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Helix

Originaltitel: Helix
Genre: Sci-Fi • Thriller
Regie: Eric Petey
Hauptdarsteller: Marc Petey
Laufzeit: DVD (85 Min) • BD (95 Min)
Label: Lighthouse Home Entertainment
FSK 16

Helix   26.07.2016 von Beef Supreme

Filme über Zweiklassengesellschaften werden meist als Dramen zelebriert. Abgesehen von Neill Blomkamps Werken District 9 oder Elysium findet man wenige Streifen, die einen alternativen Ansatz verfolgen. Diese Lücke gedenkt Regie- und Drehbuchdebütant Eric Petey mit Helix zu schließen. Verdient es das vorliegende Machwerk mit beiden Erstgenannten in einem Satz genannt zu werden?

 

Die Gesellschaft geht den Bach runter. Der Klimawandel ruiniert nach und nach die Erde und die daraus folgenden Naturkatastrophen treiben die Gesellschaft an den Rand des Untergangs. Die daraus resultierende Kriminalität zwingt die Obrigkeit zu handeln. Es wird das Helix-System eingeführt, dass alle Informationen über eine Person in dessen DNA speichert und somit Strafverfolgung per Mausklick ermöglicht. Zudem zäunen sich die besser Gestellten mit einer veritablen Mauer ein, um so Pöbel und Gesocks aus ihrem sauberen Viertel, der Zone 1 herauszuhalten. Der Großteil der Bevölkerung haust in der sogenannten Zone 2, dem Bereich, der so richtig runtergekommen ist. So auch Polizist Aiden Magnusson. Eines Tages meldet er einen Mord an einem ranghohen Politiker in Zone 2, den er nach einer durchzechten Nacht beobachtet hat und mithilfe des Helix-Systems wird der Täter auch schnell kassiert. Als Dank wird er befördert und residiert von nun an in Zone 1. Richtig willkommen ist er da jedoch nicht, da er ja der Schmutz aus Zone 2 ist. So schlägt er sich mit Neidern, seinen Vorgesetzten und allerlei arrogantem Pack herum, bis ihm ein Mord angedichtet werden soll. Das System ist unfehlbar und lügt folglich nie, doch Aiden ist sich fast sicher, dass er wüsste, wenn er jemanden umgebracht hätte. Es ist was faul im Staate und Aiden macht die Aufklärung dieser Verschwörung zu seiner Top-Priorität, gleich nach dem Frühstück...

 

Es fiel mir wahrlich nicht leicht, mir diese Handlungszusammenfassung aus den Fingern zu leiern, denn Helix macht es dem Zuschauer wirklich schwer, zu verstehen, was der Film eigentlich aussagen will. Das geht schon allein mit der Beförderung Aidens los, denn der Regisseur hielt es nicht für nötig, den Zuschauer ob der Importanz seiner Entdeckung in Kenntnis zu setzen. Erst sehr viel später wird in einem Halbsatz fallen gelassen, dass dieses Verbrechen, dass Aiden da im Suff gemeldet hat, auch der Grund für seinen Aufstieg ist. Und so verfährt der Film konsequent weiter. Sprunghafte Szenenwechsel, denen jegliches Gefühl für verstrichene Zeit oder Charakterentwicklung fehlt. Gerade ist er in seiner neuen Heimatstatt angekommen und wird von allen erstmal heruntergeputzt, nur um eine Einstellung später mit seinen liebgewonnenen Kumpels und Kollegen saufen zu gehen. Helix ist die Definition der holprigen Erzählweise und tut alles, um die eigentlich simple Handlung so wirr und unverständlich wie nur möglich zu transportieren. Dabei verliert sich der Film auch gerne in irrelevanten Nebenschauplätzen und –handlungen, die aber nie aufgelöst werden und den Zuschauer am Ende genauso dumm wie zu Beginn sitzen zu lassen. Bestes Beispiel ist die Frau, die Aiden von Beginn an stalkt. Was das soll bleibt auf ewig ein Geheimnis. Das namensgebende Helix-System wird dabei ebenso wenig erläutert, man sieht nur zwei Mal, dass es sich wohl um ein komisches Tattoo am Handgelenk handelt, dass lustig rot leuchtet, wenn man es scannt. Wenn jetzt wenigstens die Handlung taugen würde, könnte man zumindest in Teilen über den fragwürdigen Erzählstil hinwegsehen, doch es fehlt dem Film merklich der vielzitierte Rote Faden und mehr als nur einmal könnte man meinen, dass die Macher selber nicht so genau wussten, wohin sie mit ihrer Story eigentlich wollen. So dümpelt der Film vor sich hin, um irgendwann plötzlich zu enden, ohne Auflösung, ohne Klimax, einfach Schnitt und Abspann.

 

Bildergalerie von Helix (5 Bilder)

Dass Helix nicht viel mehr gekostet haben kann als 10 Ster kanadischen Ahorns wird schon von der ersten Szene ab klar. Da der Film in einer Zukunft mit allerlei technischem Gerümpel angesiedelt ist, wird der wehrlose Zuschauer mit Unmengen dilettantischer CGI-Sequenzen malträtiert. Schon die erste CG-Totale der Stadt zaubert einem Plaque auf die Iris und es wird auch im weiteren Verlauf nicht besser. Hierbei sollen noch die herausragend schäbig designten graphischen Oberflächen Erwähnung finden, die eher an die stilistischen Verbrechen der Anfangszeit des Internets in den frühen 90ern erinnern, als an futuristische Software. Selbstverständlich war dann natürlich auch kein Geld für eine anständige Vertonung vorhanden. Die meisten Soundeffekte lassen sich in jeder Sounddatenbank finden und wollen so gar nicht zum Gezeigten passen. Und zu guter Letzt noch ein Wort zur deutschen Synchro, die sich qualitativ perfekt einzuordnen versteht. Man könnte annehmen, dass die Synchronsprecher gar nicht wussten, wofür sie da gerade am Mikro sitzen, denn so gut wie keine Dialogzeile passt zum Verhalten der Darsteller. 


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Die Grundidee von Helix klingt zunächst gar nicht so schlecht. Ein Film über eine Zweiklassengesellschaft mit futuristischem Touch hat Herr Blomkamp schon mehrfach erfolgreich auf die Leinwand gebracht. Helix jedoch versagt auf allen Ebenen. Es gibt holprige und unverständliche Erzählweise und Handlungsstränge werden ignoriert. Zudem beinhaltet der FIlm unterirdisch schlechte Effekte, eine Synchro zum Davonlaufen und ein Ende, das keines ist. In Helix stimmt eigentlich nichts. Manche Filme sind so schlecht, dass sie schon wieder gut sind, Helix gehört aber definitiv nicht dazu. Man merkt von der ersten bis zur letzten Szene, dass hier weder das Geld, noch die Erfahrung da waren, um einen halbwegs anschaubaren Film zu machen. Spart euch die Zeit, an diesem Film ist rein gar nichts sehenswert.


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