist er in einem Zirkus als „der stärkste Mann der Welt“ tätig und freundet sich mit einem kleinwüchsigen Berufsclown an. Es ist bemerkenswert, wie zwei so verschiedene Menschen – ein „Riese“ und ein „Zwerg“ – eine so innige Freundschaft pflegen. So unterschiedlich sie sein mögen, teilen sie dennoch das gleiche Schicksal des Außenseiters. Während seiner vielen Auftritte wird er von einem Boxmanager entdeckt. Anfangs ist Carnera an einem Angebot als Berufsboxer wenig interessiert. Nach einigem Zögern widmet er sich jedoch dieser Sportart.

Er lernt schnell, verteilt kräftige Schläge und hat einen eisernen Willen. Nichtsdestotrotz muss Carnera erfahren, dass es nicht leicht ist, sich durchzusetzen und dass man für den Erfolg hart kämpfen muss. Als er seine ersten und zugleich siegreichen Kämpfe hinter sich hat, nimmt die Karriere seinen Lauf. Er verdient viel Geld, hübsche Frauen liegen ihm zu Füßen und er wird nach und nach zur Legende.

 

Sein Erfolg revolutioniert nicht nur den Boxsport. Der Erfolg wirkt sich auch gesellschaftlich aus. Die in jener Zeit unbeliebten und teilweise diskriminierten italienischen Auswanderer schöpfen in ihm neue Hoffnung. Kraft und Mut und verleihen ihm zugleich Kultstatus. Der Ruhm und die vielfache Bestätigung verändern Carnera: Aus Mut wird Hochmut. Das aber ändert nichts an seinem Ehrgeiz, denn zu sehr wurde er vom Krieg während seiner Kindheit geprägt. Im Laufe des Films zeigen sich auch die Kehrseiten des Ruhmes und des Geldes. Dieses verschwindet ebenso schnell, wie es verdient wurde und der unaufhörliche Leistungsdruck treibt ihn fast in den Suizid. Am Ende seiner Karriere steht Carnera finanziell mittellos da. Das Einzige was ihm bleibt ist sein unvergänglicher Ruf einer Boxlegende und sein Vermächtnis an seine Kinder.

Der Film ist zeigt den einzigartigen Werdegang und das Leben des Boxchampion in einem linearen Handlungsverlauf. Nett gemacht sind die Übergänge von schwarz-weißem Bildmaterial zur Farbe. Die Filmrequisiten sind authentisch, überzeugend und vermitteln die passende Atmosphäre zu jener Zeit.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Der Film ist für Boxfans auf jeden Fall ein sehenswerter Streifen. Er ist aber auch für Zuschauer, die Biografien mögen oder an bemerkenswerte Persönlichkeiten der Zeitgeschichte interessiert sind zu empfehlen. Die Darstellung des Lebens bezieht sich nicht ausschließlich auf die Boxkarriere, diese gerät zeitweilig in den Hintergrund, um der zwischenmenschlichen und emotionalen Entwicklung von Primo Carera Rechnung zu tragen. Insgesamt handelt es sich um eine gelungene Biografie, die auch gewisse Spannungsmomente bietet.


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