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Castlevania: Reverie

Publisher: Konami
Entwicklerstudio: Mercury Steam
Genre: Action
Sub-Genre: 3rd Person Action
Art: Downloadcontent
Erscheinungsdatum: 19.04.2011
USK 16

Castlevania: Reverie   12.06.2011 von Beef Supreme

Am 7. Oktober letzten Jahres schmiss Mercury Steam den Überraschungsknaller Castlevania auf den Markt. Aus dem Stand heraus gelang den Spaniern eins der besten 3rd Person Action-Games des letzten Jahres, welches eine an Perfektion grenzende Mischung aus forderndem Kampf, knackigen Rätseln, anspruchsvollen Kletterpassagen wunderschöner Umgebung, Gegnervielfalt und vieles mehr bot. Jetzt, etwas mehr als ein halbes Jahr später (für die PS3’ler dank diverser Gruppen noch etwas später) erschien mit Reverie eins von zwei angekündigten Add-ons. Und? Taugts?


Vorneweg: Gewisse Bevölkerungsgruppen, welche Lords of Shadow noch nicht beendet haben, sollten ab hier aufhören zu lesen, da Spoiler unvermeidlich sind. Alle anderen, oder diejenigen, die keinen Bock auf Story haben, dürfen 4000 Mark einziehen und bis auf Los vorrücken.


LOS:

Gabriel, passionierter Peitschen-schwinger und Lehrer von Indiana Jones, hat gerade Satan respektive Zobec richtig böse den Pelz verbeult und steht einsam auf einem Stück schwebendem Felsgestein. Von innerer Leere erfüllt, schwelgt er in alten Tagen, in Tagen an denen er noch nicht alle seine Kumpels, Begleiter, Helfer etc. um die Ecke gebracht hat. Da erreicht ihn eine Stimme aus dem Nichts. Laura, Spross von Carmilla, der Vampirlordin, bittet ihn, er solle doch seinen Templerhintern gen Schloss zurückschwingen, denn es gebe noch ein paar Untote zu verdreschen. Da er gerade eh nichts Besseres zu tun hat, als Löcher in den verbrannten Himmel zu starren, begibt sich Gabriel auf den Weg. Wie er allerdings von dem 7,2 Kilometer hoch schwebenden Felsen hinabsteigt, bleibt ein Rätsel. Am Schloss angelangt, trifft er nach der ersten zünftigen Keilerei auf Laura, die ihm erklärt, dass er durch den feigen Mord am wehrlosen Herrn der Unterwelt, dem letzten der drei Schattenlords, ein noch böseres Etwas, den „Forgotten One“, befreit hat. Klar, böser geht immer. Und die beiden sind die Einzigen, die ihn wieder dahin schicken können, wo der Pfeffer blüht. Als dann, Herr Belmont, lassen Sie den Flegel kreisen.


Mit Reverie lässt sich also derzeit für lumpige 8€ aus dem PSN das erste DLC käuflich erwerben. Lohnen sich die Wartezeit und der nicht allzu günstige Preis? Hierzu ein eindeutiges Jein. Zuerst einmal das „J“: Es steht Castlevania drauf, es ist Castlevania drin. Gewohnt hochklassige Kulissen, wobei hier auf die malerisch bunten und ausladenden Außenlandschaften weitestgehend verzichtet wird. Dies ist aber durch die Story begründet. Durch Katakomben, Keller und Schlossbereiche tut Gabriel das, was er am besten kann. Kloppen, hüpfen und rätseln. Zudem folgt noch eine kleine aber sehr interessante Neuerung. Laura hängt permanent an Gabriels Rockzipfel und grillt dabei kräftig alles was nicht tot bleiben will. Natürlich atomausstiegsgerecht darf man mit Biostrom sogar selbst mal mit der netten Untoten andere böse Untote remeucheln. Laura beherrscht zwar weniger Moves als unser versierter Vampirpfähler, dafür kann sie durch Gitter diffundieren und auch mal am einen oder anderen Hals knabbern, falls der kleine Hunger kommt. Die spielbaren Passagen sind zwar relativ kurz, dafür aber gut eingebunden und sehr spaßig. Auch die Rätseleinlagen kommen nicht zu kurz. In jedem der drei Abschnitte findet sich mindestens eine Knobeleinlage, welche für Erfahrungspunkte satt sorgen und auch anspruchsvoll gehalten sind. Lückenfüller finden sich in diesem Bereich keine.   

Und nun zum „ein“: Die Kämpfe sind zwar vorhanden, doch weil man das Hauptspiel durchgespielt haben muss, um an die Erweiterung zu gelangen, ist Gabriel entsprechend geübt im Umgang mit seiner Peitsche, was die Kämpfe zu einfach macht. Großes Manko ist der fehlende Bosskampf. Man vermöbelt nur Ghuls, Skelette und einige schwebende Altkleidersammlungen. Ein paar weitere Kampfpassagen mit knackigeren Gegnern hätten nicht geschadet. Größter Kritikpunkt allerdings ist die Spielzeit. Mit zwei Stunden ist diese mehr als knapp geraten. Dazu kommt noch das fragwürdige Ende, welches quasi den Kauf des nächsten Add-ons erzwingt, will man denn erfahren, was Gabriel sonst noch so in seiner Freizeit tut. Und man will es wirklich wissen. In nur drei Abschnitten, von denen der Erste nach zehn Minuten geschafft ist, wird zwar eine interessante Geschichte mit spannender Wendung erzählt, aber sehr abrupt abgebrochen, was den Preis von einem knappen Zehner fast nicht rechtfertigt. Umgerechnet hätte man(n) dann für das Hauptspiel fast 100€ löhnen müssen. Wer das Geld locker sitzen hat, sollte aber auf jeden Fall zuschlagen.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Verdammte Hacker! Fast einen Monat später als der Klassenfeind Xbox’ler durften nun auch Sony-Jünger Gabriel zurück zum Schloss der Blutsauger führen. Für mich hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Zwar ein sehr kurzes, aber ungemein spannendes Addon hat mir einen Nachmittag versüßt. Zu kurz und zu wenig Kämpfe, das sind die einzigen wahren Kritikpunkte, welche mir hier auffallen. Dafür mehr Rätsel und eine steuerbare Vampirlady zum Ghuls grillen. Aber hey, wer für drei CoD Multiplayer Maps EA 15 Schleifen in den Rachen stopfen kann, kann auch aufstrebenden Spaniern ein wenig Bares zukommen lassen.


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positiv negativ
  • Gewohnt qualitativ hochwertig
  • Interessante Story
  • Steuerbare Vampirlady
  • Gute Rätseleinlagen
  • Gastauftritt Frankenstein
  • Klasse Kulisse
  • Kämpfe zu selten und zu leicht
  • Zu kurz
  • Etwas überteuert
  • Freches Ende





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