Im Prinzip schon seit unserem ersten Spielwiesn-Besuch rätselte ich, was dieses seltsame Gravitrax wohl für ein Spiel ist. Irgendwie sah es sehr interessant aus. Eines Tages erfuhr ich, dass es eine Art Kugelbahn ist. Als ich mich dann etwas mehr damit beschäftigt habe, dachte ich mir: Eine ziemlich teure Kugelbahn, dafür, dass sie nicht aus Metall ist. Doch irgendwie lies mich Gravitrax nicht mehr los und nachdem sich unser Großer nun auch nicht mehr davon abbringen lies, hatte ich eine gute Ausrede, um das Gravitrax Starter-Set XXL zu bestellen…

Spielmaterial und Aufbau

Hält man den Karton von Gravitrax Starter-Set XXL in der Hand, merkt man schon, dass man hier etwas für sein Geld geboten bekommt. Im Inneren der Verpackung finden sich zahlreiche Plastikbeutel mit schier endlosen Mengen an Bauteilen für das Kugelbahnsystem. Insgesamt sind es laut Verpackung 242 Einzelteile und davon machen die Kugeln mit neun Stück noch den geringsten Teil aus. Auffällig sind die Kartonteile, die mit ihrem eingestanzten Wabenmuster den Grundstein der Kugelbahnen bilden. Für umfangreichere Etagenbauten liegen auch vier transparente Ebenen aus Kunststoff bei. Darüber hinaus, wie bereits erwähnt zahlreiche Elemente, zu deren Highlights der Looping, die Gauss-Kanone und der Action-Stein-Hammer gehören. Die schiere Menge der Bauteile ist erst einmal überwältigend. Später wird man aber noch feststellen: Zu viele Bauteile gibt es nicht, nur einen zu kleinen Tisch bzw. Platz am Boden. Auch wenn alle Teile, einschließlich der Schienen für die Kugeln aus Kunststoff sind, so macht das Ganze einen sehr robusten Eindruck. Das einzige Bauteil, bei dem ich bedenken habe, sind die zwei Zielleitern, die in die 3-in-1 Bausteine eingerastet werden. Hier vermute ich die größte Schwachstelle der Bahn. Eigentlich dachte ich, das wären die Kunststoffschienen, allerdings sind diese relativ robust und werden nicht eingerastet, sondern nur in die Vertiefungen der Bauteile eingelegt. Das hat den Vorteil, dass man etwas flexibler in der Entfernung ist, aber auch keine Kraft braucht um die Schienen zu befestigen. Bevor es losgeht, muss man noch die Stanzteile aus den Bodenplatten entfernen. Anschließend kann man diese, wie gewünscht als Basis auf dem Tisch oder Boden zusammenpuzzeln.

Ziel des „Spiels“

Genaugenommen ist Gravitrax kein Spiel, auch wenn es durch sein Prinzip schon ein wenig in die Richtung geht. So könnte man im Endeffekt zusammenfassen, dass es das Ziel ist, eine möglichst abenteuerliche Bahn zu bauen und so die Grenzen der Physik auszuloten. Oder man versucht die unterschiedlichen Aufgaben aus der Anleitung zu erfüllen.

Die Anleitung

Dem Gravitrax Starter-Set XXL liegen zwei Anleitungen bei. Die eine beschreibt kurz, wie die Bauelemente zusammengebaut werden, die zweite und wesentlich interessantere bietet diverse Baupläne für Bahnen. Faszinierend ist dabei, dass beide Anleitungen komplett ohne Wörter auskommen, alles wird verständlich in Piktogrammen erklärt. Bezüglich der Bahnen gibt es vier verschiedene Varianten an Plänen. Die erste ist, um Gravitrax kennenzulernen. Hier gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen um Bahnen von einfach bis herausfordernd zu bauen. Interessanter wird es weiter hinten, hier gibt es die übrigen drei Kategorien. Die erste zeigt eine Bahn, ohne die einzelnen Höhen der Bauelemente darzustellen. Diese muss man durch Probieren ermitteln. Bei der nächsten sind einzelne Bauelemente nur durch ein Fragezeichen dargestellt. Hier muss man sich genau überlegen, welches wohl am besten passen könnte. Etwas mehr Wettkampf kommt bei der letzten Kategorie auf. Hier werden die farbigen Kugeln benötigt. Hat man die abgebildete Bahn aufgebaut, gilt es zu raten, in welcher Reihenfolge die Kugeln ins Ziel kommen.

Bildergalerie von GraviTrax Starterset XXL (10 Bilder)

Rock ´n Roll…

Auch wenn man sich sicher fühlt, empfiehlt es sich, erst einmal die einfachen Kurse zu bauen. So lernt man wie die Kugeln beschleunigen und wie groß der Höhenunterschied zwischen einzelnen Elementen sein sollte. Außerdem lernt man so relativ schnell, ob der gewählte Untergrund gerade ist, denn bleiben die Kugeln bei den vorgegebenen Bahnen stehen, ist entweder ein Fehler beim Aufbau unterlaufen oder der Tisch bzw. Boden ist schief. Auch wenn das Bauplanheft sehr vielfältig ist und sehr viel Spaß bietet, so sind wir schnell dazu übergegangen uns auch einmal selbst zu probieren. Da neigt man dann schnell dazu groß zu bauen, was dazu führt, dass entweder der Platz oder die Bauteile schnell ausgehen. Ein bisschen frustrierend war der Looping, den wir leider bis heute nicht zum Laufen gebracht haben. Hier fehlt leider auch ein Beispielkurs im Bauplanheft. Eine wertvolle Ergänzung ist auch die App zu Gravitrax, denn hier kann man lustig drauf los bauen und seine Bahnen sogar in einer Simulation testen. Selbst wenn man völlig unkreativ ist, schafft man es schöne Kurse zu bauen und so viele unterhaltsame Stunden zu verbringen. Dies scheint aber auch schon durch die zahlreichen vorgegebenen Bahnen fast grenzenlos möglich zu sein.

Lieferumfang

• 1 Anleitung
• 1 Bauplanheft
• 6 Bodenplatten
• 4 transparente Ebenen
• 9 Kugeln
• 80 Höhensteine groß
• 24 Höhensteine klein
• 42 Kurven
• 6 Kreuzungen
• 4 Weichen
• 2 3-in-1
• 2 Wirbel
• 2 Startsteine
• 1 Action-Stein Gauss-Kanone
• 1 Action-Stein Looping
• 1 Action-Stein Hammer
• 6 Kunststoffschienen lang
• 12 Kunststoffschienen mittel
• 18 Kunststoffschienen kurz
• 2 Zielleiter
• 8 Basissteine
• 10 Einsätze für die Basissteine (4 Fänger, 2 Freifälle, 2 Splashs, 2 Ziele)

Cover & Bilder © Cover: Ravensburger AG / Teaserbild & Produktfotos: www.sofahelden.de