Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles

Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles

Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: Square Enix
Genre: Strategie
Sub-Genre: Rollenspiel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 30.09.2025
USK 12

Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles   24.10.2025 von LorD Avenger

Ein Klassiker kehrt zurück – und nicht nur nostalgisch, sondern mit frischen Stimmen, Komfortfunktionen und neuer Grafik: Ivalice Chronicles stellt Final Fantasy Tactics in einer Form vor, die sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger begeistern will.

 

Inhalt

 

Das Spiel entführt in das Königreich Ivalice, ein Land, das sich nur scheinbar vom Krieg erholt hat. Nach dem Tod des Königs ringen zwei Adelsfraktionen – die Häuser der weißen und schwarzen Löwen – um die Vormundschaft über den noch minderjährigen Thronfolger. Zwischen diesen Machtblöcken geraten zwei Freunde, Ramza Beoulve und Delita Heiral, in einen Strudel aus Intrigen, Verrat und moralischen Dilemmata. Ramza, Spross eines adligen Hauses, und Delita, Sohn eines einfachen Ritters, verkörpern zwei Welten, die sich im Krieg und in der Gesellschaft unversöhnlich gegenüberstehen.

Während die Geschichte inhaltlich unverändert bleibt, profitiert sie stark von der überarbeiteten Übersetzung und den erstmals voll vertonten Dialogen. Diese verleihen den politischen Auseinandersetzungen und persönlichen Schicksalen mehr Gewicht, als es die alten Textboxen konnten. Trotz ihrer Komplexität verliert die Handlung nie den roten Faden – sie bleibt eine fesselnde Mischung aus Shakespeare-Drama und mittelalterlicher Tragödie.

 

Gameplay

 

Das Herzstück von The Ivalice Chronicles ist natürlich das Kampfsystem – und das ist auch heute noch so brillant wie vor über 25 Jahren. Auf isometrischen Schlachtfeldern ziehen die Figuren rundenbasiert über Höhen und Ebenen, wo jedes Terrain, jede Blickrichtung und jede Position den Ausgang eines Kampfes beeinflussen kann. Das Job-System bietet dabei eine schier endlose Vielfalt an Möglichkeiten: Man beginnt als einfacher Squire oder Chemist, kann aber bald schon in komplexere Klassen wie Ninja, Dragoon oder Gelehrter wechseln, um eigene Strategien und Teamkombinationen zu entwickeln. Wer Freude an Tüftelei hat, wird hier wochenlang beschäftigt sein.

 

Square Enix hat es dabei geschafft, das Kampferlebnis sowohl für Veteranen als auch für Neulinge zugänglicher zu machen. Neben der klassischen Variante des Originals gibt es eine moderne „Enhanced“-Version, die das Spiel um Komfortfunktionen und kleinere Balance-Anpassungen erweitert. Automatisches Speichern, ein leicht reduzierter Schwierigkeitsgrad („Squire Mode“) und ein modernisiertes Interface sorgen für einen deutlich flüssigeren Spielfluss. Das Navigieren durch Menüs oder das Verwalten der Fähigkeiten geht viel intuitiver von der Hand, und gerade auf der Switch fühlt sich das dank überarbeiteter Steuerung auch im Handheld-Modus erstaunlich angenehm an.

 

Die Kämpfe selbst sind dabei genauso spannend wie damals – nur weniger sperrig. Man spürt, dass hier mit Bedacht modernisiert wurde: Die neue Benutzeroberfläche ist nicht aufdringlich, sondern fügt sich elegant in das vertraute Rasterdesign ein. Gleichzeitig bleibt der strategische Tiefgang erhalten – wer einfach drauflos spielt, wird gnadenlos bestraft. Trotz leichterer Einstiegsoptionen bleibt das Spiel eine taktische Herausforderung, die Planung, Geduld und Experimentierfreude verlangt.

 

Grafik

 

Optisch bewegt sich The Ivalice Chronicles auf einem schmalen Grat zwischen Nostalgie und Modernisierung. Die Pixelgrafik des Originals wurde behutsam überarbeitet, Kanten geglättet und die Farbpalette aufgefrischt, ohne den unverwechselbaren Look zu opfern. Figuren und Umgebungen wirken dadurch klarer, detaillierter und leuchten auf modernen Displays in einer neuen Intensität. Besonders die neu animierten Zwischensequenzen mit Sprachausgabe werten die Inszenierung enorm auf und verleihen den politischen Intrigen eine theatralische Wucht, die dem Original fehlte.

 

Im direkten Vergleich der beiden Modi zeigt sich aber auch die technische Grenze der Nintendo Switch. Während die klassische Version durch ihre Schlichtheit auch auf älterer Hardware rund läuft, gerät die „Enhanced“-Variante stellenweise ins Schwitzen – insbesondere im Docked-Modus, wo die Auflösung sichtbar schwankt. Auf der Switch 2 hingegen läuft das Spiel deutlich sauberer, mit stabilerer Framerate und schärferer Darstellung.

 

Weniger gelungen ist, dass bestimmte Inhalte aus der PSP-Fassung War of the Lions nicht übernommen wurden – etwa zusätzliche Klassen oder der kooperative Multiplayer. Auch wenn diese Entscheidung puristische Fans des Originals freuen dürfte, ist es schade, dass die „Chronicles“-Ausgabe dadurch nicht das ultimative Gesamtpaket geworden ist. Trotzdem hinterlässt das Spiel einen rundum stimmigen Eindruck: Der Stil bleibt ikonisch, die Atmosphäre dicht, und die neue Lichtgebung lässt Ivalice in einem Glanz erstrahlen, der seiner Zeit würdig ist.

 

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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles ist mehr als eine Neuauflage – es ist ein Denkmal für eines der klügsten und tiefgründigsten Strategie-Rollenspiele aller Zeiten. Square Enix hat genau das richtige Maß an Modernisierung gefunden: genug, um den Klassiker wieder lebendig zu machen, aber ohne seine Seele zu verfälschen. Kleinere technische Schwächen auf der Switch und der Verzicht auf bestimmte Zusatzinhalte verhindern zwar die perfekte Wertung, doch das Erlebnis bleibt schlicht zeitlos.


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