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Fuse

Publisher: Electronic Arts
Entwicklerstudio: Insomniac Games
Genre: Action
Sub-Genre: 3rd-Person-Shooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 28.05.2013
USK 18

Fuse   24.06.2013 von Torsten

2011 wurde von Insomniac Games – den Machern der genialen Resistance-Reihe – ein Spiel namens Overstrike angekündigt. Ein abgedrehtes Spiel in Comic-Grafik mit futuristischem Waffen-Arsenal. Dann legte sich ein Schleier des Schweigens über das vielversprechende Projekt. Nun wurde das Spiel unter dem Namen Fuse veröffentlicht. Und nicht nur der Name, auch das Grafik-Gerüst hat sich gewandelt. Aber wie ist es nun um die Qualität des in letzter Sekunde abgeänderten Titels bestellt?

 

Wunder oder Albtraum?

 

In den 1940er-Jahren wurde eine außerirdische Materie auf der Erde gefunden, die „Fuse“ getauft wurde. Schnell erkannte man das gigantische Potenzial, dass in diesem fremdartigen Stoff steckt, jedoch dauerte es nahezu ein halbes Jahrhundert, bis das Fuse stabilisiert werden konnte. Dies verursachte eine Initialzündung der Wissenschaft und immer neue Einsatzgebiete erschlossen sich den experimentierfreudigen Weißkitteln. Und wo Macht ist, lässt der Missbrauch nicht lange auf sich warten. Denn anstatt das neue Wundermittel für gütliche Ziele zu verwenden, legte der Einsatz in der Waffentechnik eine wesentlich höhere Rendite dar.

 

Charakterliche Unterschiede

 

An dieser Stelle kommt der oder besser noch die Spieler ins Spiel. Denn Fuse ist ein 3rd-Person-Shooter mit Koop-Kampagne. Diese lässt sich mit KI-gesteuerten Kameraden bestreiten, oder das Team wird mit menschlichen Spielern aufgefüllt. Vier verschiedene Charaktere stehen zur Auswahl und diese unterscheiden sich mitunter deutlich in ihrer Spielweise, bedienen sie sich doch unterschiedlicher extraterrestischer Waffen und Talente. Dalton Brooks ist der muskelbepackte Tank der Gruppe. Mit seiner Schildwaffe ist er in der Lage, seinem Team einen gesicherten Bereich zu spendieren. Dieser Schild blockt gegnerischen Beschuss, lässt im Gegenzug allerdings – ähnlich des Chimera-Schilds aus Resistance – eigenes Feuer hindurch. Naya Deveraux dagegen bedient sich einer gesteigerten Offensiv-Kraft. Sie nutzt ein Schnellfeuergewehr, das explosive Geschosse nutzt, die sich im günstigsten Fall in einer kleinen Supernova entladen und damit ganze Gegnerwellen auf einmal auslöschen. Isabelle Sinclair lässt mit ihrer Waffe Gegner in kristalliner Form gefrieren. Diese zerbrechen bei Beschuss wie Glas. Jacob Kimble ist der Distanzschütze im Team. Mit seinem Energie-Bogen schaltet er Gegner auf große Distanz aus - wenn man auf den Kopf zielt meist auch nur mit einem Treffer. Allerdings ist die Munition sehr begrenzt. Ist die Munition einmal erschöpft, gibt es aber noch immer eine Sekundär- und eine Backup-Waffe.

 

So ergänzt sich das Team in seiner Ausrichtung mit jeweils einem Nah- und Fernkämpfer, sowie zwei Kämpferinnen, die sich auf naher bis mittlerer Distanz recht wirksam zeigen. Und sie ergänzen sich nicht nur, sie helfen sich auch gegenseitig. Kassiert ein Mitglied der Truppe zu viele Treffer, so lässt es sich von einem anderen wieder stabilisieren. Das funktioniert natürlich nur so lange, wie sich auch zumindest ein Spieler noch auf den Beinen halten kann. Mit gesteigerter Erfahrung schalten die vier Protagonisten immer mehr Talente und Boni frei. Diese werden auf den einzelnen Charakter, wie auch durch erlangte Fuse-Währung für das gesamte Team verteilt. Wer unterwegs feststellen sollte, dass ihm der Charakter nun doch nicht liegt, muss allerdings auch nicht ganz von vorne anfangen. Ein Wechsel ist jederzeit auch während des Kampfes möglich. So lässt sich auch je Situation der passende Spezialist wählen.

 

Bekanntes Handwerk

 

Der interessante Ansatz der unterschiedlichen Talente und Spezialisierungen mitsamt der Team-Arbeit lässt schon einmal auf ein vergnügliches Spiel hoffen. Doch all das nutzt herzlich wenig, wenn der Shooter lieblos zusammengeschustert wirkt. Gerade in den ersten beiden Kapiteln gibt es schlauchartige und stellenweise auch triste Level-Architekturen zu erleben, die auf Dauer nur wenig begeistern wollen. Wie auf Schienen wird der Spieler von Areal zu Areal gelotst, der Ablauf ist dabei stets der selbe: Deckung suchen, Gegner-Welle abwehren, nächste Deckung einnehmen und die nächste Welle vernichten. Dann werden Spieler zu einer verschlossenen Tür geleitet, an denen sich das Team wieder sammelt. Daraufhin geht es geschlossen in das nächste Areal, in dem das Spiel wieder von vorne beginnt. Unterhaltsame Mini-Spiele oder abwechslungsreiche Passagen Fehlanzeige. Als Ablenkung zur Standard-Shooter-Schematik stehen einfache Kletter- und kleinere Hektik-Einlagen auf dem Programm. Letztere machen dann mit menschlichen Mitspielern sogar richtig viel Spaß. So müssen etwa in einer Mission Fuse-Zellen zu einem Generator transportiert werden, die unterwegs destabilisieren. Deshalb gilt es, sich zu beeilen. Dumm nur, dass derjenige, der die überaus schwere Fuse-Zelle trägt, dementsprechend langsam unterwegs ist und nicht feuern darf. Hier muss das Team Deckung geben, was mit menschlichen Spielern sehr viel besser als mit den KI-Mitstreitern funktioniert. Überhaupt steigt der Spiel-Spaß analog zur Anzahl an menschlichen Mitspielern.

Bildergalerie von Fuse (8 Bilder)

Verspätete optische Schmankerl

 

Die ersten Abschnitte spielen in einer Unterwasser-Basis, die Spielern mit wenig abwechslungsreicher Architektur ein eher durchschnittliches Bild darbietet. Das ändert sich erst im dritten Kapitel, denn dann geht es in recht nett anzuschauende Außenareale. Zugpferde des Solisten-Spiels sind ganz klar die extraterrestrischen Waffen. Hier fühlen sich viele der optischen Effekte allerdings recht grobschlächtig an und es fehlt ihnen etwas am nötigen „Krawumm“. Die Sprecher wurden passend zu ihren virtuellen Alter Egos ausgewählt. Sie füllen ihre Charaktere mit ausreichend Leben. Dass hier dennoch keine rechte Stimmung aufzukommen vermag, liegt eher an der müde dahinplätschernden Story, denn an einer wenig glaubhaften Darstellung. Insgesamt liegt die Präsentation aber auf einem überdurchschnittlichem Niveau.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Ehrlich gesagt hatte ich von einem Shooter der Resistance-Macher etwas mehr erwartet und am Ende hinterließ Fuse das gleiche mulmige Gefühl, das ich schon bei Dark Void hatte. Beide Vertreter – die sich in ihren Kämpfen übrigens recht ähnlich spielen - haben stimmungsvolle Ansätze, denen es allerdings einfach an der nötigen Durchsetzungskraft fehlt, um zu einem spielerischen Erfolg zu werden. Die futuristischen Waffen und die prägnanten Charaktere wissen sehr wohl zu begeistern, und im weiteren Spielverlauf gibt es dann sogar sehenswerte Außenareale zu bewundern. Allerdings lassen die maue Hintergrundgeschichte und die repetitiven Arena-gleichen-Kämpfe, in denen die KI der Marke „Standard“ ewig gleich ablaufende Deckungs-Schlachten präsentiert, Begeisterungsstürme bereits im Ansatz verebben. Fuse ist ein solider 3rd-Person-Shooter, der mit menschlichen Mitspielern in der Koop-Kampagne dann auch zu unterhalten vermag. Für Solisten verkommt der Spaß allerdings recht schnell zur Pflichtarbeit.


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positiv negativ
  • Vier-Spieler-Koop
  • Zwei Spieler im Splitscreen
  • Coole Waffen und Charaktere
  • Später hübsche Außenareale
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  • Standard-Deckungs-Gefechte...
  • ...und damit etwas langweiliger Spielablauf





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