Das Siebte Zeichen

Das Siebte Zeichen

Originaltitel: The Seventh Sign
Genre: Thriller • Mystery • Horror • Okkultismus
Regie: Carl Schultz
Hauptdarsteller: Demi Moore • Michael Biehn
Laufzeit: DVD (93 Min) • BD (97 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

Das Siebte Zeichen   09.04.2022 von MarS

Wehe dem, der Gott erzürnt. In Das Siebte Zeichen hat es die Menschheit tatsächlich geschafft, und bekommt nun die Rechnung von ganz Oben serviert. Und weil es den Thriller bislang noch nicht auf Blu-ray gab, spendiert ihm Koch Films zum Einstand direkt ein 3-Disc Mediabook...

 

Inhalt

 

Fischsterben vor der Küste Haitis, ein Dorf mitten in der Wüste Negev, das im Schnee versinkt, und ein blutroter Fluss in Nicaragua. Das alles ist nur der Anfang einer anhaltenden Reihe von mysteriösen Naturkatastrophen, die in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreiten. Während die Kirche die Vorkommnisse als Vorboten der Apokalypse sieht, schenkt die schwangere Abby (Demi Moore) den Ereignissen nur wenig Beachtung. Nach sie bereits eine Fehlgeburt erlitten hatte, erwartet sie in Kürze ihr erstes Kind, und entgegen den Sorgen ihres Mannes Russell (Michael Biehn) ist sich Abby sicher, dass dieses Mal alles gutgehen wird. Erst als der geheimnisvolle David Bannon (Jürchen Prochnow) das kleine Apartment über ihrer Garage anmietet, wird sich Abby schließlich der seltsamen Ereignisse in ihrer Umgebung bewusst. Doch noch ist ihr nicht klar, dass auch sie eine wichtige Rolle in Gottes Plan zur Vernichtung der Menschheit spielt...

 

Bibelstunde, Okkultismus-Horror, Mystery-Thriller. Carl Schultz siedelt Das Siebte Zeichen irgendwo dazwischen an, verbindet diverse Elemente anderer Genrebeiträge zu einer an so mancher Stelle nicht ganz ausgereiften Komposition, und verlässt sich in weiten Teilen lieber auf seine Darsteller, als dass die Handlung tatsächlich ausgearbeitet wird. Oberflächlich abgehandelte biblische Vorzeichen - die zudem so konfus und fröhlich aus diversen Quellen und Religionen vermischt worden sind, dass jeder bibeltreue Kirchgänger wohl die Hände vor den Kopf schlägt - verkünden die nahende Apokalypse, während die Erzählung den Kampf der Menschheit ums eigene Überleben auf ein paar wenige Figuren herunterbricht. Das Drehbuch bleibt unterdessen arg konstruiert, und fügt das erzählerische Chaos am Ende ohne Rücksicht auf Stimmigkeit zu einem großen Gesamtbild zusammen, wobei das Finale sowohl erzählerisch ein wenig übers Ziel hinausschießt, wie auch durch den biblischen Vorschlaghammer wenig Subtilität an den Tag legt. Ja, Das Siebte Zeichen hat eine Menge Schwächen.

 

Und doch gelingt es Schultz, dass seine Erzählung auch heute noch gut zu unterhalten weiß, und sich dabei durchaus spannend gestaltet. Zum einen verdankt dies Das Siebte Zeichen dem - gerade für die 80er Jahre - sehr gemächlichen Erzählstil, der eben dadurch eine ganz eigene, unheilschwangere und durchwegs düstere Atmosphäre zu erschaffen weiß. Im Gegensatz zur Handlung selbst, die nur selten subtile Nuancen offenbart, sondern meist direkt mit der Tür ins Haus fällt, erweist sich der Okkultismus-Horror in diesem Bereich als durchaus effektiv. Auf der anderen Seite lebt Das Siebte Zeichen aber wie bereits erwähnt von seinen Darstellern. Während Michael Biehn sehr solide agiert, sich aber angenehm zurücknimmt und damit seinen Drehpartnern die Bühne überlässt, weiß Demi Moore hier in einer ihrer ganz frühen Rollen durchwegs zu gefallen. Zwar neigt die Rolle drehbuchbedingt ein wenig zur Überzeichnung, Demi Moore überspielt dies aber geschickt mit stets angespannter Miene zum mehr als offensichtlich finsteren Spiel, das unausweichlich auf eine Katstrophe in der ein oder anderen Form zusteuert. Den wichtigsten Teil des schauspielerischen Trios im Mittelpunkt stellt allerdings Jürgen Prochnow dar, der im Fall von Das Siebte Zeichen klar eine Idealbesetzung gewesen ist. Undurchsichtig, mysteriös, und stets irgendwo zwischen angsteinflößend, psychopathisch und friedfertig siedelt er seine Figur an, und unterstützt damit perfekt die Atmosphäre des Films. Die letzten Überraschungen und Wendungen, ebenso wie die finale "Auflösung" der Ereignisse, ist zwar am Ende völlig überzogen und bricht dadurch komplett mit dem eher ruhigen und auf Stimmung ausgelegten Vorgeschehen, bis dahin aber ist Das Siebte Zeichen ein ebenso unterhaltsamer, wie atmosphärischer Genrebeitrag, der zwar nicht auf ganzer Linie zu überzeugen weiß, aber dennoch sehenswert ist.

 

Bildergalerie von Das Siebte Zeichen (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Vergleicht man die DVD mit der Blu-ray, so ist der Sprung zur blauen Scheibe zwar nicht sonderlich groß, aber dennoch sichtbar. Bereits die DVD überzeugt zwar durch ein sauberes, scharfes Bild, die Blu-ray zeigt sich in diesem Bereich aber noch etwas klarer und detailreicher. Zudem ist das Kontrastverhältnis auf der Blu-ray etwas natürlicher und ausgewogener, wogegen die DVD oftmals recht harte Kanten aufweist. Akustisch ist kaum ein Unterschied zwischen der Dolby Digital 2.0 Tonspur der DVD und der DTS-HD 2.0 Tonspur der Blu-ray zu hören. Beide Tonspuren präsentieren sich ordentlich ausbalanciert und recht kraftvoll, bleiben aber entsprechend im vorderen Boxenspektrum der Surroundanlage. Dialoge werden im Vergleich zum übrigen Sounddesign mitunter etwas dumpf über den Centerlautsprecher wiedergegeben, wobei im akustischen Bereich auch bei der Originaltonspur keine nennenswerten Abweichungen festzustellen sind.

 

Das Mediabook erscheint in zwei Covervarianten, wobei Variante B exklusiv bei Amazon vertrieben wird. Zum Mediabook selbst können wir leider keine Angaben machen, da uns für unsere Kritik lediglich die drei Discs in ihrer Presse-Version vorlagen. Beide Mediabooks unterscheiden sich jedoch lediglich in der Optik des Covers, sind ansonsten aber inhaltsgleich. Neben einem 20-seitigen Booklet mit einem Text von Nicolai Bühnemann beinhaltet das Mediabook den Film jeweils auf DVD und Blu-ray. Zudem spendiert Koch Films noch eine Bonus Blu-ray mit Extras, die jedoch überwiegend aus Interviews mit Schauspielern, Regisseur und Drehbuchautoren bestehen.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Das Siebte Zeichen bastelt sich seine eigene Apokalypse, und konzentriert sich dabei eher auf effektive Unterhaltungswerte, denn auf Bibeltreue - oder Treue zu irgendeiner anderen Heiligen Schrift, denn das Geschehen unterwirft sich hier keinerlei Beschränkungen oder sinnvollen Zusammenhängen. Trotz allem ist Das Siebte Zeichen ein sehenswerter Beitrag zum Genre, was neben der gelungenen Atmosphäre vor allem Demi Moore und Jürgen Prochnow zu verdanken ist. Insgesamt etwas angestaubt, ist der Blu-ray Einstand für Das Siebte Zeichen gut gelungen, und lässt dem Fan sogar die Wahl zwischen zwei Covervarianten - ob einem die jeweiligen Designs zusagen, steht wiederum auf einem anderen Blatt.


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