Leaders
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BEWERTUNG |
19.12.2020 von Born2bewildRisiko ist ein Klassiker der Gebietskontrolle. Mit Leaders versucht Rudy Games dieses bewährte Spielprinzip auf ein neues Niveau zu heben. Ob die Kombination aus dem klassischen Brettspiel und der begleitenden App gelungen ist, erfahrt Ihr in unserem Review…
Spielmaterial und Aufbau
Der Karton von Leaders macht in seiner quadratischen Form schon einmal einen guten Eindruck. Im Inneren befinden sich mehrere wiederverschließbare Beutel mit den Spielfiguren in sechs verschiedenen Farben, ein eingeschweißter Stapel Karten, der Spielplan, die Würfel und Spielertableaus. Darüber hinaus liegen noch eine deutsche und englische Kurzanleitung bei, die das Spiel grob beschreiben, aber gleich zu Beginn auf die Führung in der App hinweisen. Vor dem ersten Spiel muss man auf zumindest einem Smart-Device die Leaders-App herunterladen und mit dem mitgelieferten Freischaltungscode aktivieren. Dieser Code wird bei Spielrunden mit mehreren Geräten allerdings auch nur einmal benötigt. Man hat hier die Wahl, ob man ein Tablet oder Smartphone herumreicht oder die App auf mehreren Geräten verwendet. Bei der letzten Variante müssen allerdings alle Spieler ein eigenes Smart-Device mit der App nutzen. Das Spielmaterial besteht aus einem Satz Würfel, einiger Kunststofffiguren und Stanzbögen. Die Figuren sind zwar nett gestaltet, allerdings nicht sonderlich hochwertig. Einige Figuren mussten noch entgratet werden, damit sie halbwegs stehen können. Nachdem das Spielmaterial herausgedrückt ist, kann es auch schon losgehen. Jeder Spieler wählt eine Nation, eine Farbe und nimmt sich die entsprechende Karte mit Spielertableau, den Einheiten und Holzmarkern. Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und die Würfel bereitgelegt. Dann wird die App gestartet und die gerade gewählten Fraktionen und Spielernamen, sowie der Spielmodus, eingestellt.
Ziel des Spiels
Leaders ist mit der App ein sehr variables Spiel. Somit variieren auch die Spielziele. Es gibt geheime Missionen, von denen man eine gewisse Zahl erfüllen muss, um zu gewinnen, es gibt auch die Möglichkeit über eine gewisse Anzahl von Produktionspunkten zu gewinnen oder aber durch Siegbedingungen im gewählten Spielmodus.
Die Anleitung
Wie bereits erwähnt, liegen Leaders eine englische und deutsche Kurzanleitung bei. Diese umfassen vier Seiten und beschreiben grob die grundsätzlichen Regeln. Was wir etwas vermisst haben, war der Hinweis wann und wie man Einheiten bekommt. Zwar wird beschrieben, wie man sie über die App bestellt, aber man weiß nicht so genau, ob man sie jetzt schon nehmen soll oder sie erst später produziert werden. Ab der zweiten Runde sagt einem die App dann, dass man die Einheiten im „Basecamp“ aufstellen darf, aber bis dahin herrschte erstmal Verwirrung. Überhaupt hat uns die Erklärweise der App nicht gefallen. Wir hätten in den ersten Runden eher eine Art Tutorial erwartet, dass einen zum Beispiel Schritt für Schritt durch die Kämpfe leitet. Stattdessen gibt es eher eine Art Hilfeseiten, die man sich an entsprechender Stelle selbst öffnen muss. Das hätte man schöner lösen können. Überhaupt hatten wir gerade in der ersten Runde eher das Gefühl ohne das Lesen der Kurzanleitung etwas verloren zu sein.
Auf in den „kalten“ Krieg…
In der Grundausstattung spielt Leaders zur Zeit des kalten Krieges, weshalb als Charaktere Politiker wie zum Beispiel John F. Kennedy und Konrad Adenauer zur Wahl stehen. Per DLC stehen auch aktuelle Politiker zur Auswahl. Wir haben uns für den Modus des schnellen Spiels entschieden, das aber auch relativ lange dauert. Alternativ gibt es noch „Capture the flag“. Anhand der App werden als erstes die Startgebiete verteilt und mit Einheiten besetzt und die Spielermarker im unteren Bereich des Spielfelds auf die Summe der Produktionspunkte gesetzt, die der jeweilige Spieler mit seinen Ländern hat. Anschließend beginnt das eigentliche Spiel, bei dem pro Spieler reihum mehrere Phasen durchlaufen werden:
Der Spieler, der an der Reihe ist, wird immer von der App angezeigt. In der ersten Phase muss der aktive Spieler seine Produktionspunkte vom Spielfeld ablesen und in die App eingeben. Anschließend gibt es vor der Spielphase des ersten Spielers noch globale Ereignisse, die auch laut vorgelesen werden müssen. Dann muss der Spieler von allen Gebieten, in denen er mehr als eine Einheit stationiert hat, alle übrigen Einheiten auf seine „Drop Zone“ auf seinem Spielertableau zurücklegen, sodass in jedem Gebiet nur noch eine Einheit zurückbleibt. Dann dürfen diese Einheiten von der „Drop Zone“ ins „Basecamp“ verschoben werden. Nun geht es weiter mit nationalen Ereignissen. Diese muss der Spieler auch laut vorlesen, sie bringen Vor- oder Nachteile. So könnte es zum Beispiel ein Geschenk eines Mitspielers sein oder ein Sabotageversuch, der Produktionspunkte kostet. Anschließend beginnt mit „Beordern und Kämpfen“ die geheime Phase, in der nur noch der aktive Spieler den Blick auf die App haben darf. Dabei darf er nun erstmal alle Einheiten aus seinem „Basecamp“ in seinen Ländern verteilen. Dabei empfiehlt es sich aber, ein paar Einheiten zurückzuhalten, falls man in den Zügen der anderen Spieler noch verteidigen möchte. Beim Platzieren der Einheiten muss immer auf die Produktionspunkte des Gebiets geachtet werden. Denn in einem Gebiet mit vier Produktionspunkten dürfen auch beim Platzieren maximal vier Einheiten stehen. Anders verhält es sich in der Phase „Bewegen“. Hier darf der aktive Spieler seine Einheiten bis auf jeweils eine, die die Ursprungsländer weiterhin besetzen muss, in ein feindliches Gebiet ziehen, um es anzugreifen. Hierbei darf er aus beliebig vielen angrenzenden Ländern einmarschieren und es gibt keine Maximalanzahl an Einheiten. Eine Ausnahme sind hier lediglich die Seefelder, auf die wir nicht genauer eingehen möchten. Nun dürfen noch alle Spieler, die angegriffen werden, ihrerseits Einheiten aus ihrem „Basecamp“ in die angegriffenen Länder setzen. Sie müssen sich allerdings an das Einheitenmaximum in Form der Produktionspunkte halten. Beide Spieler dürfen gemäß der kämpfenden Einheiten würfeln, maximal allerdings mit drei Würfeln. Die Einheitentypen unterscheiden sich durch die Würfelarten. Dabei ist die Trefferwahrscheinlichkeit bei Flugzeugen und Panzern größer als bei Infanterie. Panzer und Flugzeugwürfel unterscheiden sich nur dadurch, dass Flugzeuge die Möglichkeit eines Doppeltreffers haben. Nachdem die Kämpfe ausgefochten sind, geht es zur nächsten nicht öffentlichen Phase, dem „Hauptquartier“, über. Hier hat man in der App die Möglichkeit seine Produktionspunkte zu investieren. Dabei kann man forschen, anderen Spielern Allianzangebote machen oder ihnen über Spione oder Saboteure schaden. Außerdem gibt es noch geheime Missionsziele, die man erfüllen kann, um das Spiel zu gewinnen. Die letzte und mit eine der wichtigsten Optionen ist es, Einheiten zu bauen. Leider ist das auch in der App in der ersten Runde nicht so gut erklärt, denn die Einheiten, die man hier baut, stehen einem in der nächsten Runde zur Verfügung und die App sagt einem genau wie viele und was man auf seinem „Basecamp“ platzieren darf. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe. Das Spiel endet, sobald einer der Spieler die von der App vorgegebenen Siegbedingungen erfüllt.
(Playmat im Hintergrund zur Verfügung gestellt von Deep-Cut Studio)
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Rudy Games GmbH / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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