Ganze sechs Mal ausgezeichnet mit dem französischen Filmpreis César bei insgesamt 10 Nominierungen, das ist schon eine Hausnummer. Ascot Elite veröffentlicht das Krimidrama In der Nacht des 12. nun auf DVD und Blu-ray, und von uns erfahrt Ihr, ob die Lorbeeren tatsächlich gerechtfertigt sind...

Inhalt

Es ist die Nacht des 12. Oktober, als sich die 21-jährige Clara (Lula Cotton-Frapier) von ihrer Freundin Stéphanie (Pauline Serieys) verabschiedet, nichtsahnend, dass sie nie zuhause ankommen wird. Ein Fremder wird sie mit Benzin übergießen, und sie bei lebendigem Leib verbrennen. Die schreckliche Tat stellt den Polizeibeamten Yohan Vivés (Bastien Bouillon), der gerade erst die Leitung der örtlichen Mordkommission übernommen hat, vor eine echte Herausforderung, denn weder ist ein klares Motiv erkennbar, noch hat der Täter verwertbare Spuren hinterlassen. Während die Ermittlungen nur sehr schleppend vorankommen, und der Kreis der potentiellen Mörder immer größer zu werden scheint, wirkt sich der Fall zusehends auf Yohan und sein gesamtes Team aus...

Bereits die einleitende Texttafel lässt vermuten, dass man es bei In der Nacht des 12. vielleicht nicht mit einer klassischen Mördersuche zu tun bekommt. Eine Vermutung, die sich sehr schnell bestätigt, denn das französische Thrillerdrama handelt nicht davon, einen Killer am Ende zu überführen, sondern fokussiert sich vielmehr auf den Alltag eines Teams der Kriminalpolizei, ihre Methoden, ihre Ermittlungen, vor allem aber auf die mentalen Auswirkungen, die die tägliche Konfrontation mit Gewalt und menschlichen Abgründen auslösen kann. In der Nacht des 12. ist das Psychogramm eines Jobs, der einem alles abverlangt, und dessen Nachwirkungen beziehungsweise Konsequenzen für den eigenen Charakter sich letztendlich bis ins persönliche Privatleben übertragen. Langwierige Ermittlungsprozesse mit frustrierendem Fortschritt, manchmal sogar ohne erkennbare Entwicklungen, die nervenzehrende Suche nach Hinweisen, Spuren oder auch nur einem kleinen Strohhalm, der einen weiterführen könnte, das alles zehrt an Körper und Geist. In der Nacht des 12. widmet sich damit der Polizeiarbeit aus einem unverbrauchten Blickwinkel, nimmt die Tatsache hin, dass nicht jeder Mörder am Ende tatsächlich gefasst werden kann, auch wenn die Inszenierung geschickt immer wieder mit eben dieser Hoffnung spielt, und zeigt auf intensive Art und Weise auf, was eben diese Tatsache im Inneren eines Menschen auslöst. Dass das Ganze dadurch auf einen echten Spannungsbogen ebenso verzichtet, wie auf eine runde Auflösung der Geschichte, ist dabei ein absolut konsequenter und nachvollziehbarer Schritt. Dank stark agierender Darsteller sowie dem absolut natürlichen, authentischen und nachvollziehbaren Stil der Erzählung wird man als Zuschauer aber dennoch mitgerissen, und taucht dabei so tief in das psychologische Konstrukt menschlicher Emotionen ein, dass man beinahe selbst aufpassen muss, keine bleibenden Schäden davonzutragen. Zumindest aber wird man hier mit einem Aspekt der Polizeiarbeit konfrontiert, mit der man in dieser Intensität und in dieser fast schon dokumentarisch anmutenden Aufarbeitung bislang noch nicht allzu oft konfrontiert wurde. Am Ende ist es eben in der Realität oftmals keine heile Welt, die auf uns wartet, sondern eine mit tiefen Wunden und Narben...

Bildergalerie von In der Nacht des 12. (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Hin und wieder eine etwas ausgeprägtere Körnung, sowie ein gelegentlich ins Gräuliche abschweifende Schwarzwert - im Übrigen zeigt sich das Bild der Blu-ray in durchwegs ordentlicher Qualität. Zwar könnte der Kontrastumfang insgesamt etwas kräftiger sein, aber dennoch bietet das Bild scharfe und auch detaillierte Aufnahmen bei natürlicher, wenn auch etwas trostloser Farbgestaltung. Akustisch bietet der Film nur wenig Potential für raumfüllende Klänge oder große Effekte, aber dennoch ist die Tonspur sauber und ansprechend ausbalanciert. Gelegentlich wird es dann auch durchaus etwas druckvoller, was sich vor allem im Tieftonbereich durch markante Bässe bemerkbar macht. 

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