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Kids in Love

Originaltitel: Kids in Love
Genre: Drama
Regie: Chris Foggin
Hauptdarsteller: Will Poulter
Laufzeit: DVD (83 Min) • BD (87 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 6

Kids in Love   16.12.2016 von Mario von Czapiewski

Das Coming-of-Age-Drama Kids in Love, welches nun von Capelight und Alive auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird, möchte in die Fußstapfen von Kultfilmen wie Vielleicht lieber morgen treten. Ob ihm das gelingt, beleuchtet die folgende Filmkritik.

 

Jack (Will Poulter) wohnt noch bei seinen Eltern und ist kurz davor sein Studium zu beginnen. Angetrieben durch seinen Vater sieht sich Jack einer Anwaltskarriere ausgesetzt. Viel mehr interessiert sich Jack jedoch für ein Mädchen, dass er auf der Straße kennengelernt hat. Evelyn (Alma Jodorowsky) und ihre Freunde führen ein wildes WG-Leben voller Liebe und Party und Jack wird immer mehr in dieses bunte Jugendleben hineingezogen.

 

Vielleicht lieber morgen als prototypisches Vorbild ist in dem vorliegenden Film schon nach den ersten Minuten relativ offensichtlich. Ein recht alltäglich wirkender, sehr melancholischer und ruhiger Umgang mit dem Thema Erwachsenwerden und dem Finden seiner eigenen Zukunft wird schon früh in Kids in Love deutlich gemacht. So finden sich Anhänger dieses Genres recht schnell zurecht und sind in der Lage auf Details zu achten. Dies ist der Punkt, an dem Kids in Love auf weite Strecken besonders schwächelt. Der Film wirkt an vielen Stellen stimmungstechnisch zu ruhig und zu irrelevant, was hauptsächlich in dem gemächlichen Plätschern der teilweise unrealistischen Handlungsstrukturen seinen Ursprung hat. So wird Hauptfigur Jack sehr schnell und flach in einen Pool voller skurriler junger Menschen geworfen, die ihn viel zu schnell und unerklärt adoptieren. Auch die Liebesgeschichte wird in so platten Sequenzen erklärt, dass man als Zuschauer das meiste meilenweit gegen den Wind riecht.

 

Ein weiteres Problem des Films sind einige der Schauspieler. Während Will Poulter (Wir sind die Millers) mit seinem jugendlichen Aussehen und seiner reservierten Art die ihm angelegte Rolle gut ausfüllt, kann vor allem seine weibliche Gegenseite Alma Jodorowsky (Blau ist eine warme Farbe) mit ihrer emotionslosen Mimik überhaupt nicht überzeugen. In diesem Zusammenhang ist auch ihre deutsche Synchronstimme zu erwähnen, die ebenfalls im Gesamtbild einer soliden Synchronbesetzung eine mittlere Katastrophe ist. Leider sind auch einige andere Nebenfiguren des Films schauspielerisch eher im unteren Qualitätsbereich anzusiedeln. Eine überraschend positive Ausnahme stellt diesmal allerdings Cara Delevingne dar. Während sie noch in Suicide Squad die schlechteste Performance der gesamten Filmbesetzung bot, verkörpert sie in Kids in Love mit ihrem seichten, quirligen Overacting einen klar gezeichneten Charakter.

 

Bildergalerie von Kids in Love (8 Bilder)

Dennoch ist Kids in Love über weite Strecken zu steril, zu seelenlos und schafft es in kaum einer Szene echte Sympathien oder eine echte melancholische Atmosphäre zu erzeugen, obwohl es der Film sehr auffällig versucht. Damit bleibt Kids in Love am Ende ein „Vielleicht-lieber-morgen-Light“, das in kaum einer Szene den Zuschauer befriedigt oder besonders überrascht. Ein Film, der vor sich hinplätschert und nie zu einer echten eigenen Form findet.

 

Die Blu-ray-Veröffentlichung liefert den Film mit einem klaren, schönen Bild und der englischen sowie deutschen Sprachfassung. Als Bonusmaterial gibt es allerdings nur den originalen Trailer sowie weitere Werbetrailer des Publishers.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: Mario von Czapiewski

Mario von Czapiewski

 

Kids in Love wirkt wie eine Light-Version vergleichbarer Coming-of-Age-Filme, jedoch ohne eigene Form und Seele. Zwar ist der Film über weite Strecken technisch solide und schauspielerisch mit wenigen Ausnahmen annehmbar, doch wird in kaum einer Szene echte Spannung, Mitgefühl oder Atmosphäre aufgebaut, wodurch sich der Film über weite Strecke der Irrelevanz verschreibt.


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