Lebe lieber ungewöhnlich
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BEWERTUNG |
14.04.2016 von MarSMit Trainspotting gelang dem britischen Regisseur Danny Boyle im Jahr 1996 der weltweite Durchbruch, und seither ist er aus dem Filmgeschäft nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Filme und daraus resultierende Auszeichnungen gehen auf sein Konto. Einer seiner unbekannteren Filme ist der vorliegende Lebe lieber ungewöhnlich aus dem Jahr 1997, für den er nach Trainspotting erneut u.a. Ewan McGregor für eine der Hauptrollen gewinnen konnte. Nun erscheint der Film dank Koch Media nicht nur als Neuauflage, sondern erstmals auch auf Blu-ray. Wir haben sie uns angesehen und sagen Euch, ob sich ein Kauf lohnt.
Der Putzmann Robert Lewis ist an einem Tiefpunkt angekommen. Nicht nur, dass er auf der Arbeit durch einen Roboter ersetzt wurde, kurz darauf hat auch noch seine Freundin mit ihm Schluss gemacht. In seiner Verzweiflung stattet er seinem ehemaligen Boss Mr. Neville einen Besuch ab um seinen Job zurück zu fordern, doch dabei geht so ziemlich alles schief, was nur schief gehen kann, und so verlässt Robert letztendlich das Bürogebäude mit Nevilles Tochter Celine als Geisel. Doch die ist darüber alles andere als empört und übernimmt schon bald die Leitung der weiteren Planung. Als wäre das noch nicht genug sind es gerade Robert und Celine die vom Himmel auserkoren wurden, zukünftig ein Paar zu werden, und so ist den beiden bald nicht nur Mr. Neville auf den Fersen, sondern auch zwei Engel im göttlichen Auftrag. Die dürfen nämlich erst wieder zurück in den Himmel wenn sich Robert und Celine verliebt haben, denn die Scheidungsrate bei den Menschen ist einfach viel zu hoch in der heutigen Zeit...
Lebe lieber ungewöhnlich ist ein echter Danny Boyle. Der Film ist eine Komposition aus verrückten Dialogen und noch verrückteren Charakteren, einem grandiosen Soundtrack und einer Geschichte, die kaum abgefahrener sein könnte. Doch obwohl die Story so wirr klingt und eine Verbindung aus Road-Trip, Komödie, Romanze und kleinen Action- und Thrilleranteilen darstellt, ist es gerade das was den Film so unterhaltsam macht. Der Humor im Film ist dabei sehr schwarz und sowohl auf den Charakterzügen der Figuren als auch auf den Dialogen aufgebaut, ohne jemals ins Absurde oder Lächerliche abzudriften. Lediglich die Figur des Engels O`Reilly, dargestellt von Holly Hunter, ist auf Dauer sehr anstrengend und nervig, was wohl daran liegt dass die Darstellung oftmals in Overacting zu schwanken droht und eher aufgesetzt als natürlich wirkt. Dem gegenüber stehen die übrigen Schauspieler, allesamt Starbesetzung, die perfekt zu ihren Rollen passen und einfach harmonisch miteinander wirken, auch wenn die Inszenierung insgesamt etwas chaotisch erscheint.
Im Gegensatz zum Film selbst kann die technische Seite der Blu-ray nicht überzeugen. Das Bild ist weich, unscharf und schwammig und durchzogen von zahlreichen Verunreinigungen. Auch der Ton macht seine Sache nicht viel besser und zeigt sich ohne Dynamik oder merkbaren Surroundeinsatz, wodurch sowohl die Stimmen zu leise erscheinen als auch der großartige Soundtrack kaum zur Geltung kommt. Wirklich schade, ein Update zur DVD lohnt sich in diesem Fall eigentlich gar nicht. Wer einen Erstkauf in Erwägung zieht kann sich getrost für die günstigere Variante entscheiden, ohne dabei Einbußen befürchten zu müssen. Das Fazit von: MarS
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