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LEGO Marvel Avengers

Publisher: Warner Bros.
Entwicklerstudio: Traveller's Tales, TT Games
Genre: Action • Adventure
Sub-Genre: Lego
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 26.01.2016
USK 12

LEGO Marvel Avengers    16.02.2016 von VanTom

Excelsior... Nein, an dieser Stelle ist nicht das Raumschiff U.S.S. Excelsior (NCC-2000) aus Star Trek gemeint, sondern viel mehr das Schlagwort mit welchem Stan Lee seine Kolumne „Bullpen Bulletins“ in den Marvel Comics der frühen Jahre schloss. Dieses Wort werdet Ihr aber auch mehrfach hören, wenn Ihr das neue LEGO Marvel Avengers spielt. Wir haben uns den neuen LEGO-Titel angesehen und sagen Euch, ob dieser sich lohnt. In diesem Sinne: Rächer, sammeln!

 

Nachdem wir mit LEGO Marvel Super Heroes einen ersten Ausflug in das Marvel Universum unternommen haben, folgt mit Lego Marvel Avengers der nächste Titel. Thematisch geht es hierbei nicht um eine eigene Geschichte, welche im Marvel Universum erzählt wird, sondern es wird hauptsächlich die Geschichte der Filme Marvel's The Avengers und Avengers: Age of Ultron mit LEGO-Mitteln nacherzählt. Wir erleben also, vergleichbar mit LEGO Indiana Jones oder LEGO Star Wars, bekannte Szenen aus der Sicht von bis zu vier LEGO-Figuren. Dabei gibt es eine Art Story-Mode, indem in einem Level auch nur die Minifiguren aktiv sind, welche in den Originalfilmen in der entsprechenden Szene gezeigt wurden. Waren also in einer Szene Iron-Man und Captain America zu sehen, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie dies auch wieder im Spiel sind. Wie immer haben die Minifiguren wieder unterschiedliche Fähigkeiten. So hat ein Iron-Man verschiedene Iron-Man-Anzüge zur Verfügung, während Captain America Wunderwerke mit seinem Schild vollbringen kann. Wir erkunden also mit den jeweiligen Figuren die Level und versuchen dabei herauszufinden, welche Fähigkeiten oder Figuren nun gerade gefragt sind. So weit, so bekannt. Dies ist schon der Standard in LEGO-Spielen von Traveller's Tales. 

 

Leider ist hier das Rätseln nicht so fordernd, da das Spiel schon viele Hinweise zu den benötigten Fähigkeiten gibt. An dieser Stelle merkt der Spieler recht deutlich, dass die Zielgruppe doch eher im sehr jugendlichen Segment angesiedelt ist. Zwischen durch werden wir von anderen Schurken-Minifiguren angegriffen. Wirklich anspruchsvoll sind diese Kämpfe aber auch nicht. Hier gibt es allerdings auch eine Neuerung zu vermelden und zwar gibt es nun Team-Moves bei denen zwei Minifiguren gemeinsam eine abgestimmte Attacke durchführen und somit viel Flächenschaden anrichten können. So nimmt der Hulk beispielsweise Thor und schlägt dann mit diesem um sich auf umstehende Gegner. Etwas Ähnliches gibt es ebenfalls an Schlüsselstellen in den Level. Es gibt bestimmte Bereiche die eine Aktion von einem Helden und anschließend von dem anderen Helden erwartet. Dabei kann große Zerstörung angerichtet werden und bringt uns im Level immer weiter. So besuchen wir nach und nach die Story-Level und erleben die die bekannten Filme nochmal. Dabei wartet das Spiel auch wieder mit dem typischen und liebevollen LEGO-Humor auf.

 

Bei manchen Schnittszenen oder Level fühlen wir uns sehr an das Original erinnert, während in anderen Szenen Hühner und Schweine zu sehen sind, welche im Filme gar nicht so aufgefallen sind. Insgesamt offenbaren die Entwickler hier eine starke Liebe zum Detail. Manche Details werden auch nur Eingeweihte verstehen, so zum Beispiel, wenn in der Shield-Basis neben dem Shield-Logo auch das LEGO-Space-Logo prangt, welches es beim Weltraumspielzeug seit den 80ern gibt (Anmerkungs-VT: trägt Benny aus dem Film Lego Movie auf seiner Brust). Auch finden sich weitere Referenzen zu Marvel Filmen und Serien. Haben wir die Missionen des ersten Films überlebt, folgen ein Abspann und ein Abspann nach dem Abspann. Beides sollte bis zum Ende gesehen werden (Anmerkungs-VT: Der Hinweis mit dem Abspann sollte auch bei den Filmen berücksichtigt werden). Anschließend folgen die Story-Missionen aus dem zweiten Avengers-Film. Diese sind insgesamt düstere gestaltet und treffen damit auch das Wesen des zweiten Films. Wir lernen hier neue Helden kennen und werden bis zum Abspann der Levelmissionen zum zweiten Film weiterhin gut unterhalten. Wir erforschen, zerstören und bauen neue Elemente in dem jeweiligen Level auf. Auch versuchen wir die alle Geheimnisse in einem Abschnitt zu entdecken.

 

Wie bei LEGO-Spielen typisch, lassen sich nicht alle Geheimnisse im Story-Mode entdecken, sondern erst später beim freien Spiel. Das freie Spiel schalten wir nach dem Anschluss eines Levels frei. So können wir weitere Minifiguren, Minikits und Stan Lee finden. Ja, auch die Tatsache, dass Stan Lee in fast allen neueren Filmen und Serien aus dem Hause Marvel einen Cameo-Auftritt hat, wird in diesem Spiel kräftig auf die Schippe genommen. So gibt es in jedem Level einen Stan Lee in Not zu finden, welchen es zu retten gilt. Haben wir einen Level erfolgreich abgeschlossen, bekommen wir Ansicht über unseren Erfolg angezeigt. So wird gezeigt, ob wir ein „Wahrer Avenger“ sind, indem wir eine entsprechende Anzahl von Studs gesammelt haben, ob wir weitere Charaktere und Minikits gefunden haben, oder aber ob wir Stan Lee in dem Level retten konnten. Anschließend geht es mit der nächsten Story-Mission weiter. Zwischendurch gibt es immer mal leichtere Kämpfe gegen Endgegner, bei denen wir bestimmte Aktionen vornehmen und überleben müssen. Für eine weitere Auflockerung sorgt das Spiel in dem es zwischendurch zu einem 2D-Shooter wird und wir als Iron-Man verschiedene fliegende Gegner abschießen oder Rettungsfähren helfen.

 

Haben wir die Film-Story-Missionen abgeschlossen wird erst das freie Spiel verfügbar. Während beispielsweise bei LEGO Batman 2 ganz Gotham untersuchen und die Story-Missionen nach Laune besuchen konnten, müssen wir hier erst alle Story-Missionen bewältigen. Zwischendurch sind wir zwar in den Gebieten des freien Spiels, wie z.B. Manhatten, haben aber nur den Zugriff auf die Story-relevanten Charaktere und können somit leider auch nicht viel erreichen. Es lohnt sich aber die Story-Missionen durchzuspielen. Zum Einen kommen wir dann in das freie Spiel und können alle Missionen erneut mit allen verfügbaren Charakteren spielen, zum anderen aber auch die LEGO-Welt erkunden und Missionen für andere Helden durchführen. Oft wird nach erfolgreichen Abschluss einer solchen Mission der Charakter (nach dem Kauf mit Studs) für uns verfügbar. Ansonsten können wir weitere gelbe Steine erringen oder mittels Wettrennen neue Fahrzeuge freischalten. Interessant wird es auch wenn wir Agent Carter im Ruhestand (aus der gleichnamigen Serie) finden und für diese Dame eine Mission durchführen. Dabei wird der Bildschirm schwarz-weiß und wir erleben eine Aufgabe aus ihrer aktiven Zeit. So erforschen wir die Städte und Gebiete und versuchen alles zu lösen und freizuschalten. Auch wurde nach dem Ende der Story-Missionen weitere Level freigeschaltet, bei denen es beispielsweise um weitere Filme, wie Captain America 2 geht.

 

Bildergalerie von LEGO Marvel Avengers (14 Bilder)

Was ein wenig nachdenklich stimmt die ist die DLC-Thematik. Natürlich gibt es zu diesem Spiel wieder DLCs, welche durch einen Season-Pass alle erworben werden können. Während es aber beim Start schon für PlayStation-Besitzer erste DLC und Download-Codes gibt, schaut der PC-Spieler in Deutschland in die Röhre. Es scheint weiterhin üblich zu sein, dass Konsolen an dieser Stelle einen „exklusiven“ Inhalt zu Beginn erhalten. Soweit bisher bekannt, soll es aber durchaus interessante DLCs geben, bei denen es neben neuer Figuren auch neue Level geben wird. So soll es beispielsweise für den kommenden Black Panther Film einen entsprechenden Content geben. Aktuell kann davon ausgegangen werden, dass dieser über den Season Pass auch für den PC-Spieler verfügbar wird. An dieser Stelle ist tatsächlich ein gewisser Charme zu erkennen, wenn der Entwickler entsprechende Inhalte zur Verfügung stellt. Wahrscheinlich wird es aber auch die Downloads dann irgendwann einzeln geben.

 

Spider-Man-Fans müssen nun ganz tapfer sein. Bisher gibt es keinen Spider-Man in diesem Spiel. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Tatsache, dass hier hauptsächlich die Marvel Filme und Serien des Marvel Cinematic Universe (MCU) berücksichtigt wurden. Da die Film-Lizenz für Spider-Man aber bei Sony liegt, war Spider-Man bisher kein Teil des MCU. Dies hat sich aber mittlerweile geändert, so dass es einen Spider-Man-Film im MCU geben wird. Damit besteht auch die Hoffnung, dass er doch noch in dieses Spiel schaffen wird. Dies ist aber reine Spekulation und wird sich erst in der Zukunft zeigen.


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Spielerisch, grafisch und soundtechnisch bietet das Spiel alles was von einem LEGO-Spiel erwartet werden kann. Auch der Umgang mit dem Superhelden-Thema ist geschickt und charmant umgesetzt. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es insofern in der deutschen Fassung, dass es nur wenige der bekannten Synchronsprecher in das Spiel geschafft haben. Agent Coulson ist hier als Beispiel zu nennen. Es wurde auf viele Details geachtet, so dass es beispielsweise eine Lola zu finden gibt, welche auch tatsächlich fliegen kann. Beim freien Spiel fehlt etwas die Möglichkeit andere Fahrzeuge mit dem eigenen Fahrzeug zu beschädigen, wie zum Beispiel in LEGO City Undercover. Alles in allem macht die Jagd nach den Geheimnissen aber Spaß und bietet mit der Möglichkeit von etwa 250 Marvel-Charakteren einen großen Umfang. Sind die Story-Missionen vorbei, hat der Spieler noch lange nicht alles vom Spiel gesehen. Es fängt dann erst an Spaß zu machen. Die Navigation mit runden Karte könnte besser gelöst sein und verwirrt teilweise etwas. Die Story-Missionen sind auch entsprechend gestaltet und geben dem Spieler das Gefühl, dass er in einem Superhelden-Film ist. Für Fans von LEGO-Spielen und den Marvel-Filmen ist dies eine klare Empfehlung. Der Humor wird auch hier groß geschrieben! Damit beende ich dieses Review und unterdrücke es mir ein Excelsior anzumaßen!


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