Killzone 3
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BEWERTUNG |
11.03.2011 von Beef SupremeSoldaten schreien in Agonie, Kugeln fliegen an einem vorbei und Gebäude stürzen ein. Jemand brüllt Befehle, die man kaum versteht, weil um einen herum im Akkord gestorben, geschrien und geschossen wird. Verschnaufpausen gibt es nur wenige, denn es gilt schnell wieder nachzuladen und weiter zu feuern. Der Feind schläft ja nicht und rückt weiter vor. So sieht ein Krieg aus, der eigentlich schon längst vorbei ist… Scolar Visari ist tot. Der Anführer der feindlichen Helghast liegt seelenlos am Boden. Nachdem Rico, der Kumpel des eigenen Alter Egos Sevchenko, gegen seine Befehle verstoßen und den Diktator mit Blei vollgepumpt hat, beschließt die ISA, die Fraktion der Menschen, den Rückzug anzutreten. Die Hauptstadt Pyrrhus liegt in Trümmern und die Truppen sind versprengt. Natürlich lassen sich die Helghast, liebevoll auch Higs genannt, diese Chance nicht entgehen und rüsten zu einem fulminanten Gegenangriff. Denn der Tod Visaris hat bei Weitem nicht die Kampfkraft und die Moral seiner Truppen geschädigt. Während die ISA Truppen versuchen sich zusammen zu ziehen und einen halbwegs geordneten Rückzug hinzulegen, brodelt es im Helghaster Kriegsrat ganz gewaltig.
Da ist es also - Das lang erwartete "Killzone 3". War das Ende des zweiten Teils recht unbefriedigend, setzt der Nachfolger nahtlos dort an, wo sich Sev resigniert auf die Treppe hat fallen lassen. Nach einer brillanten Intro-Sequenz, welche hier und im gesamten Spielverlauf einige Male mehr an gewisse Ereignisse der deutschen Vergangenheit erinnert, geht es auch schon direkt los. Stürzt man noch mit seinem Gefährt die Hügel hinunter, meuchelt man zehn Sekunden später schon etliche Feinde nieder. Dieser Anfang ist bezeichnend für die gesamte Spielzeit. Das Tempo ist enorm hoch und es finden sich kaum Pausen zwischen den Gefechten. Dabei wird eine unglaublich dichte Atmosphäre aufgebaut, die einen wirklich mitten ins Geschehen hinein versetzt. Schreiende Kameraden, Sperrfeuer, vorrückende Feinde und man selbst mittendrin in diesem Irrsinn. Der Spieler kämpft ums eigene Überleben und versucht stupide Befehle der weit entfernten und sicheren Kommandeure auszuführen. Begleitet wird man immer von seinem guten, wenn auch impulsiven Freund Rico, der nebst dicker Wumme auch die Funktion des Sanitäters übernimmt. Stolpert man in zu viele Geschosse ist er auch schon da und flickt einen wieder zusammen.
Auch das neu eingeführte Jetpack weiß nicht wirklich zu überzeugen. Für ein neues Feature findet es zu wenig Verwendung, was wirklich sehr schade ist, da es viele neue taktische Möglichkeiten eröffnet und zudem sehr leicht steuerbar ist. Auf Gimmicks, wie z.B. versteckte Gegenstände wurde verzichtet, was ebenfalls traurig stimmt. Schade, dass die kreativen Ansätze dem konservativen Gameplay weichen mussten. Im Gegenzug dafür leben Totgeglaubte bekanntlich länger. Es ist doch tatsächlich möglich die Kampagne kooperativ im Splitscreen durchzuspielen! Heutzutage eine Seltenheit am Gamer-Himmel, erfüllt Guerilla die Wünsche derer, die noch Wert darauf legen, nicht nur mit Koreanern sondern auch mit anfassbaren Freunden zu spielen. Danke hierfür!
Die visuelle Technik wurde bereits angesprochen. Kommen wir nun zur Steuerung. Wurde das schwammige Zielverhalten "Killzone 2" herbei orakelt, darf Entwarnung gegeben werden. Über das Pad steuert sich der eigene Recke viel strammer und direkter und ermöglicht so auch auf Distanz präzise den Tod zu säen. Auch Leuchtbobbelschwinger kommen nicht zu kurz, da auch der Move-Controler unterstützt wird. Zu Anfang skeptisch, wurde ich positiv überrascht wie genau es sich zielen lässt. Ein weiteres wirkliches Highlight ist die Vertonung. Ein Score für die Götter wird von überzeugendsten Kriegs-Klangteppichen untermalt. Volle Punktzahl! Doch sollte hier auf die Synchronisation hingewiesen werden. Guerilla war so freundlich viele Sprachen anzubieten. Es sollte dennoch englisch gewählt werden. Ist die deutsche Sprache zwar nicht wirklich schlecht, sind die englischen Stimmen dennoch um Längen besser. Das permanente Gefluche wirkt einfach authentischer, lustiger und inbrünstiger. Das Fazit von: Beef Supreme
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