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Dark Souls 2 - Scholar of the First Sin

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: From Software
Genre: Rollenspiel
Sub-Genre: 3rd-Person-RPG
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 02.04.2015
USK 16

Dark Souls 2 - Scholar of the First Sin    16.05.2015 von Beef Supreme

Über ein Jahr ist es her, dass uns From Software nach Drangleic verbannt hat, um dort tausend Tode zu sterben. Und viel wurde gemunkelt, ob denn auch auf den damals noch frischen Next-Gen-Konsolen gestorben werden darf. Selbstverständlich wurde sich höflich ausgeschwiegen, um Ungeduldige bloß nicht vom Kauf abzuhalten. Nachdem dann alle DLCs ausreichend unters Volk gebracht wurden, folgte die Ankündigung für die aktuelle Konsolengeneration. Und hier ist es, Dark Souls 2 – Scholar of the First Sin.

 

Der Beginn ist reichlich bekannt. Namenlose Gestalt stürzt sich in einen Malstrom aus schwarzem Tod und erwacht in einer riesigen Kaverne. Drei Hexen und eine Charaktererstellung später findet man sich schon in Majula wieder und darf auf Seelenjagd gehen. Der generelle Ablauf des Spiels ist zu sehr großen Teilen gleich geblieben, und wer sich den Test noch einmal ins Gedächtnis tackern möchte, folgt diesem Link. Hier soll auf die Unterschiede zur Ursprungsversion eingegangen werden. Und einer der größten fällt sofort ins Auge: Stabile 60 FPS. Die sind wahrlich Zucker für die Augen und lassen die Spielwelt gleich viel sanfter erscheinen. Dark Souls 2 profitiert stark von der Verdoppelung der Framerate, da es nicht nur eine optische Aufwertung ist, sondern auch das Kampfgeschehen nun besser getimed werden kann. Dummerweise bringt diese Verbesserung nicht nur Vorteile mit sich. Der von der PC-Version bekannte Durability-Bug, bei dem die Waffen doppelt so schnell zerstört werden, da die Stabilität aus unerfindlichen Gründen an die Framerate gekoppelt ist, hat es auch in den Directors Cut geschafft. From Software verspricht Besserung, aber bei einem schon lange bekannten Fehler und einem Vollpreistitel hätte man durchaus einen Fix erwarten können.

 

Bildergalerie von Dark Souls 2 - Scholar of the First Sin (12 Bilder)

Gameplay-technisch bietet Dark Souls - Scholar of the First Sin auch ein paar Änderungen, die sich aber eher auf kleinere Anpassungen beschränken. Beispielsweise hat sich die Gegnerplatzierung und –konstellation geändert. So mancher Veteran wird immer mal wieder auf Stellen treffen, an denen er einen gewissen Feind vermutet hat, nur um dann bestürzt festzustellen, dass eben jener ihm aus der anderen Ecke heraus den Dolch zwischen die Rippen rammt. Am stärksten sind diese Änderungen im Gebiet „Heides Flammenturm“ festzustellen, das mittlerweile komplett mit Heiderittern zugepflastert wurde, die auch noch respawnen. Und da das noch nicht reicht, haben sich die Fieslinge von From Software überlegt, an den unmöglichsten Stellen Pursuer, dicke schwebende Ritter mit fettem Schild und fetterem Schwert, erscheinen zu lassen, vorzugsweise in des Spielers Rücken. Angepasst wurde auch der Kisteninhalt. Die Platzierungen der Truhen sind zwar geblieben, doch enthalten diese an manchen Stellen andere Gegenstände. So erhält man die Matte Glut, die man dem Schmied McDuff andreht, viel früher in Dark Souls - Scholar of the First Sin.


Weiterhin auffällig ist die exorbitante Zunahme an versteinerten Feinden. Es werden im Directors Cut viel mehr Duftzweige, oder Fragrant Branches of Yore - wie sie auf Englisch heißen - gebraucht, um vorwärts zu kommen, als noch in der Ursprungsfassung. Dafür gibt es jetzt auch mehr von dem Gestrüpp, wenn man denn gewillt ist jede Leiche zu fleddern. Diese Änderung wirkt aber eher aufgesetzt und mir hat sich der Sinn dahinter nicht so ganz erschlossen. Zumal die Versteinerten an manchen Stellen gar keinen richtigen Sinn ergeben, weil weit und breit keine Feinde mit entsprechender Fähigkeit abhängen. Bestes Beispiel ist der Zugang zum Endboss in der Verlorenen Festung.

 

 

 

 

Darüber hinaus gibt’s mit dem Dark Souls - Scholar of the First Sin einen neuen NPC Charakter mit eigener Storyline, was verglichen mit dem Preis aber eine sehr dünne Ausbeute ist. Gleichwohl sind aber alle drei DLCs enthalten, was sich vielleicht für diejenigen lohnt, die diese noch nicht besaßen. Einen echten Mehrwert, der die Anschaffung zum Vollpreis rechtfertigt, bietet die Scholar of the First Sin Edition Besitzern der Last-Gen-Fassung mit dazugehörigen DLCs aber kaum.

 

Denn auch grafisch haut der Port in die aktuelle Konsolengeneration niemanden aus den Socken, vor allem wenn man das zeitnah erschienene Bloodborne, ebenfalls von From Software, daneben legt. Die Schatten sind jetzt ein wenig weicher, die Texturen sind schärfer und der Rasen rollt sich weniger auf, doch einen wirklichen Sprung in Sachen Grafikqualität macht Dark Souls - Scholar of the First Sin nicht. Zugegeben, die Souls-Spiele waren noch nie eine grafische Übermacht und konnten bisher immer in Sachen Atmosphäre und Weltdesign überzeugen, worin auch Dark Souls 2 keine Ausnahme darstellt, aber etwas mehr Mühe hätten sich die Macher durchaus geben können. 


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Alles in allem ist Dark Souls 2 – Scholar of the First Sin eine semi-gelungene Neuauflage. Viel geändert hat sich nicht, einige Anpassungen machen Sinn, andere weniger. Grafisch wurde etwas aufgehübscht, aber nicht so sehr, dass einem die Augäpfel platzen würden. Da liefert ein Bloodborne oder ein The Order: 1886 immer noch weit mehr Zucker für die Augen. Dass sich From Software nur dazu erbarmen konnte, einen lumpigen neuen Charakter einzubauen ist allerdings schwach. Klar, die DLCs liegen bei, aber besitzt man diese schon für die alten Fassungen lohnt sich ein Upgrade kaum. Die paar neuen Items, umgestellte Gegner und veränderten Truheninhalte rechtfertigen kaum einen Vollpreistitel. Wer hingegen in weiser Voraussicht gewartet hat, kann ohne Bedenken zuschlagen. Dark Souls 2 ist immer noch bockschwer, in dieser Version sogar noch ein kleines bisschen mehr, und es bereitet immer noch ein wahrlich fantastisches Gefühl, nach dem tausendsten Tod endlich diesen elenden Boss zu legen.


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positiv negativ
  • Stabile 60 FPS
  • Hübschere Optik
  • Neue Items ...
  • Interessante Umplatzierungen...
  • Alle DLCs enthalten
  • Erweiterter Online-Modus
  • Recht dünner Exklusivinhalt
  • Übermäßige Blockaden durch Versteinerte
  • ... die aber nicht wirklich "Next-Gen"-würdig ist
  • ... die aber nicht immer Sinn ergeben
  • Neuerungen im späteren Spielverlauf kaum mehr spürbar





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