![]() |
Die Morde von Madrid
![]() |
BEWERTUNG |
04.06.2018 von MarSNachdem uns der spanische Thriller Mörderland - La Isla Minima großartige Genrekost servierte, konnten wir bei Die Morde von Madrid natürlich nicht widerstehen. Doch erreicht der Film von Rodrigo Sorogoyen überhaupt das erwartete Niveau?
Madrid ist im Jahr 2011 geprägt von der Wirtschaftskrise, politischen Unruhen und Protesten, und nun steht auch noch der Besuch des Pabstes kurz bevor. In diesem Pulverfass bekommen es die Ermittler Velarde und Alfaro mit einem Serienkiller zu tun, der auf brutale Weise alte Frauen vergewaltigt und tötet. Während die Suche zunächst keine Spuren offenbart, tötet der Killer immer weiter, und die Polizei versucht die Nachforschungen geheim zu halten, um den Pabstbesuch nicht durch weitere Unruhen zu gefährden. Können Velarde und Alfaro den Killer überhaupt aufhalten, oder wird er sein Werk beenden, ohne gefasst zu werden?
Zunächst einmal sieht es ganz danach aus, als würde mit Die Morde von Madrid ein weiteres Thriller-Highlight auf den Zuschauer warten. Die Atmosphäre ist angespannt, und bereits nach einer kurzen ersten Einführung der beiden Ermittler verfehlt gleich der erste Mord nicht seine schockierende Wirkung. Dabei wird die Intensität von der kühlen, emotionslosen Art der Polizei noch erhöht, die ganz im Gegensatz zur aufgeheizten Stimmung in Madrid steht. Leider sind es dann aber auch die kurzen Momente, wenn die nächste Leiche gefunden wird und die Ermittler ihrem eigentlichen Handwerk nachgehen, die etwas Spannung und Unterhaltung liefern, denn der ansonsten deutlich zu sehr in die Länge gezogene Die Morde von Madrid konzentriert sich im Übrigen zu sehr auf die Charakterisierung seiner Figuren, als einen atmosphärischen dichten Thriller zu liefern. Dies ist prinzipiell zwar nicht verkehrt, verläuft sich aber im Sande, wenn die zugeteilten Charakterisierungen und Nebengeschichten für den Verlauf der eigentlichen Handlung völlig belanglos erscheinen. Ebenfalls auf Kosten der Spannungskurve geht die frühe Aufdeckung des Killers nach etwa der Hälfte der Laufzeit, wodurch es im Anschluss nur noch darum geht, ob dieser nun gefasst wird oder nicht, wohingegen die Morde selbst ebenfalls ihrer schockierenden Wirkung beraubt werden. Letzten Endes verliert Die Morde in Madrid dadurch sein anfangs vorhandenes Potential und entwickelt sich zu einem Standardwerk, das zwar unterhaltsam, jedoch zu zäh ausfällt und damit auch nur bedingt Spannung zu erzeugen weiß.
Details der Blu-ray
Während sich das Bild sehr scharf und ordentlich detailliert zeigt, schwankt die Farbgebung von warmen, natürlich-erdigen Farben bis hin zu unterkühlten Blautönen. Dies sorgt jedoch für eine stimmige Abgrenzung der einzelnen Locations und Settings und fällt damit nicht negativ ins Gewicht. Das Kontrastverhältnis ist angenehm und auch der Schwarzwert liefert saubere Werte. Der Ton verteilt sich dynamisch auf den gesamten Boxenbereich. Während die Sprachausgabe über eine differenzierte Signalgebung verfügt, unterstreichen gezielte Surroundeffekte die Atmosphäre. Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]