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Kite - Angel of Revenge

Originaltitel: A Kite
Genre: Action
Regie: Yasuomi Umetsu
Laufzeit: 53 Min.
Label: Splendid
FSK 18

Kite - Angel of Revenge   05.12.2010 von Beef Supreme

Yasuomi Umetsu. Jedem Anime Fan, der was auf sich hält, sollte dieser Name ein Begriff sein. War er es doch, der den Kult Klassiker „A Kite“ ersonnen und im Jahre 1998 als OVA auf die Menschheit losgelassen hat. 3 Jahre später erschien dieses Meisterwerk ungekürzt auf DVD, wurde aber mit der Zeit immer schwerer erwerbbar und erzielte exorbitante Preise auf dem Gebrauchtmarkt. Jetzt, fast 10 Jahre später, bringt I-On das gefährliche Mädchen unter dem Namen „Kite - Angel of Revenge“ wieder auf den Markt.

 

Ein Aufzug. Darin eine ältere Dame, sowie ein Mann in der Blüte seiner Kraft mit einem hübschen jungen Mädchen. Die Absichten des geschlechtsreifen männlichen Wesens sind deutlich, doch er wird niemals dazu kommen, sein Erbgut unters Volk zu bringen. Grund dafür sind zwei Kugeln Explosivmunition, welche mit hoher Geschwindigkeit Bekanntschaft mit Brustbein und Vorderhirnlappen machen. Nachdem der Fahrstuhl fachgerecht eingesülzt wurde, macht sich das junge Ding in aller Seelenruhe auf, den nächsten Kunden zu bedienen.

testDie ersten 3 Minuten zeigen gleich in welche Richtung marschiert wird. Sawa, eine junge Assassinin, hat vor 4 Jahren ihre Eltern bei einem Gewaltverbrechen verloren. Akai, ein zwielichtiger Polizist, hat sie daraufhin unter seine Fuchtel genommen und zu einer kaltblütigen Killerin ausgebildet. Weitere Dienste in seiner Lagerstatt sind nicht ausgeschlossen. So schickt er Sawa in die grausame Welt hinaus, diese vom Abschaum zu befreien. Auf einem ihrer blutigen Streifzüge trifft sie auf Oburi, ebenfalls ein Killer in ihrer Altersklasse, der sich gerade den Lebenshauch dreier vergewaltigender Geschäftsmänner borgt. Schnell freunden sich die zwei an, denn man hat ja Gemeinsamkeiten. Doch eines schönen Tages, nachdem Akai seinen Schützling wieder in Fortpflanzungspraktiken unterwiesen hat, vergibt er den Auftrag, den immer widerspenstiger werdenden Oburi aus dem Weg zu räumen.

Nur 53 Minuten Laufzeit weist „A Kite“ auf. 53 Minuten voller Gewalt, Sex und verkommenen Individuen. Besser wird man 53 Minuten kaum investieren können, denn obwohl dieses Opus bereits 12 Winter hat kommen und gehen sehen, hat es nichts von seiner Qualität eingebüßt. Das Bild des zerstörten Lebens von Sawa wird so schonungslos und klar aufgezeigt, dass man, obwohl nur gezeichnet, gar nicht anders kann, als Mitleid zu haben. Dazu bedarf es keiner ellenlangen Vorgeschichte. Nur einzelne Schnipsel und kurze Flashbacks genügen, um zu sehen, dass die unbeschwerte Kindheit ziemlich abrupt ihr Ende fand und ihr Leben ab dann nur noch aus Mord und Vergewaltigung besteht. Unbarmherzig löscht sie auf Kommando Leben aus oder macht die Beine breit. Schonungslos und ohne Beschönigung werden alle Morde, alle Sexszenen, fast ausnahmslos Vergewaltigungen von Frauen fragwürdigen Alters, illustriert und nichts davon hat einen reißerischen oder gar erotischen Charakter.  Die kompromisslose Art der Inszenierung und die selbstverständliche Kälte der Charaktere aus „A Kite“ vermögen Emotionen auszulösen, wie es nur sehr wenige Filme schaffen. Durchweg harter Tobak, aber genau darum genießt dieser Film seinen Kultstatus, und das auch zu Recht.
 

Technisch bewegt man sich auf allerhöchstem Niveau. Man sieht der Qualität der Zeichnungen niemals ihr Alter an. Vor allem wurde viel Wert auf Details gelegt, was den Film nochmals sympathischer macht. Auf Einsatz von CGI oder computergenerierten Zeichnungen wurde komplett verzichtet, was das Bild in sich stimmig wirken lässt.  Auch tontechnisch lässt man sich nicht lumpen und liefert passable Soundeffekte. Keine reißerischen  Desert Eagle Sounds für Kleinkaliber-Pistolen, sondern zurückhaltende und passende Schussgeräusche. Nur die deutsche Synchronisation fängt die Atmosphäre nicht perfekt ein. Sie ist nicht schlecht, doch wie üblich hören sich die japanischen Originalstimmen hören einfach besser an. Wen es nicht stört, Untertitel zu lesen, sollte japanisch hören.

Auch bei den Zusatz-Features hat man diesmal keine halben Sachen gemacht. Nebst Original-Trailer und Trailershow, finden sich ein Interview mit dem Regisseur und eines mit Osamu Koshinonaka, sowie die Storyboards. Nur schade, dass es dieses Mal nicht für ein Wendecover gereicht hat, aber das rot dominierte Cover verschluckt das FSK Logo ganz gut.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Was soll ich noch großartig faziten. A Kite gehört zu meinen Lieblingsanimes und die Tatsache, dass er es ungeschnitten durch die FSK-Prüfung geschafft hat, obwohl an ein Wunder grenzend, lässt mein Herz nur noch mehr frohlocken. Wer sich nicht von der harten Thematik abschrecken lässt und nur entfernt etwas mit Animes anfangen kann, wird jetzt beordert zuzuschlagen. Die Preise der letzten Veröffentlichung sind in kürzester Zeit in ungekannte Höhen geschnellt, also hopp, hopp!


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