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Nascar ´14
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BEWERTUNG |
02.07.2014 von HinackDonnernde Boliden, grölende Massen und Ovalkurse. Des Europäers Formel 1 ist des Amerikaners NASCAR. Wir werfen einen Blick auf das neuste Spiel aus der NASCAR Reihe und schauen, ob es für einen Platz auf dem Podest reicht ...
Alles, was es braucht, um ein komplettes Rennen zu ruinieren, ist ein Moment der Ungeduld. 20 Runden lang hatte ich mich langsam von Windschatten zu Windschatten vorgearbeitet und mich an die Spitze gesetzt. Mit höchster Konzentration fuhr ich Runde um Runde auf dem Texas Speedway. In der vorletzten Runde lässt mein Spotter mich wissen, dass ich zwei Konkurrenten direkt hinter mir habe. Aber anstatt sie vorbei zu lassen und es mit Sicherheit zu versuchen, mache ich auf der Innenseite zu. Dabei übersehe ich die Schnauze meines Kontrahenten, werde angestoßen und gerate außer Kontrolle. Als der Staub sich legt und die gelbe Flagge weht, bin ich durch die Massenkarambolage auf Platz 30 zurückgefallen und das Rennen endet. Soviel dazu, meinen ersten großen Sponsoren zu bekommen.
Aber egal, ob ihr im Karrieremodus spielt, ein einzelnes Rennen fahrt oder im Highlight-Modus die Glanzstunden der letzten Saisons nacherlebt, NASCAR 2014 belohnt Geduld und Feingefühl und bestraft Ungeduld oder rambomäßiges Fahren. Natürlich könnt ihr die Schwierigkeit und andere Dinge so einstellen, dass ihr wie ein Wahnsinniger brettern könnt und trotzdem gewinnt, aber das ist meiner Meinung nach nicht Sinn und Zweck eines Rennspiels. Gerade hier glänzt Nascar 2014! Ihr habt die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad in 5%-Schritten anzuheben,
Der Karrieremodus ist nach wie vor das Herzstück dieser Serie. Ihr beginnt dort als kleiner Rennstall ohne große Sponsoren. Mit der Zeit könnt ihr aber Sponsorenverträge abschließen (die entsprechenden Erfolge vorausgesetzt) und Upgrades für euer Fahrzeug freischalten. Anfangs fahrt ihr mit gebrauchtem Equipment, aber auch das ändert sich später. So erfahrt ihr euch dann den Weg an die Spitze. Ihr könnt die Einstellungen eures Autos massiv variieren, gerade die Technikfreaks unter den Fans sollte das erfreuen. Leider gibt es wenig Infos, was manche Einstellungen bewirken. Schade für Anfänger, da heißt es ausprobieren und dazulernen. Da Testfahrten aber sowieso einen großen Teil im Karrieremodus ausmachen, ist das kein allzu großer Stolperstein. Was ich auch sehr gut finde, ist die Möglichkeit, jederzeit zurückzuspulen und so Fehler zu korrigieren, die einem das komplette Rennen versauen können. Ich bevorzuge zwar ein begrenztes Kontingent an Korrekturmöglichkeiten, aber schaden tut es sicher nicht. Online haben bis zu 16 Spieler die Gelegenheit, gegeneinander anzutreten, und ihr könnt sogar eine ganze Liga online erstellen und spielen. Leider hatte ich keine Möglichkeit, mit der PC-Version online zu spielen, da weder Server noch irgendwelche Spieler zur fraglichen Zeit online waren. Schade!
Technisch hinterlässt das Spiel einen zwiespältigen Eindruck. Die Autos und die Strecke selbst sehen gut und sehr detailliert aus. Streckenumgebung und Boxengasse sind aber leider immens detailarm und wirken flach. Die Bewegungen der Boxencrews wurden mit Motion Capture aufgenommen und sehen ganz gut aus. Insgesamt aber wirkt das Spiel selbst auf maximalen Settings in den Menüs und auf der Strecke etwas grobkörnig. Eine Nachwirkung des Ports von der Konsole? Da hätte man nachbessern können. Insgesamt ist es aber recht zeitgemäß und ausreichend, da man sich ja eh auf die Strecke konzentrieren muss.
Der Soundtrack ist rockig und gefällt mir sehr gut, genau, was ich bei einem Rennspiel haben möchte. Die Stimme eures Spotters ist sympathisch und oft sehr hilfreich, manchmal gibt er allerdings auch einen Haufen Stuss von sich. Insgesamt ist er der Atmosphäre aber zuträglich. Die gesamte Vertonung des Spiels ist allerdings auf Englisch. Mich stört das nicht, mag aber für manche sicherlich ein Manko darstellen. Wie bei den meisten Rennspielen empfehle ich euch, ein Lenkrad zu benutzen. Die Steuerung per Tastatur ist okay, aber sie leidet genau wie das Gamepad darunter, dass ihr keine Möglichkeit habt, die Lenkung fein zu dosieren – das ist und bleibt die Domäne des Lenkrads. Dank des variablen Schwierigkeitsgrades könnt ihr das aber – für den Fall, dass ihr Fan seid, aber kein Lenkrad habt – gut kompensieren. Das Fazit von: Hinack
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