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Far Cry 3

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Ubisoft Montreal
Genre: First-Person Shooter
Sub-Genre: Open-World FPS
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 29.11.2012
USK 18

Far Cry 3   20.12.2012 von Benji

Wenn das Chaos regiert, trennt sich die Spreu vom Weizen. Helden kristallisieren sich und bieten dem Wahnsinn Paroli. Wenn in Far Cry 3 verwöhnte Stadtkinder aus ihrer geschützten Umgebung ausbrechen und dabei sprichwörtlich in eine Welt ohne Regeln fallen, dann hilft nur noch die Rückbesinnung auf alte Instinkte …

 

Eigentlich wollte Jason nur ein paar spaßige Tage mit seinen Freunden verbringen. Die gut betuchte Touristengruppe aus Santa Monica hat sich ausgerechnet die asiatische Partyszene für ihre Feiertour ausgesucht. Ein Fallschirmsprung sollte den Event-Charakter komplett machen, doch die übertriebene Abenteuerlust hat die Gruppe in eine verhängnisvolle Lage gebracht. Plötzlich sitzt James zusammen mit seinem Bruder als Gefangene in einem Piratenlager fest. Die Freibeuter sind nicht nur in Somalia wieder aktiv, sondern auch im asiatischen Raum eine ständige Plage. Wobei sich die Piratengruppe um Anführer Vaas Montenegro auf Drogenhandel und Erpressung spezialisiert hat.

 

Dabei meint Vaas es durchaus ernst. Eine schiere Entführungsindustrie hat der junge Pirat auf der Insel Rook Island aufgebaut. Doch mit Jason hat er sich Probleme eingehandelt. Nachdem Vaas dessen Bruder getötet hat, ist Jason fest entschlossen, sich zu rächen. Er entflieht dem Piratencamp und landet in den Armen von Dennis Rogers, einem Inselbewohner. Die Piraten unterdrücken die Bewohner von Rook Island und eine Gruppe von Widerstandskämpfern unter der Leitung von Vaas Schwester Citra versucht das Gesindel wieder von der Insel zu vertreiben. Bis jetzt nur mit mäßigem Erfolg, doch Jason markiert einen Wendepunkt. Dennis erkennt als einer der Widerstandskämpfer den Kampfgeist von ihm und rekrutiert ihn. Mithilfe eines Voodoo-Rituals soll Jason zu einem Rakyat werden.

 

Schon befinden wir uns mitten im Spiel, denn das Ritual der Rakyat, zudem ein stetig wachsendes Tattoo (auch „Tatau“ genannt) gehört, ist fester Bestandteil der Charakterentwicklung unseres Protagonisten. Far Cry verbindet neben den klassischen Ego-Shooter Prinzipien auch die Elemente eines Open-World-Rollenspiels wie Skyrim. Im Laufe des Spiels erhalten wir Erfahrungspunkte und irgendwann entsprechend ein neues Level. Dadurch können wir dann neue Fähigkeiten erwerben, die sich in unserem wachsenden Tattoo widerspiegeln. Wie genau wir unsere Erfahrung sammeln, ist, frei dem offenen Spielprinzip, natürlich uns überlassen. Sobald uns Dennis im Dorf gehen lässt, können wir die Inselwelt von Far Cry 3 frei erkunden. Problem ist nur, dass die Karte zunächst nichts anzeigt. Die Piraten von Vaas haben die Sendetürme mit Störsendern belegt und unser Navi hat entsprechend kein Signal. Damit sich das ändert, müssen wir für die einzelnen Sektionen der Insel jeweils die Funktürme erobern. Ein Prinzip, das verdächtig an Assassins Creed erinnert. Sobald wir die Türme hochgeklettert sind und den Störsender beseitigt haben, wird uns in einer kleinen Sequenz das eben freigelegte Areal präsentiert.

 

Danach geht der Spaß dann allerdings erst richtig los. Die Insel ist natürlich von den Piraten belagert und so bleibt uns nichts anderes übrig, als deren Lager einzeln zurückzuerobern. Mit jedem befreiten Lager verringert sich der Einflussbereich der Freibeuter. Dafür patrouillieren dann Rakyat auf den Straßen, die unserem Protagonisten freundlich gesinnt sind. Ist ein Lager befreit, erhalten wir dort außerdem neue Nebenquests. Diese bestehen entweder aus gezielten Attentaten, kleineren Jagdmissionen oder Lieferaufträgen. Die Individualität der Nebenaufgaben hätte sicher besser sein können, doch sie verfehlt keinesfalls ihr Ziel. Als Spieler ist man quasi ständig beschäftigt und gehört man zu der Gruppe der Perfektionisten, dürfte man eine ganze Weile beschäftigt sein. Zumal es sich lohnt, den Nebenbeschäftigungen nachzugehen. Speziell das Jagen hilft, um mit dem gewonnenen Leder neue Beutel zu basteln. Diese können dann helfen, damit Ihr mehr Munition oder Waffen tragen könnt. Ein Ausflug in die Pflanzenwelt kann außerdem noch genutzt werden, um Spritzen herzustellen, die dem Spieler temporäre Boosts verleihen.

 

Doch viel spannender ist es wahrlich, sich der Hauptgeschichte zu widmen und die versteht es im Gegensatz zum Vorgänger sehr gut, den Spieler mitzureißen. Stück für Stück erkämpfen wir uns Platz auf der Insel und retten unsere Freunde aus den Fängen von Vaas. Schnell zeigt sich dann, wer wirklich hinter den Machenschaften auf Rook Island steckt. Außerdem bringt das Spiel im Verlauf mit der Einführung der Voodoo-Prinzessin Citra einen ganz neuen Aspekt, der die Würze in der Geschichte weiter erhöht. Highlights des Spiels sind letztlich dann immer wieder die kleinen Sequenzen, in denen unser Protagonist den vielen anderen Charakteren begegnet. Ähnlich dem Genre-Primus Half Life, werden diese Sequenzen konstant aus der Ich-Perspektive erzählt. Das erzeugt Stimmung und Immersion. Zur Animation dieser Gespräche wurde Hollywood-Technologie verwendet und das merkt man dem Ganzen an.

 

Bildergalerie von Far Cry 3 (36 Bilder)

So wird das Aufeinandertreffen mit dem sympathischen Psychopathen Vaas zu einer echten Freude. Der Schauspieler Michael Mando hat ein Glanzstück abgeliefert, als er dem Piratenoberhaupt das Gesicht lieh. Wenn Vaas von der wahren Definition von Wahnsinn philosophiert, dann erzeugt das Gänsehaut. Hier liegen die wahren Stärken von Far Cry 3!

 

Wer sich lieber mit Freunden in die Schlacht wirft, der kann mit dem Koop-Modus seine Freude haben. Dort wird eine komplett neue Geschichte erzählt, in der eine Schiffscrew ihrem geldgierigen Kapitän nachjagt. Der dachte nämlich, er könnte die Crew an die Piraten verkaufen und sich damit seinen Lebensabend verschönern. Doch die vier individuellen Charaktere wissen, wie man mit Waffen umgeht, und schnetzeln sich wild durch die Reihen der Piraten. Das Prinzip erinnert an bekannte Koop-Spiele wie Left 4 Dead, die es verstehen, mit kleineren Aufgaben den Teamgeist der Spieler zu entfachen. Leider gerät die eigens ausgedachte Geschichte schnell in den Hintergrund. Das ist schade, denn sonst wäre der Koop-Modus wohl noch besser.

 

Dennoch hat es Ubisoft geschafft, quasi zwei gute Spiele auf einer Disc zu liefern. Far Cry 3 ist damit ein Highlight am Ende des Jahres, das wohl in keinem gut sortierten Spieleregal fehlen darf.


Das Fazit von: Benji

Benji

Es ist wirklich unfassbar, wie gut der Antagonist Vaas im Spiel rüberkommt. Leider sind solche Elemente viel zu selten. Dafür weiß es Far Cry 3 aber, das Spielerherz auf der schön gezeichneten Insel zu verwöhnen. Die Geschichte fesselt mit den interessanten Charakteren und die Nebenquests helfen Perfektionisten bei der Langzeitmotivation. Hinzu kommt eine große Inselwelt, die es zu erkunden gilt. Die meisten Spieler dürften entsprechend mit Far Cry 3 rund 20 Stunden beschäftigt sein. Wer dann noch nicht genug hat, geht mit seinen Freunden in den Koop-Modus. Sind das genug Kaufgründe? Ich denke schon!


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positiv negativ
  • Fesselnde Charaktersequenzen ...
  • Viele Nebenaufgaben ...
  • Schön gezeichnetes Inselparadies
  • Koop-Modus mit eigener Geschichte
  • Map Editor
  • ... die leider viel zu selten auftauchen
  • ... die sich allzu stark ähneln





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