Der magische Stift ist ein Spiel voller Innovationen. So etwas hat die Welt noch nie gesehen, man malt sich seine Spielfigur selbst, man kann Brücken, Plattformen und alles Mögliche selbst gestalten. Das Spiel geht komplett neue Wege, man braucht nicht nur seine Fantasie, sondern auch die Kreativität wird gefördert.
Die Geschichte ist relativ einfach erzählt. Alles dreht sich um die Einwohner der Stadt Raposa und dessen Welt. Ein böses Schattenwesen brachte Unheil über das ganze Land. Doch nicht nur das, nebenbei hat er dem Land die ganze Farbe gestohlen. So müssen von nun an die Bewohner in einer tristen schwarz-weißen Welt leben. Doch wenn das alles wäre... Durch das Dasein in der neuen, langweiligen, blassen Welt, verfallen alle in tiefe Depressionen und haben keinen Lebenswillen mehr. Von nun an seid ihr gefragt. Helft den Wesen aus ihrer Dunkelheit und stellt das Gleichgewicht wieder her.
Schon am Anfang könnt ihr Gott spielen. Ihr seid der Schöpfer euer neuen Spielfigur, also einfach den Stylus packen und drauf los malen. Vorgegeben wird euch nur die Umrandung eines Menschen, alles innere könnt ihr selbst zeichnen. Mit einer Lupe könnt ihr auch bis ins tiefste Detail malen, der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Nebenbei wählt man noch verschiedene Farben und Pinselgrößen, um so seinen Wunschcharakter zu gestalten. Also ran an den Stift, ihr könnt gerne einen Rembrandt malen oder auch nur ein Strichmännchen – je nach Bedarf. Sobald die Figur fertig ist, könnt ihr auch schon durch die Welt tingeln. Schön gemacht ist hierbei, dass euer selbst erstellter Spieler nun animiert auf dem Bildschirm zu sehen ist. Von nun an ist alles ein wenig wie ein Adventure aufgebaut. Ihr lauft durch die Welt und könnt mit allerlei verschiedenen Charakteren sprechen. Das Spiel ist sehr textlastig, immer wieder bekommt ihr Fragmente der Geschichte zu sehen bzw. zu lesen. Nebenbei gibt es natürlich dann verschiedene Missionen, die ihr erfüllen müsst. Habt ihr ein Level geschafft, so füllt sich ein Teil der Welt wieder mit Farbe.
Anfangs bekommt ihr eine kurze Einweisung, wie das Spiel funktioniert. Der Held kann laufen, springen und klettern. Unser Lehrer unterweist uns mit diesen Regeln und dann kommt etwas Interessantes. Wenn wir mal verwundet sind, dann braucht man in den meisten Spielen ein sogenanntes Health-Pack. Hier kann man sich seine Heilung selbst malen, d.h. ich male ein Objekt und in Zukunft wird immer das angezeigt, wenn ein Pack im Level eingebaut wurde. Das find ich eine prima Idee, so kann man ebenso die Kreativität spielen lassen. Übrigens verliert auch ihr an Farbe, wenn der Held verwundet ist. Ein wenig später bekommt man dann auch die Chance, sich seine Waffe selbst zu malen, ebenso nach den oben genannten Malregeln. Wählt man eine Fernkampfwaffe, so kann man zum Beispiel bei einer Pistole auch seine Kugeln selbst erstellen.

In den Leveln selbst kann man Goldmünzen finden, die man dann wiederrum beim Schrotthändler in Upgrades umwandeln kann. Kommt man an bestimmten Stellen im Spiel nicht weiter, so malt man sich einfach seine Plattformen oder Objekte. Allerdings kann ich das nicht immer und überall tun, sondern nur an dafür vorgefertigten Plätzen, die aber farbig markiert sind. Später malt man sich dann auch noch Raketen und Fortbewegungsmittel. Ebenso hier gibt es eine Maske, die ihr nicht übermalen dürft, aber keine Sorge, ihr habt genügend Platz für eure Fantasie. Hat man mal keine Lust, so kann man sich aber auch einer Vorlage bedienen.
Doch was gibt es noch? In manchen Leveln kommt ihr als Spielfigur nicht weiter, so könnt ihr euch dann aber in einen Farbklecks verwandeln. Somit kommt ihr durch enge Spalten hindurch und könnt dann euren Weg fortsetzen. Kommt man mal nicht weiter und es ist kein Loch in der Wand, so kann man sich dann in ein Spinnenwesen verwandeln, um so die Wände hochzuklettern. Ebenso, was eine Spinne eben von Haus aus kann. Spannt bispielsweise ein Spinnenseil und schwingt euch einfach über ienen Abgrund.
Insgesamt müsst ihr euch in vier Bereichen austoben, alles soll wieder bunt werden. Also müsst ihr immer mit den Bewohnern sprechen und ihre Missionen erfüllen. Allgemein ist das Spiel eines der kreativsten, das ich kenne. Andererseits ist irgendwann der Fantasietopf leer und man malt einfach nur noch, weil man es machen muss. Im Endeffekt verwandelt sich das Spiel dann in ein Standard-Jump&Run.
Die Optik kann sich sehen lassen, die winzigen Animationen der Bewohner sehen gut aus, die eigene Spielfigur ebenso (wenn man nicht gerade ein Strichmännchen gemalt hat). Die Level selbst sind sehr abwechslungsreich, die Grafik passt. Auch wenn eure gemalten Objekte oftmals nicht in das Szenario passen, so ist das dann euer eigenes Problem. Hätte man dann doch nicht die Farbe Rose wählen sollen? Die Hintergrundmusik fügt sich stimmig ins Gesamtwerk. Auch wenn sie sich immer wieder wiederholen, so passen sie allesamt rein. Leider gibt es keine Sprachausgabe, allerdings sind alle Texte auf Deutsch. Da die Bewohner aber sehr viel sprechen, wäre es technisch auch unmöglich gewesen, alles als Ausgabe umzusetzen.
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