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Das Schwarze Auge – Die Nordlandtrilogie Classic Edition
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BEWERTUNG |
05.07.2014 von Wolf
Die Augen passionierter Rollenspieler verklären sich, wenn die Worte Schicksalsklinge, Sternenschweif oder Schatten über Riva fallen. Handelt es sich doch um die Titel der klassischen PC-Spiele der Das Schwarze Auge-Trilogie, die von 1992 bis 1996 in Zweijahresabständen veröffentlicht wurde. Nun erscheint eine Neuauflage eben dieser Trilogie zum digitalen Download und treibt so manchem die Tränen in die Augen ...
Eins vorweg: Es handelt sich bei dieser Neuauflage keineswegs um eine veränderte, aufpolierte oder sonst durch einen Mehrwert versehene Version der Originalspiele von vor 20 Jahren. Es sind die Originalspiele. Sogar der Kopierschutz des ersten Teils, ein Frage-und-Antwort-Spiel, für das unbedingt das Handbuch benötigt wird, ist mit an Bord.
In Die Schicksalsklinge begibt man sich auf die Suche nach dem gleichnamigen legendären Zyklopenschwert um eine bevorstehende Orkinvasion auf die Großstadt Thorwal zu unterbinden. Fortgesetzt wird die Geschichte mit Sternenschweif. Dieses Mal haben es die Orks auf Lowangen abgesehen. Mit Hilfe eines riesigen Heerwurms bahnen sie sich ihren Weg durch die Reihen der Verteidiger. Den Abschluss bietet Schatten über Riva. In der Küstenstadt, deren Stadtmauer noch vor den marodierenden Orks schützt, geht etwas Seltsames vor sich. Aufgabe ist es, die Geheimnisse der Stadt und ihrer Bewohner zu ergründen.
Nach der wahlweisen Charaktererstellung und der Beantwortung der Frage, ob man Anfänger oder Experte sei, geht es sofort los. Man beginnt in irgendeinem Tempel und hat erst einmal überhaupt keine Ahnung, was man tun soll. Wer moderne Rollenspiele gewöhnt ist, wird sich höchstwahrscheinlich äußerst verloren fühlen. Es gibt weder ein interaktives Tutorial noch Tooltips oder sonstige Annehmlichkeiten. Man kann tun und lassen, was man will. Die Steuerungen auf den Karten der Außenwelt funktioniert wahlweise mit den Pfeiltasten oder per Maus. Im ersten Teil der Trilogie kann man sich noch nur in die vier Himmelsrichtungen bewegen, während man sich im letzten Teil bereits frei bewegen kann.
Die Spiele erzählen ihre Geschichte über teilweise vertonte (Schatten über Riva) und unvertonte Dialoge sowie über Textfenster. An bestimmten Punkten kann der Spieler entscheiden, wie er weiter verfahren möchte: Der von fünf auf sie eindringenden Orks belästigten Priesterin beistehen oder lächeln und winken? Kommt es zum Kampf, so läuft dieser rundenbasiert ab. Der Spieler wählt aus diversen Aktionen, wie Bewegung, Angriff, Magie etc., aus. Hat er darauf keine Lust, so kann er die Kämpfe auch vom Computer ausfechten lassen, was nichtdeterministische Auswirkungen hat: Mal stirbt die ganze Gruppe, mal stirbt niemand.
Technisch lockt die Nordlandtrilogie mit Sicherheit keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Allerdings muss man zugeben, dass die Qualität der Charakterporträts und der Zwischensequenzen durchaus ansehnlich ist. Auch die Vertonung ist, soweit vorhanden, von guter Qualität, sodass man hier sehr gerne zuhört. Somit gibt es sicherlich zwei Gründe, warum man beim Spielen Tränen in den Augen bekommt: Entweder kann man aufgrund des Alters mit den Spielen nichts anfangen und hört nach drei Minuten auf oder man ist ein absoluter Fan solcher Spiele und beginnt in purer Nostalgie zu schwelgen. Das Fazit von: Wolf
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