Wenn ich mal groß bin...
..., dann will ich Feuerwehrmann werden, oder Astronaut, oder Polizist, oder Rockstar. Hattet ihr früher nicht irgendwann einmal einen dieser Träume? Doch die Traumblase wurde mit dem Älterwerden schnell zerstört. Feuerwehrmann zu werden, ist zu anstrengend. Astronaut zu sein bedeutet, monatelang unterwegs zu sein. Der Job des Polizisten ist zu anstrengend und Rockstar – ach nee, da gibt es nur Drogen, nackte Frauen und Gewaltexzesse. Vor allem sollte man da auch singen können, denn die Gitarristen, Bassisten und Schlagzeuger spielen ja immer nur die zweite Geige. Wenn dann möchte man im Mittelpunkt stehen. Doch was ist eigentlich mit dem Beruf DJ? Lasst mich mal überlegen. DJs sind beliebt, verdienen einen Haufen Asche und haben immer Frauen im Bett. Ok, meine Wahl fällt auf eine DJ-Karriere. Da ich von Plattenauflegen, Übergängen und den ganzen Reglern auf dem Mischpult noch keine Ahnung habe, hole ich mir DJ Hero 2 und fange erst einmal klein an.
Meine Karriere als Profi
So beginne ich eine Karriere als DJ, oder sagen wir vorerst Platten-Lehrling. Ich starte in einem kleinen, gewöhnlichen Club, in dem die Partypeople schon ganz heiß auf meine Künste sind. Da ich die momentan tanzfaule Menge anheizen möchte, spiele ich zu Beginn einen Hip Hop Mix aus drei Musikstücken. Schon nach ein paar Scratches gehen die Leute ab wie Sau, der Schweiß tropft, die Menge tobt und der Club füllt sich von Minute zu Minute. So schlecht kann ich gar nicht sein, auch wenn ich bei den Übergängen oftmals Mist gebaut habe. Nach ungefähr zehn Minuten ist mein erstes Set vorbei, ich bekomme noch tosenden Applaus und das war´s in dem Moment für mich. Ich war selbst mit mir zufrieden, außer dass ich meine Freestyle Passagen versaut habe. Doch Übung macht den Meister und ich begebe mich abermals in denselben Club, um die Menge wieder zum Toben zu bringen.

Was muss ich tun?
DJ Hero 2 spielt sich fantastisch. Wer den ersten Teil gespielt hat, der wird sich hier sofort zurecht finden. Wer keine Ahnung hat, wie man dieses Spiel spielt, dem erkläre ich es in Kurzform. Ähnlich wie bei Guitar Hero hat man drei Linien vor sich, auf denen sich immer wieder Punkte von oben nach unten bewegen. Ist einer dieser Punkte unten angekommen, so muss man im richtigen Zeitpunkt einen Knopf am DJ-Controller drücken. Das Spiel wird nicht mit einem herkömmlichen Controller gespielt, sondern es gibt ein eigens dafür entwickeltes Eingabegerät. Der DJ-Controller hat drei farbige Tasten, einen drehbaren Teller zum Scratchen, einen Regler für Crossfader-Aktionen, einen Drehregler für die Effekte und einen Button. Doch es geht nicht nur ums Knöpfchen drücken. Bei bestimmten Symbolen muss man den Plattenteller bewegen oder die Seiten per Crossfader wechseln. Ist man gut, so bekommt man einen Multiplikator und diverse Extras wie z.B. den Rewind. Hier kann man den Plattenteller einmal zurückdrehen, um so noch mehr Punkte zu ergattern.
So ist das Spielprinzip ähnlich wie bei Guitar Hero und trotzdem doch anders. Ich durchlaufe auf diesem Weg also meine Karriere und spiele in immer angesagteren Clubs in diversen Großstädten wie zum Beispiel London oder Berlin. Desto besser ich bin, desto mehr Sterne bekomme ich, die wiederum mehr Gimmicks, Klamotten und neue Städte freischalten. Hin und wieder muss ich mich gegen einen anderen DJ messen und besser sein als er um weiterzukommen.
Was ist neu?
DJ Hero 2 macht eine Menge Spaß, doch der Karrieremodus ist nur einer von vielen spielbaren Spielmodi. So kann ein zweiter Spieler jederzeit einsteigen und bei Lustlosigkeit das Spiel auch sofort wieder verlassen. DJ Hero 2 bietet sogar noch mehr, denn es unterstützt zwei Plattenspieler-Controller und ein Mikofon. Doch auch das Gameplay hat sich verbessert. So spielt es sich zwar wie Teil 1, doch mit den neuen Freestyle Elementen kann sich der Spieler richtig austoben. In jedem Track kommt mindestens eine dieser Passagen, bei dem der Spieler dann seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, ohne dass er einen Fehler markiert bekommt. Diese Fähigkeit macht richtig Spaß, vor allem weil die Reaktionszeiten des Spiels äußerst gering sind. Drückt man einen Knopf oder dreht man den Teller, so erkennt das Spiel dieses sofort. Natürlich sind auch viele neue Songs beziehungsweise Mixes an Bord. Neben bekannten Künstlern wie Lady Gaga, Kayne West und Dr. Dre kommen auch viele DJs zum Einsatz. So haben es die Chemical Brothers, Tiesto, David Guetta, Deadmau5 und noch viele mehr in das Spiel geschafft. Insgesamt gibt es über 80 Hip Hop-, Dance- und Pop-Tracks, die einzigartig zusammengemischt wurden.

Allein durchs World Wide Web?
Dafür ist das Internet aber nicht da. Natürlich gibt es bei DJ Hero 2 einige Onlinemodi, die für langen Spielspaß sorgen. Die Entwickler haben den halbherzigen, netten Onlinemodus von Teil 1 komplett überarbeitet. DJ Hero 2 hat da viel zu bieten. Man sucht sich einfach einen Gegner aus, der gleich, schlechter oder besser sein kann und definiert einige Likes und Dislikes (Beispielsweise Starpower an/aus oder Checkpoints an/aus) aus einer Auswahlliste und schon kann es losgehen. Man spielt gegen den anderen Spieler und muss natürlich versuchen, besser als er zu sein. So sollte man wirklich auf jeden Fehler aufpassen, denn der Gegner könnte diesen Fehler nicht machen. Ja, das Leben als DJ ist hart. Das Schöne ist, dass sich die Modi sehr voneinander unterscheiden. Einmal muss man der Beste im gesamten Lied sein, einmal die längste aufeinanderfolgende und fehlerfreie Notenserie schaffen, und so weiter. Nebenbei sammelt man Erfahrung, egal ob man nun gewinnt oder verliert. Natürlich gibt es bei einem Sieg mehr, als wenn man als Loser dasteht. Auch wenn es frustrierend ist, wenn man permanent gegen andere Spieler verliert, so ist es trotzdem motivierend, dass man selbst einfach besser werden möchte! Alles in allem ist der Onlinemodus von DJ Hero 2 super gelungen und wird vielen Spielern langen Onlinespaß bescheren.
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