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Dungeon Siege III

Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: Obsidian Entertainment
Genre: Rollenspiel
Sub-Genre: Action-Rollenspiel
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 17.06.2011
USK 12

Dungeon Siege III   30.06.2011 von Panikmike

Action-Rollenspiele á  la Diablo gibt es viele, doch die meisten stinken gegen den König von Blizzard total ab. Nun kommen vier tapfere Helden, die den Kampf gegen das Böse aufnehmen und sich zugleich vor dem König der Action-Rollenspiele nicht zu verstecken brauchen. Die Rede ist von Square Enix´s neuestem Streich Dungeon Siege III …

Seitdem ich erfahren habe, dass ein neues Action-Rollenspiel wie Diablo auf den Konsolen kommen soll, konnte ich nachts kaum mehr schlafen. Okay, so schlimm war es auch nicht, aber gefreut habe ich mich auf diesen Titel auf alle Fälle. Als dann das Muster in meinem Briefkasten war, musste ich sofort mein Duke Nukem aus dem Laufwerk schmeißen und mich dem neuen Action-Rollenspiel von Square widmen. Obsidian Entertainment steckt hinter dem Hexenwerk, sie konnten mit diversen Spielen wie zum Beispiel Fallout schon Erfahrung sammeln. So begann ich ein Abenteuer mit viel Magie, zahlreichen Erfahrungspunkten, eine Horde an Monstern und Kreaturen, viel Schweiß und einer nicht zu stoppenden Uhr.

Die Charaktere
Dungeon Siege III weist leider nicht, wie man es bei einem Action-Rollenspiel heutzutage erwarten würde, einen Charaktereditor auf. Man kann lediglich aus nur vier verschiedenen Helden wählen. Diese unterscheiden sich zwar untereinander, doch ein Rollenspiel lebt eigentlich von der Individualisierung. Der Erste im Bunde wäre ein Schwerkämpfer, Lucas Montbarron sein Name. Er ist Meister im Schwertkampf und kann zugleich ein Schild tragen und sich somit im Nahkampf gut verteidigen. Seine Erfahrung verschafft ihm einen agilen Körper, sodass er viel einstecken, aber auch viel Schaden anrichten kann. Am siegreichsten ist Lucas allerdings, wenn er ein zweihändiges Schwert mit sich führt. Mit diesem besiegt er die Gegner im Handumdrehen. Seine Kollegin Anjali ist eine Mischung aus einem Menschen und einem Elementar. Sie kann zu jeder Zeit zwischen ihrer menschlichen Gestalt und dem Feuer-Wesen wechseln. Als Mensch kämpft sie am liebsten mit einem Speer oder einem Stab, als Feuerwesen kann sie Feuerbälle und verschiedene Zauber wirken. Reinhart Manx entschied sich, im Gegensatz zu Anjali, komplett der Magie unterwürfig zu sein. Er kann verschiedene Zauber wirken oder auch Dinge erschaffen. Er eignet sich perfekt, um ganze Horden auszulöschen. Natürlich hält er nicht viel aus und sollte daher einem Nahkampf so weit wie möglich aus dem Weg gehen. Katarina  ist die Letzte im Bunde. Sie ist eine Fernkämpferin und kann mit ihren Pistolen aus der Ferne angreifen und sich die Monster vom Leib halten. Im Nahkampf kann Katarina ein bisschen zaubern, ihr Fokus liegt allerdings in ihren Knarren. Zusammen sind die Vier ein starkes Team, leider kann man sich nur einen davon aussuchen. Doch Teamplay wird hier großgeschrieben, daher gibt es auch einen Vier-Spieler-Koop-Modus – dazu später aber mehr.

Die Steuerung
Ein Action-Rollenspiel auf der Konsole ist ungewöhnlich, daher ist es wichtig, dass die Steuerung gut funktioniert. Auf dem PC hat man eigentlich nie Schwierigkeiten, da man mit der Maus und der Tastatur bestens bedient ist. Bei der Konsole ist dies schon eine kleine Herausforderung. Bei Dungeon Siege III wurde jedoch alles richtig gemacht. Man steuert seinen Helden mit dem linken Stick, dreht mit dem Rechten die Kamera und zwei Tasten sind für den Angriff reserviert. Immer wenn ein Icon in der Form einer Hand erscheint, kann man sich mit der oberen rechten Fingertaste Informationen von verschiedenen Objekten holen. Mit dieser Taste kann man ebenso Türen öffnen und interagieren. Die untere linke Fingertaste dient zum Blocken. Wenn man während des Drückens ihn noch in eine Richtung bewegt, so macht unser Held eine Ausweichrolle. Mit den restlichen Tasten kommt man ins Pausenmenü oder Charaktermenü, kann die Kamera hin und her zoomen und kann Spezialangriffe bzw. –zauber starten. Alles in allem ist die Steuerung sehr gut gelungen, man kommt nach einer kurzen Eingewöhnungszeit zurecht.

Das Charaktermenü, Erfahrungspunkte und die Fertigkeiten
Was wäre ein Krieger oder ein Magier ohne Fertigkeiten und Magie. Richtig – Nichts! Deswegen ist es auch wichtig, dass man seine Helden irgendwie individualisieren kann. Da man keinen Charaktereditor hat, ist es umso wichtiger, dass man an dieser Stelle mehrere Möglichkeiten hat. Normalerweise stellt man sich einen riesigen Fertigkeitenbaum vor, bei dem man diverse Wege gehen kann und jede Fertigkeit auch noch spezialisieren oder ausbauen kann. Genau so ist es auch hier, auch wenn das Menü anfangs nicht gerade übersichtlich ist. Ist man aber mal ein oder zwei Mal aufgestiegen, so versteht man das System und alles ist gut. Jeder unserer Helden hat neun Fertigkeiten und zehn Talente, die er im Laufe seiner Karriere erwerben kann. Nach jedem Aufstieg bekommt man die Möglichkeit, diese zu steigern. Pro Talent kann man bis zu fünf Ausbaustufen erreichen, bei den Fertigkeiten ist es ein wenig anders. Man kann sich von den Neun, noch einmal zwei spezielle Boni aneignen, die man insgesamt bis zu fünf Mal pro Fertigkeit steigern kann. Man muss also gut wählen, denn bis zum Ende des Spiels bekommt man keinen Charakter zusammen, der alles kann. Ähnlich wie bei Diablo und Co. sollte man auch hier nicht alles versuchen, sondern sich in eine Richtung spezialisieren. Nach einem Stufenaufstieg poppt sofort das Menü auf und man kann seine Punkte verteilen, ebenso auch bei seinem Gruppen-Charakter, insofern man jemanden dabei hat.

Das Abenteuer, die Monster und die Technik
Wie man es von einem Rollenspiel gewohnt ist, sollte man mit allen Leuten sprechen, bekommt von ihnen Aufträge und nach erfolgreichem Abschluss auch Gegenstände, Gold oder Waffen. Nebenbei gilt es Nebenquests zu lösen, Höhlen zu erforschen oder aber auch Waldlichtungen und geheime Verstecke zu suchen. Doch die heile Welt gibt es nicht, überall lauern Monster, böse Menschen, Räuber, Geister, Untote und Endgegner, die besonders zäh sind. Die Animationen sind sehr gut gelungen, wenn man mit dem rechten Stick die nahe Perspektive aufruft, dann sieht man die gut gelungenen Details noch besser. Die Welten sind schön gestaltet, überall sieht man nette Details, die man immer wieder gerne betrachtet. Wasserfälle plätschern, Licht hellt dunkle Höhlen auf, Kerzen schimmern auf Tischen und die Effekte der Helden zaubern ein Effektfeuerwerk ins Spiel. Alles sieht wirklich gut aus, auch wenn manche Texturen sehr schwach sind und nicht überzeugen können. Mich fasziniert allerdings das gesamte Werk, ich hänge mich nicht an Einzelheiten auf. Soundtechnisch gesehen ist Dungeon Siege III eine totale Bombe. Alleine der Sound im Gunderic-Anwesen verschaffte mir eine Gänsehaut. Bretter knarzen, Geister heulen, Pfeile schießen an uns vorbei und alles wird von den gut synchronisierten Stimmen untermalt. Hier hat sich Square Enix richtig ins Zeug gelegt, die Stimmung könnte man kaum besser machen.

Mehrspieler, Single-Player und die künstliche Intelligenz
Was wäre ein Rollenspiel, wenn man es nur alleine vor der Glotze spielen könnte. Dungeon Siege III hat Gott sei Dank einen Mehrspielermodus, der auch noch relativ gut funktioniert. Leider hat man sich auf eine seltsame Weise geeinigt, mit der manche Spieler nicht klarkommen werden. Egal ob man zu zweit an einer Konsole oder zu viert via World Wide Web spielt, man ist immer an einem Bildschirm des Hosts gebunden. Im Klartext heißt das, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Dies hat Vor-, aber auch Nachteile. Diverse Lego-Titel machen es vor, man kann es auch anders lösen. Wer sich von diesem Fakt nicht zurückschrecken lässt, der wird mit dem Mehrspielermodus viel Spaß haben. Spielt man allerdings zu viert und möchte einen auf Taktik machen, dann wird man schnell das Spiel aus der Konsole werfen. Nahkämpfer vorne, Fernkämpfer und Magier hinten, sagt sich leichter als getan. Ist man vom Host zu weit weg, dann gibt es die automatische Teleport-Funktion. Nette Idee, doch meistens kennt sich der teleportierte Spieler kurzzeitig nicht mehr aus, weil er die Orientierung verloren hat. Der Mehrspielermodus ist eine super Idee, die Ausführung jedoch sehr gewöhnungsbedürftig!
 


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich bin begeistert. Um die Wartezeit auf Diablo III zu verkürzen, sollte man auf alle Fälle zu Dungeon Siege III von Square Enix greifen. Das Spiel ist zwar kurz und hat auch seine Mankos, doch im Großen und Ganzen macht es verdammt viel Spaß und kann überzeugen. Der Sound ist klasse, die Synchronisation ist gut, die Grafik ist stimmig und der Mehrspielermodus funktioniert prima, wenn man auf einen intelligenten Splitscreenmodus wie bei den Lego-Titeln verzichten kann. Auch wenn man keinen Charaktereditor hat, manche Texturen schwach sind und das Menü auf den ersten Blick unübersichtlich ist, das Spiel als Gesamtwerk passt auf alle Fälle. Dungeon Siege III braucht sich hinter Diablo nicht zu verstecken, dafür macht es viel zu viel richtig. Gut gemacht!


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positiv negativ
  • Vier spielbare Charaktere…
  • Übersichtliches Inventar
  • Drei Schwierigkeitsgrade
  • Entscheidungen verändern den Spielverlauf
  • Viel Schätze und Gegenstände
  • Sehr gute Steuerung
  • Vier Spieler Koop-Modus
  • Zwei Spieler Koop an einer Konsole
  • Viele Speicherpunkte
  • …leider kein Charaktereditor
  • Kurze Spieldauer
  • Levels meistens sehr linear (schlauchartig)
  • Beim Koopmodus kein Splitscreen
  • Teilweise lahme Texturen
  • Teilweise Orientierungsschwierigkeiten





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