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Der Honorarkonsul

Originaltitel: The Honorary Consul
Genre: Thriller • Drama
Regie: John Mackenzie
Hauptdarsteller: Richard Gere • Michael Caine
Laufzeit: DVD (99 Min) • BD (103 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

Der Honorarkonsul   19.01.2019 von MarS

Im Jahr 1983 entstand unter der Regie von John Mackenzie die Literaturverfilmung Der Honorarkonsul mit dem noch jungen Richard Gere sowie Michael Caine und Bob Hoskins. Dieser wurde nun von Koch Films erstmals auf dem HD-Medium veröffentlicht...

 

Inhalt

 

Der Arzt Eduardo Parr (Richard Gere) lebt nach seiner Flucht aus Paraguay in der argentinischen Stadt Corrientes. Dort lernt er den britischen Honorarkonsul Charley Fortnum (Michael Caine) kennen, mit dem er sich schnell anfreundet. Eduardo ist seit langer Zeit auf der Suche nach seinem Vater, und hofft dabei auf die Hilfe des örtlichen Polizeichefs Colonel Perez (Bob Hoskins), doch erst ein Freund aus alten Tagen scheint echte Hinweise zu besitzen. Die will ihm dieser allerdings erst mitteilen, wenn sich Eduardo bereiterklärt, bei der Entführung des amerikanischen Botschafters zu helfen, um mit ihm die Freilassung einiger Kameraden zu erpressen. Eduardo ergreift den letzten Strohhalm bei der Suche nach seinem Vater und nutzt seine Kontakte, um die benötigten Informationen zu beschaffen, doch der Plan der Entführer geht auf Grund eines Missgeschicks schief. Anstatt des richtigen Mannes wird deshalb der Honorarkonsul Charley Fortnum entführt, mit dessen junger Ehefrau, der ehemaligen Prostituierten Clara, Eduardo inzwischen eine heiße Affäre hat. 

 

Auch wenn mir persönlich die Buchvorlage nicht bekannt ist, so hält sich Der Honorarkonsul wohl dicht an die literarische Vorlage. Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob der Film überhaupt etwas dafür kann, dass er so ist, wie er nun eben mal ist. Betitelt als Thrillerdrama könnte man das Wort "Thriller" hier nämlich mit Ausnahme einiger weniger Szenen komplett streichen, denn die Handlung um die Entführung des Honorarkonsuls und die darauffolgenden Ereignisse stellen nur einen winzigen, beinahe nebensächlichen Bestandteil des Films dar. Stattdessen konzentriert sich das gesamte Geschehen auf eine absurde Dreiecksbeziehung, sowie Richard Gere als Hauptfigur, der hier einen absolut unsympathischen, weitestgehend emotionslosen Charakter mimt. Viel besser wissen hier Michael Caine und auch Bob Hoskins zu gefallen, die bekommen im Gegenzug aber viel zu wenig Screentime, um damit den Film wirklich voran zu bringen. Der Honorarkonsul bietet wider Erwarten vor allem eine langweilige, zu allem Übel auch noch zäh und extrem gemächlich erzählte Liebesgeschichte, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist, und kann auf diese Weise eigentlich keinerlei Spannung erzeugen, geschweigedenn den Zuschauer vor dem Einschlafen bewahren. Was den Betrachter dennoch die Augen offen halten lässt ist der grauenvolle Score des Films, der mit seinem psychedelisch angehauchten, die meiste Zeit über völlig unpassenden Synthesizer-Overkill die Ohren beinahe zum Bluten bringt. Auch wenn dieser anscheinend von keinem Geringeren als Paul McCartney in Zusammenarbeit mit John Williams entstanden ist, bleibt unklar, wie es zu diesem Gedudel kommen konnte. Schade um die politisch und inhaltlich sehr reizvolle Entführung des namensgebenden Honorarkonsuls, denn was der Film letztendlich beabsichtigt oder welche Richtung er eigentlich einschlagen will, das wird einfach nicht klar. Immerhin rettet das überraschende Finale den Film noch vor dem totalen Ausfall, allerdings kommt das viel zu spät.

 

Bildergalerie von Der Honorarkonsul (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Qualität der Blu-ray ist ordentlich. Das Bild weist eine gute Schärfe auf, jedoch mangelt es ein wenig an Details. Die Farbgebung ist natürlich. Filmkorn und Bildrauschen sind vorhanden, nehmen jedoch nie unangenehmes Ausmaß an. Ein wenig störender sind stetige Verunreinigungen des Bildes. Der Ton ist auf den vorderen Boxenbereich beschränkt und bietet auf Grund der dialogorientierten Inszenierung auch kaum Raum für Dynamik oder Effekte. Die Dialoge sind stets klar und gut verständlich, die Signalortung im Rahmen der Möglichkeiten ordentlich. 


Das Fazit von: MarS

MarS

Ob nun der literarischen Grundlage oder dem Drehbuch geschuldet, Der Honorarkonsul verpasst es, seinen Thrilleraspekt zu nutzen, und konzentriert sich lieber auf die zähe, langatmige Inszenierung einer belanglosen Dreiecksbeziehung, die eigentlich keinerlei Unterhaltungswerte besitzt. Selbst Frauenschwarm Richard Gere ist hier einfach nur unsympathisch. Da können auch das doch noch überzeugende Finale sowie die hervorragend agierenden Michael Caine und Bob Hoskins nichts mehr retten...


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