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Kill your Friends
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BEWERTUNG |
09.05.2016 von MarSDer erst 25-jährige britische Schauspieler Nicholas Hoult, der bereits im Alter von sieben Jahren vor der Kamera stand, kann bereits jetzt auf einige Erfolge zurückblicken und versucht sich in jüngster Vergangenheit daran, seine Wandlungsfähigkeit bei der Rollenwahl zu beweisen. Der Thriller Kill your Friends, nach dem gleichnamigen Bestseller von John Niven und von Hoult selbst mitproduziert, bietet ihm nun eine weitere Möglichkeit dazu, denn die Satire über die Musikbranche eröffnet ganz neue schauspielerische Möglichkeiten. Ob Hoult diese genutzt hat erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Filme, die auf dem Cover mit einem Klassiker, Kultfilm oder Meilenstein der Filmgeschichte werben, die haben es immer etwas schwer beim Zuschauer, da sie sich selbst unweigerlich einem Vergleich stellen müssen, den sie in den meisten Fällen letztendlich verlieren. Auch im Fall von Kill your Friends läuft es ähnlich, denn hier heißt es "Der American Psycho der heutigen Generation". Ja, Kill your Friends hat durchaus einige Parallelen zu bieten, erreicht aber nie ganz die Intensität des von Christian Bale getragenen Kultfilms und dessen psychopatischem Schauspiel. Das soll aber nun nicht heißen, dass Kill your Friends deswegen weniger überzeugend oder gar ein schlechter Film ist, denn genau das Gegenteil ist der Fall.
Der Film ist eine bitterböse Mischung aus Satire, Thriller und Komödie und rechnet dabei unbarmherzig und knallhart mit der Musikindustrie ab, die von mutwilligen Entscheidungen, der Gier nach Geld und schwankenden Launen dominiert wird. Einzelne Personen oder die Künstler selbst sind nur Mittel zum Zweck, um den eigenen Erfolg voran zu treiben und Rücksicht oder Respekt sind Dinge, die hier nichts zu suchen haben. Fast schon erinnert die Branche an den Aktienhandel an der Wall Street, Parallelen sind hier wohl nicht ganz zufällig. Getragen wird das rabenschwarze Geschehen zum einen vom absolut großartigen Soundtrack, zum anderen von den nicht minder hervorragend agierenden Darstellern, perfekt besetzt bis in die kleinste Nebenrolle und geführt von Nicholas Hoult. Dieser passt meiner Meinung nach trotz seines jungen Alters ideal in die Rolle des ehrgeizigen, durchgeknallten Möchtegern-Aufsteigers mit unzähmbarer Selbstüberschätzung, der für seine Ziele über Leichen geht. Monologe in Richtung des Zuschauers, intensive Trip- und Traumsequenzen, unsympathische und verabscheuungswürdige Charaktere und ein Todesstoß für eine Branche, die wie eine Fahne im Wind weht, Kill your Friends macht jede Menge Spaß und ist gleichzeitig eine rotzfreche Abrechnung, die kein Blatt vor den Mund nimmt.
Das Bild der Blu-ray ist überzeugend und liefert HD-würdige Werte. Die Grundschärfe ist sehr gut, auch wenn sich hin und wieder leichte Unschärfen einschleichen, welche oftmals aber auch als Stilmittel genutzt werden. Insgesamt ist das Bild farblich eher trist und wenig kontrastiert, was jedoch sehr gut zum vermittelten Inhalt passt. Der Ton ist genrebedingt meist frontgerichtet bei stets klaren und verständlichen Dialogen und bietet nur wenig Material für die Surroundanlage. Die darf jedoch während des genialen Soundtracks zeigen was sie kann, denn in diesen Szenen präsentiert sich die Tonspur sehr weitläufig und kräftig und lässt dabei die Bassbox zittern. Das Fazit von: MarS
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