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Die Legende von Aang

Originaltitel: The Last Airbender
Genre: Action/Fantasy
Regie: M. Night Shyamalan
Hauptdarsteller: Noah Ringer • Dev Patel
Laufzeit: Ca. 103 Minuten
Label: Paramount Home Entertainment
FSK 6

Die Legende von Aang   13.01.2011 von Beef Supreme

"Die Legende von Aang", oder auch "The Last Airbender" im englischen Original, ist der neuste Streich von Curry King M. Night Shyamalan. Schon mit seinem Vorgängerwerk, der Ökohorror-Schlaftablette „The Happening“ hat es der Mann mit dem unaussprechlichen Namen nicht so recht geschafft, einerseits zu überzeugen, andererseits zu fesseln. Schauen wir also mal, ob dies mit der Legende um einen kleinen Luftbieger gelingt.


Vier große Nomadenstämme, Erd-, Feuer-, Wasser- und Luftnomaden teilten einst die Herrschaft über die Erde unter sich auf. Jedes Volk besitzt Bändiger, Menschen mit der Fähigkeit, das jeweilige Element zu beherrschen und durch den eigenen Willen zu formen. In Schach gehalten, sprich von utopischen Allmachtsfantasien abgehalten, werden diese vier Völker von dem Chef über alle Elemente, einem Avatar. Jener, einzigartig wie er ist, existiert immer und wird regelmäßig wiedergeboren. Seine letzte Inkarnation, besagter Aang, aber hielt es nicht für nötig sich irgendwelchen Zeremonien und Unterrichtungen zu unterziehen und ist verschwunden. 100 Jahre lang gab es keinen Aufseher und so kommt es, dass die Feuernation, bestechend durch Technologie und, schau schau, Feuer, einen Eroberungsfeldzug führt, große Gebiete erobert, in diesen das Bändigen anderer Elemente als das  Feuer untersagt und quasi im Vorbeigehen alle Luftbändiger tötet. Dies nämlich, weil der Avatar zyklisch wiedergeboren wird und er dieses Mal als Ventilator herauskommen würde.


Nur war der Bengel nicht tot, sondern die ganze Zeit im Eis eingeschlossen und wurde durch Zufall durch die Geschwister Katara und Sokka befreit. Nach kurzer Aufpäppelphase wird Recke Aang von den Feuerzeuge(r)n gefangen genommen, kann sich aber wieder befreien und macht sich, begleitet von seinen Ausgräbern, auf eine Reise, die restlichen Elemente zu beherrschen. Auch der King im Elementarring fängt mal klein an. Das Ziel ist die nördliche Wasserfestung, da die Feuers dort noch nicht gebrandschatzt haben und man dort prima Wassern lernen kann. Davon bekommt Oberzündler Ozai, König der Feuernomaden, Wind und will gleich zwei Fliegen mit einem Feuerstoß schlagen: Zum einen den Avatar dem Jenseits überbringen, zum anderen eine der letzten großen freien Städte einnehmen. Nebenher entwickelt sich noch ein kleiner Wettlauf zwischen des Königs erstem Kommandanten, kriegerisch, machtgierig, arrogant, und dem Sohn von Ozai, verbannt, im Stolz verletzt, sauer. Jeder will aus eigenen Beweggründen an Aang ran. Und so entwickelt sich eine Geschichte aus Liebe, Hass, Verrat, Intrigen und Mystik.


Jeder, so auch ich, der den Trailer gesehen hat, wird ein Effektfeuerwerk erwarten, das dieses Jahr zumindest seines gleichen sucht. Dies wird auch geboten, leider nur in viel zu geringem Umfang, denn zum einen kann der kleine Avatar im ersten Teil der Trilogie, genannt „Buch 1: Wasser“, nur Luft beherrschen und es dreht sich im Endeffekt darum, dass er die Kontrolle über die anderen Elemente erlernt. Er hat nämlich aus einer  quengeligen Laune heraus seinen Tempel verlassen, wurde eingeschlossen, hat den Tod seiner Ordensbrüder und einen Krieg zu verantworten. Zudem hat er auch viele seiner Möglichkeiten verspielt, wie z.B. die Beherrschung der restlichen Mächte zu  erlernen, da der kleine Schnuckel durch Abwesenheit glänzte. So wirbelt er ein wenig herum, wird hier und da ein bisschen unterstützt aber wirklich umhauend wirkt das Gezeigte nicht. Viele Retrospektiven sollen dem Zuschauer die heile Welt von vor 100 Jahren vermitteln, aber das zündet nicht wirklich, da es nur grinsende Mönche zeigt und recht öde inszeniert ist. Zudem wird Aang auch regelmäßig entführt, was ziemlich viel Fluss aus der Handlung nimmt, da sich alle Welt drauf konzentriert ihn zu befreien, anstatt den Usurpatoren Paroli zu bieten.


Mystische Einsprengsel mit irgendwelchen Mond-, Wasser- und sonstwie Geistern wirken eher verwirrend, da jeder andere anbetet, auch Aang hält hier und da mit einem Drachengeist ein Pläuschchen, wer das ist, was er kann usw. erfährt man nicht. Charakterentwicklung ist auch sehr spärlich gesät. Hier eine Erkenntnis, da ein Verrat, aber im Großen und Ganzen bleiben alle ziemlich flach. Derer die eingeführt werden wollen gibt es doch reichlich und sie werden alle nur kurz vorgestellt und sind dann einfach da, um ihren Job zu verrichten. So kommt es, dass einen der Tod einer der Charaktere auch ziemlich kalt lässt, egal wie dramatisch dieser dargestellt wird. Nun zu den Kämpfen, hier und da gibt es dann doch welche. Diese basieren meist darauf, sich irgendwelche Elemente an den Kopf zu werfen, was durch eine Choreografie, welche an eine Mischung aus Tanz und fernöstlicher Kampfkunst erinnert, bewerkstelligt wird. Hier und da nett anzusehen, doch wirkt es sehr langatmig und auf Dauer eintönig, bis endlich mal ein kleiner Feuerball zustande kommt, welcher gegen einen genauso aufwendig gezauberten Wasserwall donnert. Einzig die letzte Viertelstunde kann in dieser Hinsicht überzeugen, da unser Oberfuchtler Aang endlich Butter, äh Wasser bei die Fische bringen kann. Das sieht dann auch super aus, doch viel, viel zu spät.



Optisch gesehen ist der Film auf alle Fälle gelungen. Dies wird auch durch die Qualität der Blu-ray unterstrichen. Paramount ließ sich nicht lumpen und verpasste der Blu-ray einen feinen Schliff. Die Schärfe der Blu-ray ist sehr gut umgesetzt und die Farben wirken authentisch. Sie sind aber teilweise ein wenig zu bunt. Ein schlechtes Bildkorn sieht man nur selten, fast alle Szenen sind von der Qualität her sehr gut. Beim Ton ist es ebenso, die Effekte kommen gut aus allen Lautsprecher, die deutsche Übersetzung passt und der Woofer wird in „härteren“ Szenen benutzt. Auch bei den Extras hat sich Paramount ins Zeug gelegt. Neben dem Making-Of, welches sehr interessant ist, befinden sich entfernte Szenen und noch anderes Zeugs auf der Scheibe. Hier sollte man als Fan auf alle Fälle einen Blick darauf werfen!


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Der Film ist, wie schon „The Happening“, eine Ansammlung vertaner Chancen. Die Thematik über Elementzauberer, vermischt mit Geistern und von Steampunk angehauchter Technologie hätte, richtig gemixt, ein explosives Actionfeuerwerk mit Zucker für die Augen geben können. Seien wir einen Moment ehrlich, die meisten wollten von diesem Streifen etwas anderes? Doch Shymi entschied sich für einen anderen, langsameren Weg und konzentrierte sich drauf, konstant auf Sparflamme zu köcheln und eher auf Emotionen zu setzen. Für mich die klar falsche Entscheidung, da ich mit ganz anderen Erwartungen in diesen Film gegangen bin und keine weinerlichen Prinzessinnen oder trotzige Kinder sehen wollte. So kommt dieser ambitionierte, doch fehlgeleitete Film aus meiner Sicht leider nicht über Durchschnitt hinaus. Hoffentlich werden die kommenden Teile besser.


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Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich kann meinem Vorredner nur Recht geben. Vielleicht habe ich von „Die Legende von Aang“ einfach zu viel erwartet, jedenfalls hat mich der gesamte Film enttäuscht. Mir fehlen ein wenig die Action, das Erwachsene und eine gute Geschichte. Im Endeffekt lernt der kleine Aang mal schnell ein neues Element, wird zweimal entführt und dann kommt noch eine Schlacht. Gerade dann wenn es interessant wird, ist der Film zu Ende und man fragt sich: Wars das schon? Die Mischung aus Action, Kinderfilm und Fantasy hätte funktioniert, wenn man nicht die Kinder, sondern eher die Erwachsenen angesprochen hätte. Ein paar mehr Kämpfe, weniger Heulszenen und alles ab FSK 12, dann wäre der Film um Einiges besser geworden. Fans kann man den Film trotzdem empfehlen, alleine schon weil die Effekte richtig gut sind.


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