Maximum Risk

Maximum Risk

Originaltitel: Maximum Risk
Genre: Action
Regie: Ringo Lam
Hauptdarsteller: Jean-Claude Van Damme
Laufzeit: DVD (96 Min) • BD (100 Min)
Label: Sony Pictures Entertainment
FSK 16

Maximum Risk   19.11.2020 von Dan DeMento

Im Jahr 1996 gab es einen ganz klaren Polarstern am Himmel der Actionhelden: Jean-Claude Van Damme! Dies durfte er auch in Ringo Lams Maximum Risk unter Beweis stellen, der von Sekunde Eins an Vollgas gibt und neben dem Franzosen aus Stahl mit Natasha Henstridge auch eine der schönsten Frauen der damaligen Zeit aufbieten konnte. Wie wir den Streifen 24 Jahre später finden und welches sehr persönliche Erlebnis uns mit ihm verbindet, erfahrt ihr hier!

Inhalt:
 
Alain Moreau (Jean-Claude Van Damme) ist genau da, wo er immer sein wollte: Er ist Elitepolizist, erfolgreich und steht mit beiden Beinen im Leben. Das ändert sich schlagartig, als er zu einem Mordfall gerufen wird und entdeckt, dass das Opfer, der Russe Mikhail Suverov (auch Jean-Claude Van Damme) ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Schnell findet er heraus, dass dieser sein Zwilling ist, der von ihm getrennt aufwuchs und zuletzt für die russische Mafia arbeitete. Jetzt ist sein Ermittlergeist geweckt und er reist nach New York, um den Grund für den Mord herauszufinden. Dort lernt er nicht nur Alex Minetti (Natasha Henstridge), die Freundin seines Bruders, kennen, sondern legt sich auch noch gleichzeitig mit der russischen Mafia und dem FBI an.
 
Maximum Risk war seinerzeit der erste Film, den ich - im zarten Alter von 13 Jahren - illegaler Weise auf VHS erworben habe, und ich habe ihn gesehen, bis auf dem Magnetband mehr Rauschen als französischer Actionfilm vorhanden war. Dass der Film gekürzt war und in seiner ungeschnittenen Fassung gleich mal auf dem Index landete, so etwas war seinerzeit weit jenseits meiner Wahrnehmung. Über die vergangenen 20 Jahre geriet der Film zwar immer mehr in Vergessenheit, trotzdem war mir klar, als ich von der - jetzt ungeschnittenen - Blu-ray-Neuauflage erfuhr, dass ich ihn unbedingt haben muss.
 
Für alle, die den Film noch nicht kennen, eines vorab: Maximum Risk ist kein guter Film. Er ist ein typisches End-Neunziger-Action-Geballer, die Handlung ist teilweise arg an den Haaren herbeigezogen und mehr eine schlechte Ausrede für eine Aneinanderreihung von Action- und Gewaltszenen sowie ein bisschen nackter Haut. Unter Kritikern gilt Maximum Risk als einer der - bis dahin - schlechtesten Van Damme Filme und recht übereinstimmend als das Miesteste, was Regisseur Ringo Lam jemals abgeliefert hat. Doch all das sollte einen wahren Filmfreund nicht davon abhalten, einen Blick auf den Streifen zu werfen, denn vor allem anderen zeichnet ihn eines aus: Er macht Spaß!
 
Maximum Risk ist die perfekte Gelegenheit, seinem Gehirn eineinhalb Stunden Pause zu gönnen und sich - im Idealfall mit Chips und Bier - in die Welt von brennenden Hotelzimmern, Prügeln, markigen Onelinern und einer atemberaubenden Natasha Henstridge zu begeben. Die Handlung ist nicht nur sehr einfach, sondern auch völlig irrelevant und nur wer anfängt, sich mit den zahlreichen Logiklöchern zu beschäftigen, wird an Maximum Risk keine Freude haben.
 
Die Kampfszenen dagegen sind durch die Bank hervorragend choreografiert und zeigen deutlich, warum JCVD früher einmal ganz oben auf dem Action-Olymp war. Ein kleiner Makel dagegen sind die Gewaltspitzen, die teilweise einfach genau einen Hauch zu viel sind und so wirken, als wären sie nur gedreht worden, um dem hartgesottenen Actionpublikum ein interessiertes Zucken der Augenbraue zu entlocken. So drängt sich fast die - unpopuläre - Ansicht auf, dass im Fall von Maximum Risk die Schnitte von 1998 dem Film eher gutgetan als geschadet haben.
 
Sehr gut getan dagegen hat dem Film das HD-Remastering. Dadurch wirkt der Film deutlich eindringlicher und direkter und auch das originale Widescreen-Format trägt dazu bei. Das wird besonders deutlich, wenn man sich die - nicht remasterte - 4:3 Version anschaut, die ebenfalls auf der Blu-ray enthalten ist.
 
Abschließend ist zu sagen, dass Freunde von intellektueller Filmkunst um Maximum Risk wohl eher einen Bogen machen sollten, Freunde von platter Hau-Drauf-Action und generell der Machart des 90er Mainstream Kinos hier aber eine wunderbare Reise in die Vergangenheit unternehmen können. Maximum Risk ist beileibe kein Meisterwerk, funktioniert aber auch 24 Jahre nach seinem ersten Erscheinen noch sehr gut - jetzt halt mit einem gewissen Trash-Faktor.
 

Bildergalerie von Maximum Risk (6 Bilder)

Details der Blu-ray:
 
Die HD-Neuauflage hat Maximum Risk extrem gutgetan, der Film sieht besser aus und klingt besser als je zuvor. Beide Sprachfassungen kommen mit Druck aus den Boxen und das Bild ist natürlich und störungsfrei. Ein schönes Gimmick für Nostalgiker ist die von der VHS bekannte 4:3 Fassung, die auf der Blu-ray ebenfalls enthalten ist. Daneben gibt es noch einige Trailer.


Cover & Bilder © 1996 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

 

Fast ein Vierteljahrhundert später ist Maximum Risk wie eine Zeitmaschine in bessere Zeiten, zurück zu verrauschten VHS-Filmen, Chips und Bier mit Kumpels im Keller und zu einem JCVD, der noch mehr war als nur eine Parodie seiner selbst. Ich habe es sehr genossen!


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