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Der Baader Meinhof Komplex

Originaltitel: Der Baader-Meinhof-Komplex
Genre: Drama
Regie: Uli Edel
Hauptdarsteller: Martina Gedeck • Moritz Bleibtreu
Laufzeit: Ca. 149 Minuten
Label: Constantin Film
FSK 12

Der Baader Meinhof Komplex   31.08.2010 von DeWerni

Im Jahre 1970 wurde die Rote Armee Fraktion aufgrund von teilweise unbefriedigenden, internationalen politischen Handlungen gegründet. Der Film zeigt die Situation um die Gründung, die Entwicklung und die Hintergründe der Taten der RAF bis hin zum Tod der Gründungsmitglieder im Jahre 1977. Ob ein Blick sich lohnt, erfahrt ihr hier…

 

In den Jahren vor 1970 war die politische Lage und die Handlungen der Bundesregierung nicht für jedermann befriedigend. So wurde beispielsweise ein iranischer Schah unterstützt, der bei einem Besuch in Deutschland einen auf heile Welt macht und seine Bevölkerung daheim gleichzeitig leiden lässt. Auch der Vietnam-Krieg war vielen Leuten ein Dorn im Auge. Für einige Wenige war er auch gleichzeitig ein verkappter Angriffskrieg der imperialistisch eingestellten Amerikaner, um die Ölvorräte in den nächsten Jahren zu sichern. Genau wie auch bei Auseinandersetzungen in der Dritten Welt oder im Nahen Osten, dachten dabei die Amerikaner und teilweise auch die westlichen Europastaaten mehr an sich selbst als an das Wohl der dort lebenden Bevölkerung. Bei einigen gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei in Straßenkämpfen kamen auch vereinzelt unschuldige Studenten, wie beispielsweise Benno Ohnesorg (Martin Glade), um. Viele der Gegner der zu dieser Zeit vorherrschenden Weltpolitik versammelten sich um Rudi Dutschke (Sebastian Blomberg), ein Studentenführer der Protestbewegung. Doch als dieser unerwartet und ohne Vorwarnung auf offener Straße erschossen wird, scheint die Situation zu eskalieren…

Als Reaktion auf diese Aktion werden die Massen zum einen gegen den Springer-Verlag in Berlin aufgehetzt, der anscheinend mit seiner propagandistischen Bildzeitung immer wieder Hetze gegen die Protestbewegung gemacht hat. Dort wird brutal eine Auslieferung gestoppt. An dieser Aktion nimmt auch die bekannte Kolumnistin Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) teil. Eine weitere Reaktion darauf und den Vietnamkrieg ist die Legung eines Brandsatzes in einem großen Kaufhaus durch eine Gruppe um Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek) und Thorwald Proll (Johannes Suhm). Nach ihrer Verurteilung fliehen die Drei. Während Ulrike einen Bericht über sie schreibt, lernt sie sie besser kennen und sympathisiert mit ihnen. Später plant die immer größer werdende Gruppe weitere und größere Aktionen. Dazu benötigen sie auch eine Menge finanzieller Mittel, die sich die Gruppe durch diverse Banküberfälle beschafft. Danach steht wirklichen Anschlägen nichts mehr im Wege. So führen sie auch Sprengstoffanschläge auf diverse amerikanische Einrichtungen und eine Polizeidienststelle in Augsburg durch. Schließlich rücken sogar mehrere bekannte Persönlichkeiten in den Fokus der Gruppe, die allerdings immer darauf bedacht ist, möglichst keine zivilen Opfer zu verursachen. Doch irgendwann kommt ihnen die Polizei mit Hilfe der Rasterfahndung auf die Schliche, bis sie schließlich der Verhaftung doch nicht entgehen können…

Was wird aus den vier Gründungsmitgliedern? Werden sie für immer im Gefängnis sitzen oder weiterhin Einfluss auf das Leben da draußen haben? Und wie kommt der Rest der Gruppe ohne ihre Anführer zurecht?

 

Das Bild der Blu-ray ist bei dieser Produktion nahezu jederzeit tadellos. Schärfe und Details können insbesondere überzeugen, aber auch der Schwarzwert ist wirklich gut, so dass man das HD-typische Gefühl für eine Tiefenwirkung hat. Die Farben wirken sehr kräftig und durchaus authentisch. Lediglich die originalen Archivbilder, die immer wieder eingebunden werden, sind qualitativ minderwertig, was aber kein Wunder ist – es handelt sich schließlich um Originale der damaligen Zeit. Der Ton untermauert das gute Bild und führt zu einem Augen- und Ohrenschmaus, was besonders bei den Straßenschlachten und den Schießereien zur Geltung kommt, wobei der Bass mit seinem Druck schon heraussticht. Ansonsten wird auch sehr gut auf den Raumklang geachtet, dieser genutzt und auch geschickt eingesetzt. Die Dialoge sind bis auf einige wenige Szenen sehr gut zu verstehen. Insgesamt mal wieder ein top technische Umsetzung von Constantin.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Es ist kein Wunder, dass der Film Oscar-nominiert für den besten nicht-englischsprachigen Film war. Die Darstellung der RAF und ihrer Entwicklung bis hin zum Tod der Gründungsmitglieder und der Anführer um Andreas Baader ist aus meiner Sicht sehr gut umgesetzt und gelungen. Wer sich für die Entwicklungen der 60er und 70er Jahre und ihre Hintergründe interessiert, der wird mit dem Film bestens unterhalten und informiert. Die Schauspieler machen ihre Sache richtig gut und wirken nahezu in jeder Situation authentisch, da gibt es nichts zu meckern. Auch die gewählten Kulissen in Verbindung mit realen und tatsächlichen Bildern der entsprechenden Zeit lassen eine gute Atmosphäre entstehen. Wer den Film bisher noch nicht gesehen hat, der sollte das schleunigst nachholen. Und für alle, die auf deutsche Zeitgeschichte oder thrillerähnliche Storys stehen, gibt es eine klare Kaufempfehlung. Top Umsetzung!


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