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French Hitman - Die Abrechnung
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BEWERTUNG |
01.05.2016 von Beef SupremeFred Grivois ist keine allzu bekannte Instanz im Film-Business. Bis dato war er vereinzelt als Title Designer für relativ unbekannte Streifen tätig. Für alle die nicht wissen, was ein Title Designer so treibt, das sind die Typen, die das Intro eines Films zaubern. Mit French Hitman - Die Abrechnung hat sich Herr Grivois entschieden, sich den restlichen 97 Minuten nach dem Intro anzunehmen. French Hitman stellt das Regiedebüt des Franzosen dar...
French Hitman beginnt sehr langsam. Der Film nimmt sich die Zeit Vincents Leben in einen wahren Trümmerhaufen zu verwandeln und serviert einen Schicksalsschlag nach dem anderen. Der Zuschauer wird mit nur allzu bekannten Problemen konfrontiert, die so jeder von uns erleben könnte, bis dann ein vermeintlicher Ausweg in Form eines Auftragsmordes präsentiert wird. Vincent verkörpert den zwiegespaltenen Familienvater, der eigentlich nur das Beste für seine Familie will und daher nach jedem Strohhalm greift, sei er noch so unmoralisch. Wer würde nicht zumindest darüber nachdenken, wenn man nicht wüsste, wie am nächsten Tag das Essen auf den Tisch kommt. Der unaufgeregt inszenierte Thriller erzeugt ein glaubhaftes Dilemma und transportiert dies in einer trostlosen Stimmung die unsereins als traurigen Alltag bezeichnen könnte.
In der zweiten Hälfte nimmt der Film etwas an Fahrt auf, nämlich ab dem Zeitpunkt an dem Vincent nicht mehr nur auf Zielscheiben zielt. Jedoch verkommt French Hitman niemals zum willenlosen Action-Geballer, denn auch die Morde werden sehr ruhig und bodenständig in Szene gesetzt und wirken dadurch nur umso heftiger. Leider vermisst es Regisseur Grivois bei seinem nachdenklichen und gemächlichen Ansatz mehr auf das Innenleben Vincents nach dem Mord einzugehen. Vincent steckt den Mord an einem Menschen viel zu locker weg, als dass es zu seiner Darstellung in der ersten Hälfte passen würde. Auch der Charakterwandel Vincents nach seinem ersten Auftrag erscheint etwas unglaubwürdig, gemessen an seinem ruhigen zurückhaltenden Auftreten. Das macht French Hitman keinesfalls zu einem schlechten Film, jedoch nach dem langsamen und überzeugenden Charakteraufbau wirkt der Umschwung überhastet und selbstzweckhaft, was den Film an Qualität einbüßen lässt. Aber trotz dieser etwas holprigen Charakterentwicklung ist der Film durchaus sehenswert.
Die Bildqualität überzeugt durch reduzierte Farben die die triste Stimmung und die Aussichtslosigkeit unterstreichen. Auch an der Bildschärfe gibt es nichts auszusetzen; das Bild ist stets gut erkennbar und passend ausgeleuchtet. Auch akustisch gibt sich French Hitman keine Blöße. Satte, aber keinesfalls effektheischende Gewehrsounds wechseln sich mit zurückhaltendem stimmungsvollem Score ab. Lediglich die Computereffekte lassen zu wünschen übrig. Auch wenn nicht allzu viel gestorben wird, das CGI-Blut, wenn es denn schon sein muss, hätte hübscher aussehen können. Das Fazit von: Beef Supreme
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