Lucky Day
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BEWERTUNG |
15.01.2024 von MarSMit seinem Regiedebüt Killing Zoe hatte Roger Avary mindestens genauso viel Aufmerksamkeit erlangt wie durch seine zahlreichen Drehbücher - und natürlich seine enge Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino beim Drehbuch zum Kultfilm Pulp Fiction. Nach einer erfolglosen Schaffenspause folgte dann im Jahr 2019 der Thriller Lucky Day, der nun endlich seinen Weg in die deutschen Heimkinos gefunden hat...
Inhalt
Nach zwei Jahren im Gefängnis will Red (Luke Bracey) seine kriminelle Vergangenheit als Safeknacker endgültig hinter sich lassen, und sein Leben mit seiner Frau Chloe (Nina Dobrev) und seiner Tochter Bea (Ella Ryan Quinn) genießen. Gut, dass er noch die Beute eines einstigen Raubüberfalls bei seinem Partner Le Roi (Clé Bennett) versteckt hat, und sich zumindest finanziell keine Sorgen um die Zukunft seiner Familie machen muss. Problematischer dagegen ist die Tatsache, dass auch der Auftragskiller Luc Chaltiel (Crispin Glover) auf Reds Entlassung gewartet hat, denn der hat noch eine persönliche Rechnung mit ihm offen...
Mit Lucky Day präsentiert uns Roger Avary eine Art Fortsetzung seines Debütstreifens Killing Zoe, und erinnert gleichzeitig auch daran, dass er einst sehr eng mit Quentin Tarantino zusammengearbeitet hat. Ohne jeden Zweifel zeigt der wilde Crime- und Thriller-Mix reichlich Parallelen zu Tarantinos früheren Werken, vor allem, was die völlig überzeichneten Figuren, den teils rabenschwarzen Humor, aber auch die zahlreichen skurrilen und gänzlich absurden beziehungsweise unglaubwürdigen Situationen anbelangt. Nur leider gelingt es Avary dabei eben nicht, die erzählerische Qualität eines Quentin Tarantino zu erreichen, denn auch wenn das hohe Erzähltempo geschickt die wirre Struktur der Inszenierung überspielt und die heftigen Gewaltspitzen den episodenhaften Aufbau ein wenig verschmerzen lassen, bleibt Lucky Day am Ende eben doch nur eine Aneinanderreihung mal mehr, oftmals weniger unterhaltsamer Momentaufnahmen im Leben eines attraktiven, aber insgesamt austauschbaren Hauptcharakters, der ein ums andere Mal von den Nebendarstellern komplett in den Schatten gestellt wird. Im Gedächtnis bleibt hier letztendlich nur Crispin Glover, der seine Figur so dermaßen Over-the-Top anlegt, dass man als Zuschauer einfach nicht weiß, ob man sich daran erfreuen oder doch lieber fremdschämend abwenden soll...
Details der Blu-ray
Am Bild der Blu-ray gibt es - abgesehen von gelegentlichen Fokussierungsunschärfen - nichts auszusetzen. Schärfe und Detailgrad sind gelungen, ebenso der stilmittelgeprägte Look des Films. Farben werden dabei satt und ansprechend dargestellt, wobei der Kontrastumfang helle Flächen ab und zu ein wenig überstrahlen lässt. Die Tonspur präsentiert sich in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen ruhigen Dialogpassagen und brachialen Actionszenen, in denen es sehr dynamisch und kraftvoll zur Sache geht. Sehr stylisch ist zudem der Soundtrack - ganz wie es sich für einen Schaffenskollegen von Quentin Tarantino gebührt... Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH / © Brooke Palmer Das Fazit von: MarS
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