James Bond 007 - Legends
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BEWERTUNG |
19.11.2012 von PanikmikeRechtzeitig zum aktuellen Kinofilm 007 – Skyfall werden auch neue Abenteuer des britischen Agenten als Videospiel präsentiert. Jedoch verknüpft 007 Legends die Geschichte aus fünf bekannten James Bond Filmen mit dem aktuellen Kinofilm. Ist der britische Agent immer noch aktiv oder mittlerweile schon eingerostet?
Als Gamer und James Bond Fan frage ich mich an dieser Stelle, warum in den Klassikern, wie zum Beispiel Goldfinger, nun Daniel Craig immer die Hauptrolle spielt. Doch vielleicht klärt mich das Spiel auf, bisher finde ich diesen Fakt allerdings sehr seltsam.
Die fünf Storys oder Stein auf Stein … Wie oben erwähnt ist es für mich sehr seltsam, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man fünf unterschiedliche Filme logisch und gut aneinanderreihen kann. Das Ende vom Lied ist jedoch, dass es die Entwickler nicht geschafft haben – genau wie vermutet. 007 Legends beinhaltet fünf Filme (Goldfinger, Im Geheimdienst ihrer Majestät, Lizenz zum Töten, Stirb an einem anderen Tag, Moonraker), die nach und nach innerhalb von ca. zwei Stunden pro Film gespielt werden können. Dazwischen gibt es keinen Faden, der Fan sucht eine sinnvolle und gute Geschichte vergeblich. Das Problem ist aber nicht diese sinnfreie Anordnung der Filme, sondern der Fakt, dass mit dieser Taktik die wirkliche Geschichte untergeht. Kennt man die Filme selbst nicht, dann sind die Sprünge von Passage zu Passage zu groß und zu lückenhaft. Die Konsequenz ist ein Spiel im Mantel einer Presswurst – schade.
Charmant wie ein Gentleman oder hart wie ein Actionheld … Eigentlich ist James Bond ein Gentleman, der seine Missionen – möglichst ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen – erledigen möchte. Im Spiel selbst bekommt der Spieler aber das Gefühl, dass die Entwickler eine Alternative zu Call of Duty oder Battlefield schaffen wollten. Es gibt wenig Schleichpassagen, die meisten Level spielen sich wie ein typischer Egoshooter. Einfach drauf los ballern, um damit schnell und einfach ans Ziel zu kommen. Es wird an dieser Stelle aber vergessen, dass wir einen britischen Geheimagenten und keinen amerikanischen Actionhelden spielen.
Auch wenn der Spieler verschiedene Möglichkeiten hat, so kommen die ruhigen und nervenaufreibenden Szenen einfach zu kurz. Ob man die Gegner leise per Anschleichen umhaut oder sie mit der Waffe um die Ecke bringt, bleibt jedem selbst überlassen, doch dabei fehlt ein wichtiger Aspekt. Wer ein Schleichspiel programmieren möchte, der muss zum Beispiel die Möglichkeit geben, die Leichen oder die schlafenden Gegner wegzutragen oder verstecken zu können. Das Spiel selbst zeigt im Tutorial sogar, dass es dunkle Stellen fürs Anschleichen gibt, jedoch habe ich viel zu wenige entdeckt, obwohl ich danach gesucht habee. Am Ende hatte ich keine Lust auf die große Suche mehr und habe mich im Stile von Rambo durch die Level geballert – funktioniert hat es genauso. Fail! Schön hingegen ist das Erfahrungssystem. Für Kills, gelöste Missionen und andere Aufgaben werden Punkte vergeben, die dann gegen Verbesserungen und Waffenupgrades eingetauscht werden können.
Geheime Gadgets oder was macht dieser Knopf denn … Der britische Geheimdienst ist nicht nur bekannt für seine Topagenten, sondern auch für diverse Hilfsmittel. Auch in 007 Legends kann der Spieler auf ein paar Gadgets zugreifen, doch so richtig zünden tun diese nicht. Eines der wichtigsten Werkzeuge ist James Bonds Uhr, die dem Spieler als Radar dient. Dummerweise können Uhr und Waffe nicht gleichzeitig benutzt werden. Ergo muss hin- und hergeschaltet werden, was in actionreichen Passagen nicht wirklich funktioniert. Praktisch ist der Zeitmesser allerdings, weil per Laser Kameras ausgeschaltet werden können, oder der Spieler sich den Spaß erlauben kann, herumstehende Feuerlöscher per Laser zum Explodieren zu bringen. Ein Geheimagent braucht natürlich auch ein Hightech-Smartphone, mit dem Dinge gescannt und Computer gehackt werden können. Den Stift mit den verschiedenen Pfeilen erwähne ich nur am Rande, weil er in meinen Augen lediglich eine Spielerei und kein wichtiges Feature ist.
Generell sind die Gadgets gut gewählt und machen auch Spaß, jedoch haben die Entwickler viel Potenzial verschenkt. Fünf Geschichten aus fünf Filmen mit immer denselben Gadgets sind eigentlich armseelig. Die Filme leben davon, den Zuschauern einfallsreiche Spielereien zeigen zu können. Im Spiel aber wird es einfach langweilig, wenn man in fünf verschiedenen Storys quasi immer dieselben Möglichkeiten hat.
Mission Stillstand oder Höher, schneller, weiter … Grafisch gesehen ist das Spiel eine wahre Achterbahnfahrt. Einige Level sehen supergut und auch aktuell aus, andere wiederum sind eher mittelmäßig bis schlecht. Alles in allem bewegt sich alles im Mittelmaß und deutlich schlechter als die anderen James Bond Spiele auf den aktuellen Konsolen. Ein Vergleich zu Toptiteln darf an dieser Stelle gar nicht gemacht werden, denn da wäre 007 Legends im unteren Viertel angesiedelt. Schade, denn das Spiel sieht anfangs vielversprechend aus, entpuppt sich mit der Zeit aber als Geheimdienst-Azubi und nicht als Topagent.
Alleine, zu zweit oder in der Gruppe? Wer keine Lust auf die Kampagne hat, der kann ein paar Freunde einladen und mit ihnen in den 4-Spieler-Koop-Modus wechseln. Dieser Modus ist noch passable, die restlichen Mehrspielermodi sind nicht gerade das Gelbe vom Ei. Zum einen tummeln sich kaum andere Spieler auf den Servern, zum anderen gibt es immer wieder Lags, Ruckler und sonstige technische Macken. Kurz gesagt: Der Mehrspielermodus ist nicht besser als die Singleplayer-Kampagne. Das Fazit von: Panikmike
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