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LEGO Worlds
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BEWERTUNG |
LEGO Worlds bietet nicht nur eine, sondern mehrere offene Welten, die erforscht, bebaut und verändert werden können. Es gilt Schätze zu finden, wilde Tiere zu zähmen und anderen LEGO-Männchen bei ihren unterschiedlichen Problemen zu helfen...
Minecraft-Parallelen
Der Spieler kontrolliert ein zunächst noch spärlich individualisierbares LEGO-Männchen, das mit einem kleinen klapprigen Raumschiff zwischen zufällig generierten Welten umherfliegt. Gleich bei der Landung erkennt man die Ähnlichkeit zu Minecraft, da auch in LEGO Worlds alle Welten rechteckig erstellt werden und in Schichten absteigen - mit dem Unterschied, dass man den Rand der Welt hier erreichen und an ihm herunterklettern kann. Man sieht also beispielsweise schon beim Ranzoomen, in welcher Tiefe sich Höhlen befinden. Die Größe der Welten variiert und ermöglicht dem Spieler ein übersichtliches Einsteigen, da zum Freischalten der größeren Ausmaße zunächst eine bestimmte Anzahl von goldenen Steinen gesammelt werden muss. Diese erhält man für das Absolvieren von Quests, findet man in Truhen oder stiehlt man von einem flüchtenden grünen Monster. Ebenso schaltet man auch neue Gegenstände und Bausteine frei. Mit der Form und der zufälligen Generierung hören die Ähnlichkeiten zu Minecraft aber auch schon auf.
Obwohl auch das verpixelte Blockspiel, für das Microsoft zuletzt eine unverschämte Summe bezahlte, kein festes Spielziel hat, so hat man als Spieler doch immer ein Ziel vor Augen. Man braucht zunächst eine Werkbank, dann Holz für Werkzeuge um Stein abzubauen, Steinwerkzeuge um Metall abzubauen usw., sollte vor Nachteinbruch ein sicheres Heim gebaut haben, um sich vor Angreifern zu schützen, muss nach Nahrung suchen und möchte in den verzweigtesten unterirdischen Tiefen nach neuen Ressourcen suchen, die es einem ermöglichen, in eine Art Höllenwelt und nachher sogar in eine Dunkelwelt zu reisen, um neue Dinge zu entdecken und sich neuen Herausforderungen zu stellen. In LEGO Worlds fehlt dies leider. Man landet in einer Welt und kann auch diese erforschen, allerdings unterscheidet die LEGO-Variante sich weltintern nicht so sehr wie zwischen den Welten. Sprich, es gibt weniger verschiedene Biome auf derselben Karte und viel mehr stark unterschiedliche Karten. So landen wir beispielsweise in einem Schlaraffenland mit Donut-Bergen und Bonbon-Bäumen, in einer düsteren Sumpflandschaft oder im Wilden Westen, wo sich auch ganze Städte finden lassen. Vorrangiges Ziel ist es hier goldene Steine zu suchen, die auf der Minimap angezeigt werden und noch nicht aufgenommene Gegenstände und Strukturen zu speichern. Dem Spieler steht eine Auswahl freischaltbarer Werkzeuge zur Verfügung, mit der man z.B. genau diese Gegenstände (Gras, Tiere, LEGO-Männchen, Türen, Fenster...) aus der Umgebung speichern kann (erinnert ein wenig an die Namensgebung von unentdeckten Pflanzen und Tieren in No Man's Sky) und gegen Bezahlung aufrufen und wiederverwenden kann. Nach ein paar Welten hat man hier so viele Gegenstände gesammelt, dass man im Inventar vollkommen den Überblick verliert. Hinzu kommen ganze fertig gebaute Strukturen, die man in Kisten finden kann. Normale Bausteine müssen übrigens sehr mühsam freigeschaltet werden - bisher habe ich als einzige Möglichkeit das Fangen der zufällig und selten auftauchenden grünen Monster erkannt, die mit einem neuen Stein (oder einem goldenen) über dem Kopf vor einem Weglaufen und gefangen werden müssen. Laufen diese allerdings dummerweise ins Wasser, verlieren sie den Stein und sind nutzlos. Wer also hoffte, sich den "Story-Modus" zu sparen und in einer Art Kreativmodus direkt mit dem Bauen von ganzen Herr der Ringe-Dioramas loszulegen, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Mit den anfänglich gegebenen Steinen sind die Möglichkeiten doch sehr eingeschränkt.
Wir sind also wieder bei unserer sinnvollsten Aufgabe: Dem Sammeln der goldenen Steine zum Freischalten größerer Welten. Quests sind sehr simpel gehalten und passen in eine Sprechblase, z.B. das Platzieren von bestimmten Tieren in einem Bereich, das Finden von Items, das Finden und Platzieren von ganzen Gebäuden oder das Errichten und Einfärben von Gegenständen und Häusern. Letzteres ist furchtbar überflüssig, weil in den meisten Fällen nicht einmal erkannt wird, ob man ein vernünftiges Haus errichtet hat oder einfach nur die erforderliche Mindestanzahl von Steinen aufeinandergestapelt und anschließend eine große schwebende Platte als Dach hingeklatscht hat. Viel schneller geht es nach den zahlreichen unterirdischen Schatztruhen zu suchen, die zwar auch andere Items enthalten können, zumindest zur Hälfte aber auch mit goldenen Steinen aufwarten. Dummerweise sind die Höhlen in LEGO Worlds keine richtigen verbundenen Systeme wie in Minecraft, sondern meist sehr übersichtlich und zu allem Überfluss sind auch die Schatztruhen zufällig generiert und sitzen beispielsweise im Stein fest oder unter Wasser oder schweben teilweise auch gerne in der Luft, wo sie unerreichbar sind. Dann muss man erst relativ mühsam das Terrain mit seinen Werkzeugen bearbeiten, was logischerweise zur deutlichen Zerstörung der Welt an sich führt.
Gameplay steckt noch in der Testphase
Gameplaytechnisch sind wir auch eher im unteren Durchschnitt unterwegs. Das Spiel weist viele kleinere und größere Macken auf, die man sicherlich sehr leicht hätte beheben können. Ein Werkzeug lässt sich nicht während des Laufens aktivieren, überhaupt ist die Werkzeugauswahl sehr unintuitiv und ihre Steuerung kann einen schon fast zur Weißglut treiben. Beispielsweise das eigentlich äußert praktische Kopier-Werkzeug speichert beliebig aufgenommene 3D-Räume und ermöglicht eine unendliche Reproduktion - dummerweise ist die Einstellung besagten dreidimensionalen Raumes sehr lästig und unausgereift. Ebenso wie das Entfernen von Terrain beim Absenken z.B., wo die Grafik nicht hinterherkommt, laggt, aus unerfindlichen Gründen stockt oder so physikalische Wunder vollbringt, wie Wassermassen, die von einer unsichtbaren Wand gehalten werden. Über die furchtbare Kameraführung beim Nutzen der Werkzeuge möchte ich an dieser Stelle gar nichts mehr an Worten verlieren...
Das Spiel ist durch die Bank unausgereift und spart an neuen, frischen Ideen, aber man kann sich sicherlich für einige Stunden darin verlieren und die Zeit vergessen ohne Langeweile aufkommen zu lassen - spätestens dann fehlt einem aber absolut der Nervenkitzel des Überlebenskampfes, da Sterben nicht die geringsten Nachteile oder Konsequenzen mit sich bringt. Das Fazit von: LorD Avenger
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