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House of Lies - Staffel 1
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BEWERTUNG |
17.05.2013 von Teppich"Wilkommen in der New-Economy Amerika, wo nur die reichsten, fiesesten und cleversten übrig bleiben!" Mit exakt dieser Aussage schließt die erste Staffel von House of Lies ab und verdeutlicht uns ganz klar worum es überhaupt geht: Bescheissen und zwar im großen Stil! Die neueste Serienauskopplung des Senders Showtime (bekannt durch Californication) behandelt das Leben des Unternehmensberaters Marty Kaan (Don Cheadle) auf seinem Beutezug durch Amerikas Wirtschaft ...
House of Lies ist keine typische US-Ferienserie und ist eindeutig nichts für jedermann. Die auf dem gleichnamigen Buch basierende Serie ist am ehesten mit Showtimes Californication zu vergleichen. Im Großen und Ganzen ist es der satirischen Umgang mit Amerikas "Big Buisness" - so beschreibt es der Klappentext -, der jedoch so viel mehr zu bieten hat und vor allem eins ist: erwachsen! Im Fokus der Serie steht Marty Kaan, ein Unternehmensberater der Firma Galweather & Stearn. Er ist geschiedener, alleinerziehender Vater eines zehnjährigen, sich seines Geschlechts noch nicht ganz sicheren, Sohns und lebt in einer schicken, seinem Stand entsprechenden Wohnung mit seinem Vater, einem
Kaans Job besteht darin, Firmen von sich abhängig zu machen, sie im großen Stile zu bescheissen, und ihnen letztendlich viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei arbeitet er jedoch nicht alleine - es gibt ein Team und Marty Kaan führt eben jenes an! Das Team besteht - in feinster A-Team-Manier - natürlich aus Experten in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet. Dazu gehört der Harvard-Absolvent Doug Guggenheim (Josh Lawson), der vor allem durch Zahlen und sein Unvermögen mit Frauen brilliert, die ehrgeizige Jeannie van der Hooven, die es so schnell wie möglich zur Partnerin bringen möchte, und zu guter Letzt Clyde Oberholt (Ben Schwartz), der fast ausschließlich durch Sprüche und Wetten auf sich aufmerksam macht. Jede Folge von House of Lies unterliegt einem groben Muster, denn mit jeder Folge wird uns eine andere Firma, ein Auftrag, oder eine sonstige Situation aufgezeigt, die das Team bewältigen muss. Hier lassen sich definitv Züge von Dr. House erkennen, nicht nur weil House und Kaan sich in ihrem Umgang mit Menschen und ihrem fast schon dissozialen Verhalten gleichen. Nein, dazu kommt auch die Struktur der Folgen, die Lösungen, die quasi in letzter Sekunde durch einen Geistesblitz oder göttliche Fügung - wie auch immer man es nennen möchte - in die Hände der Protagonisten fallen.
Jedoch sollte man House of Lies keineswegs unterschätzen! Es handelt sich hier zwar um eine bitterböse Persiflage, dennoch ist es, wenn man einmal dahinter schaut, doch eher ein Drama, um einen Mann, dessen ganzes Leben vor sich zusammenstürzt, trotz der beruflichen Verwirklichung. Und genau auf dieser Ebene punktet die Serie! Sie ist tiefschürfend, lässt Marty in einem vollkommen anderen Licht stehen und lässt dem Zuschauer Deutungsfreiraum. Wer ist Marty Kaan? Warum kann er so leben? Es scheint schon fast so, als hätte man sich Showtime-Serien-Kollege Hank Moody zur Vorlage genommen und das sollte man keineswegs negativ deuten. Denn vor allem die Abgründe des Marty Kaan machen die Serie so besonders. Das angehaltene Bild, in dem uns Marty im Monolog das 101 der Unternehmensberatung erzählt oder sein tiefstes Innerstes nach Außen kehrt. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern, denn House of Lies ist eine Serie auf inszenatorisch höchstem Niveau, die in den 12 Folgen mehr bietet, als wir es von anderen Blockbuster-Serien gewohnt sind! Die Bildqualität ist rauschfrei, der Sound in Ordnung und es gibt keinen Grund, nicht zu dieser DVD zu greifen.
- Episodenguide -
Das Fazit von: Teppich
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