Murasaki Baby
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BEWERTUNG |
15.10.2014 von Der OhmDass deine PlayStation Vita ein Touchscreen hat, hast du noch gar nicht wahrgenommen? Dass sie auch auf der Rückseite ein großes Touchpad aufweist, hast du nicht gewusst? Das weiß doch sogar ein Baby, Murasaki Baby. Und dieses Baby findet das so toll, dass es alle anderen Knöpfe der mobilen Spielkonsole vollkommen ignoriert. Ja, Kleinkinder können sehr hart sein. Ob das Spiel an der Dickköpfigkeit der Kleinen scheitert, erfahrt Ihr hier ...
Alles beginnt in einem Kinderzimmer. Die kleine Murasaki wacht ganz allein in ihrem Bettchen auf und sucht hilflos nach ihrer Mutter. Was bleibt dem Spieler da anderes über, als die Kleine an die Hand zu nehmen und sich gemeinsam auf die Suche nach Mama zu machen. Und das ist in diesem Falle sogar wörtlich zu nehmen. Anstatt die üblichen Analogsticks oder gar Buttons zu bemühen, fahrt Ihr mit dem Finger über den Bildschirm, bis Murasaki mit ihrem Händchen Euren Finger greift. Diesen wird Murasaki in den nächsten zwei bis drei Stunden auch nur noch sehr selten loslassen. Das Kleinkind folgt Euch nun mit seinem herzförmigen Luftballon in der Hand auf Schritt und Tritt. Da sie anscheinend neu ist im Club der aufrecht gehenden Individuen, geschieht dies leider auch ein bisschen träge. Sobald man sie ein wenig mehr zieht, gerät sie ins Stolpern. Sobald Murasaki mit ihrem neuen Babysitter den Raum verlässt, finden wir uns auch schon in einer surrealen Welt wieder, die sämtliche Ängste und Gefühle unserer kleinen Heldin wiederspiegelt. So fliegen geflügelte Sicherheitsnadeln auf uns zu, die mit einem beherzten Fingertipp getötet werden. Gruseligen Fledermäusen in Höhlen müssen mit Licht vertrieben werden. Im Laufe des Spiels trifft Murasaki auf andere Personen, meist Kinder, die auch einen Luftballon mit sich herumtragen. Sobald wir diesen zerstören, eröffnen sich neue Hintergründe, die durch Berühren des rückseitigen Touchpads unterschiedliche Aktionen auslösen. Was macht man, wenn vor Murasaki eine Kuhle erscheint, in der ein schwimmfähiges Utensil liegt? Klar, es regnen lassen. Und wenn eine Wand den Weg versperrt? Dann wechseln wir zum Hintergrund mit dem Riesen und lassen die Erde beben. Wie Ihr schon lesen könnt, sind die Rätsel für einen ausgewachsenen Spieler nicht sonderlich fordernd. Da Euch das Spiel aber sämtliche Aktionen selbst entdecken lässt, ist die kurze Spielzeit kurzweilig.
Murasaki Baby ist das erste Projekt der von Massimo Guarini neu gegründeten Spieleschmiede Ovosonico. Der strebsame Italiener hat zuvor z.B. für Ubisoft und Grasshopper Manufacture als Game Director gearbeitet.
Kommt Euch die Grafik wie gemalt vor? Das ist kein Zufall, den sie ist es auch. Murasaki scheint einem Tim-Burton-Film entsprungen zu sein, mit einer Erscheinung, die, ich entschuldige mich schon an dieser Stelle, nur eine Mutter lieben kann. Nicht, dass sie nicht irgendwie niedlich ist, aber ein Mund auf der Stirn ist schon gewöhnungsbedürftig. Beim Sound hält sich das Spiel dezent im Hintergrund, so ist zu jeder Szene die passende Geräuschkulisse zu hören. Murasaki gibt natürlich altersbedingt nur unverständliches Gebrabbel von sich. Einen Multiplayer-Modus oder gar Onlineunterstützung sucht man bei dem Spielkonzept natürlich vergebens. Das Fazit von: Der Ohm
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