Cyborg X
|
BEWERTUNG |
20.04.2017 von MarSWenn Danny Trejo das Cover einer Direct-to-Disc Veröffentlichung ziert, dann sind zwei Dinge meist sicher: Das Werk ist tatsächlich so trashig, wie es auf den ersten Blick erscheint, und Danny Trejo erlebt den Abspann nicht. Ob der Science-Fiction-Actioner Cyborg X ebenfalls in dieses Schema passt?
Ein Jahr ist vergangen, seitdem ein Cyber-Virus die Waffenfirma X-Corp infiziert und damit eine technologische Apokalypse ausgelöst hat. Kampfdronen und Cyborgs haben die Macht übernommen und den Großteil der Menschheit vernichtet, lediglich ein paar vereinzelte Überlebende versuchen weiterhin durchzuhalten. Zu den letzten überlebenden Menschen zählt auch eine Gruppe ehemaliger Soldaten, die erbittert Widerstand gegen die brutalen Maschinen leisten. Als sie eines Tages den ehemaligen Leiter von X-Corp Jack Kilmore retten, keimt neue Hoffnung auf, denn dieser behauptet eine Möglichkeit zu kennen, der technischen Übermacht den Stecker zu ziehen. Doch so einfach geben die Maschinen nicht auf...
Cyborg X wirkt ein wenig wie der kleine, trashige Bruder von Terminator Salvation und ist sich dessen ganz offensichtlich auch völlig bewusst, denn so richtig ernst nimmt sich der Film eigentlich nie und konzentriert sich lieber auf den Unterhaltungsfaktor für Genre-Fans. Vermutlich aus diesem Grund untermauert der Film seinen Trash-Status auch souverän durch sexy Darstellerinnen, die irgendwie fehl am Platz wirken und ihren tiefen Ausschnitt regelmäßig in die Kamera strecken, einem gut aufgelegten, selbstironischen Danny Trejo als eine Art Sidekick, schlechten CGI-Explosionen und Blutspritzern sowie teilweise extrem blutigen Gore-Einlagen. Gerade letztere sind sehr spaßig in Szene gesetzt und hätten Cyborg X noch vor einigen Jahrzehnten, wo er sowohl inhaltlich als auch optisch ebenfalls sehr gut aufgehoben gewesen wäre, vermutlich eine schnelle Indizierung beschert und rechtfertigen damit ganz klar die Freigabe ab 18 Jahren. So trashig das Ganze letztendlich aus ist, dank der tollen Optik der Cyborgs sowie den unterhaltsamen Shootouts und Splattermomenten macht der Film am Ende seine Sache doch ganz gut und bietet ordentlich Spaß und Schauwerte für einen anspruchslosen Actionabend ohne Hirneinsatz.
Das Bild der Blu-ray ist überzeugend und bietet eine saubere Grundschärfe wie auch hohen Detailreichtum. Sowohl Kontrastierung als auch der Schwarzwert sind angenehm und liefern zusammen mit der natürlichen Farbgebung eine schöne Optik, die vielleicht etwas zu farbenfroh für eine postapokalyptische Welt ausgefallen ist. Nur ganz selten ist in dunklen Bereichen ganz feines Filmkorn auszumachen, ansonsten ist das Bild absolut sauber wenn auch teilweise etwas weicher. Die Tonspur leistet solide Arbeit und weiß auch die umliegenden Boxenbereiche immer wieder mit einzusetzen, wobei wirklich gezielte Effekte ausbleiben. Insgesamt ist der Ton bis auf den Bassbereich kräftig und dynamisch, die Dialoge sind stets verständlich und klar zu orten. Typisch für eher günstige Produktionen ist der Soundtrack, der zwar mit rasanten Songs aufwartet, diese jedoch nur bedingt mit dem Geschehen harmonieren. Etwas besser schneidet da der Score ab, der meist sehr stimmig ausfällt. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]