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Niffelheim (Early Access)

Publisher: Ellada Games
Entwicklerstudio: Ellada Games
Genre: 2D-Abenteuer
Sub-Genre: RPG, Crafting
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 28.04.2016

Niffelheim (Early Access)   13.07.2016 von VanTom

Was will ein gefallener nordischer Krieger nach seinem Tod? Klar, er will nach Asgard und dort Odin gegenüber treten. So auch der Streiter im Early Access-Spiel Niffelheim. Allerdings sind kurze Wege nicht für die Tapferen bestimmt und so nimmt sich Met-Experte VanTom dieser verloren Seele an. Seine ersten Eindrücke von Niffelheim in der kürzlich erschienenen Version 0.9.5 sollen im Folgenden besungen werden...

 

Das Intro zeigt, wie sich das Totenschiff mit dem tapferen Streiter auf den Weg macht. Ein Bogenschütze setzt es in Brand um damit irdische Bindungen zu zerstören. Nun könnte das Schiff die Seele des Kriegers nach Asgard bringen. Dummerweise haben dunkele Dämonen etwas dagegen und fangen das Schiff ab, um es nach Niffelheim zu bringen.

 

Die Snorra-Edda (ein Handbuch für Skalden, welches um 1220 und 1225 entstanden sein soll) überliefert den Begriff Nifelheim (mit nur einem „F“) und bezeichnet damit ein eisiges Gebiet in Norden. Dies beschreibt auch ganz gut, was die Seele des tapferen Streiters erwartet. Das Spiel selbst nennt Niffelheim ein finsteres Land der uralten Geister.

 

Nach dem Intro landet der Spieler im Menü und kann sich hier zwischen dem Einzelspieler- und Mehrspieler-Modus entscheiden. Für dieses Review habe ich mich auf den Einzelspieler-Modus beschränkt. Die Mehrspieler-Option wollte nicht so, was gegebenenfalls am Early Access-Status liegen kann. Die Einzelspieler-Variante ist aber auch so schon spannend genug. Der Spieler kann anschließend ein Profil anlegen, indem die Fortschritte im Spiel gespeichert werden. Selbst hat der Spieler keine Möglichkeit zu speichern. Nach der Wahl des Profil folgt die Wahl eines Landes beziehungsweise eines Totems. Es stehen dabei vier Länder zur Auswahl. So gibt es jeweils ein Land das dem Totem Bär, Wolf, Eisdrache und Wüstenadler geweiht ist. Der Spieler legt damit das Startland fest. In späteren Versionen sollen sich die Länder deutlicher unterscheiden. Derzeit handelt es sich bei den anderen Ländern mehr oder minder um Kopien der Hügel des uralten Bären, welcher voll implementiert ist. Ansonsten können wir auch noch die Anzahl der KI-Gegner festlegen, welche dann die anderen Länder besetzten. Ich wähle keine KI-Gegner und den Wolf als Totem. So wacht mein tapferer Krieger nicht in Asgard auf, sondern in den eisigen Hügeln von Niffelheim. Ich werde in einer Textbox von Priestern angesprochen, welche meinen Krieger in Niffelheim begrüßt und mitteilen möchte, dass ich das uralte Artefakt Drachenahnherr finden soll. Nicht mal in Ruhe in das Totenreich eingehen kann man hier. Jedenfalls wird dem Spieler angeboten, dass ihm der Weg nach Asgard gezeigt wird, wenn er diesem Wunsch entspricht. So soll ich das Land beschützt werden und nach dem gewünschten Artefakt suchen. Da ich gerade nichts Besseres zu tun habe, nehme ich die nähere Umgebung in Augenschein.

 

Ich befinde mich in einer hügeligen und verschneiten 2D-Landschaft vor einem Gebäude, welches irgendwie wie ein Grabhügel aussieht. Über dem Gebäude thront mein Totem, der Wolf. In direkter Nähe sehe ich zwei Steinstrukturen. Zunächst prüfe ich meine Ausrüstung und kann feststellen, dass ich einen Boden, eine Axt, einen Schild und einen Schäferstock!!! mit mir führe. In der Tat muss meine Spielfigur ein großer Krieger gewesen sein, wenn er zusammen mit seinem treuen Schäferstock auf die Reise geschickt wird. Dies ist auch eine der Änderungen in der neuen Version. In vorherigen Versionen begann der Spieler mit einem rostigen Schwert. Jedenfalls werden ich mein Land zunächst mit einem Schäferstock verteidigen müssen. Ansonsten kann ich sehen, dass mein Held über 600 Lebenspunkte verfügt und offensichtlich verschiedene Ränge in unterschiedlichen Berufen erreichen kann. Was so ein gestandener Nordmann ist, kann auch als Farmer oder Alchemist agieren.

 

Alles was meine Spielfigur in Niffelheim macht, ist einem der Berufe zugeordnet. Grabe ich in einem Stollen, so verbessere ich meine Bergmanns-Fähigkeit, besiege ich einen Wolf oder ein Schaf handelt es sich um die Jäger-Fertigkeit. Somit hat der Spieler die Möglichkeit seine Figur so zu verbessern, wie es seiner Spielweise entspricht. Eigentlich benötigt der Spieler aber auch alle Fähigkeiten um in Niffelheim zu bestehen. Sind die Fähigkeiten genug ausgeprägt, so steigt der Spieler auf und erhält mehr Lebenspunkte. Zusätzlich gibt es noch Siegel, welche je nach Anzahl der vorhandenen Fähigkeiten aktiviert werden können. Dies funktionierte in der vorliegenden Version aber noch nicht.

 

Interessiert daran, was es in der näheren Umgebung sonst noch so gibt, bewegte ich mich in eine der beiden Richtungen und sammelte alles auf, was ich so finden konnte. Oh da blüht ein Löwenzahn, den nehme ich mit. Plötzlich öffnete sich eine weitere Textbox und teilte mir mit, dass ich doch Holz für die Priester sammeln soll. Die Axt in meinem Inventar ist nicht hauptsächlich für den Kampf, sondern soll viel mehr zum Holzfällen dienen. Dabei können wir feststellen, dass Bäume hier einen Lebenszyklus haben. So wachsen sie zunächst und sterben dann irgendwann ab, sodass wir kein Holz, sondern nur noch Reisig sammeln können. Für meine gesammelten zehn Holzstämme erhalte ich zwei Brote und 15 Goldmünzen. Nahrung ist wichtig in Niffelheim. So sollte der Spieler immer einen Vorrat an Nahrungsmittel mit sich führen. Schon die ersten Gegner - na klar, Wölfe - können einen Spieler töten, wenn sie zu zweit angreifen. So sammeln ich draußen an Feldfrüchten und Kräutern, was ich so finden kann. Die guten Gerichte, welche viele Lebenspunkte wieder herstellen können, müssen auf einer Feuerstelle oder Küche gekocht werden. So ergeben Eier und Salz ein Spiegelei. Eine entsprechende Feuerstelle finde ich und kann als Salz und Geflügel ein geräuchertes Hähnchen herstellen. In meinem Inventar befindet sich auch eine Falle, mit der direkt ein Huhn oder Hähnchen einfangen kann. Der Unterschied bei diesem Geflügel ist nicht ganz unwichtig. Die Steinstrukturen neben dem Eingang zu meinen Werkstätten können mit den richtige Materialien in einen Geflügel-, Schafstall oder ein Gewächshaus verwandelt werden. Bauen wir also einen Geflügelstall auf und geben ein Huhn dazu, erhalten wir nach kurzer Zeit bis zu fünf Eier, welche wir in schmackhafte Spiegeleier verwandeln können. Ein Hahn gibt natürlich keine Eier, sondern wir können damit Federn ernten. Diese werden wiederum dafür gebraucht, um damit neue Pfeile für den Bogen herzustellen.

 

Die nötige Infrastruktur für die benötigten Materialien findet sich in den Werkstätten, welche wir in dem eingangs erwähnten Gebäude befinden. Hier können wir eine Sägemühle, eine Schmiede, eine Küche und eine Alchemistenecke aufbauen und diese auch entsprechend erweitern und ausbauen. So können wir nach und nach immer bessere Materialien und Ausrüstung erzeugen. So kann der Spieler sich das Leben doch stark erleichtern. Es ist sehr motivierend die benötigen Gegenstände craften zu können. Habe ich einmal nicht mehr genug Platz im Inventar, so finde ich in meinen Werkstätten auch eine Truhe und durch den Aufbau von weiteren Truhen, kann ich weiteren Stauraum gewinnen.

 

Unter unseren Werkstätten kommt die Fähigkeit Bergmann ins Spiel. Dann tausche ich meine Holzfälleraxt gegen eine Spitzhacke und grabe verschütte Stollen frei. Hier finde ich Baustein oder Metallerze, wie Eisen und Kupfer. Diese Erze kann ich dann in meiner Schmiede veredeln und ebenfalls in bessere Ausrüstung stecken. Irgendwann erreiche ich unter meinen Werkstätten eine Höhle in der ein großer Höhlenbär haust. Hierbei handelt es sich um einen der Bossgegner, welcher noch mehr Schaden aushält, als die anderen Gegner. Nach einem epischen Kampf mit Pfeil und Boden, sowie einen Nahkampfangriff um ihn Niederzustrecken, liegt der Gegner auf den Boden und ich kann seine Truhe plündern.

 

Bildergalerie von Niffelheim (Early Access) (18 Bilder)

Wieder an der Oberfläche möchte ich die Tempelstadt in der Mitte von Niffelheim besuchen. Dazu muss ich entweder das seitliche Ende einer Karte erreichen, oder aber ich kann mich für 50 Goldmünzen teleportieren lassen. Letzteres ist gesünder, da ich so nicht den großen Gegnern, wie Bären, Büffeln oder Wildschweinen begegnen kann. Diese haben viele Lebenspunkte und töten einen einsamen Helden schnell. In der Stadt finden wir einen Händler, welcher uns mit verschiedenen Gegenständen gegen Gold aushelfen kann. Ebenso finden wir einen Tempel welche das gesuchte Artefakt haben wollen. Ich finde auch eine Arena, welche aber noch nicht implementiert ist. Wahrscheinlich werden wir hier gegen jemanden oder etwas antreten um eine Belohnung zu erhalten.

 

Auch finde ich auf meiner Karte verschiedene Höhlen, welche erforscht werden wollen. Hier lassen sich ebenso Truhen mit Schätzen und Gegenständen finden. In einer der Höhlen finde ich auch ein uraltes Portal, welches aber ebenfalls noch nicht weiter implementiert ist. Es wird interessant sein, festzustellen, welche Funktion hier vorgesehen ist. Bei aller Erforschung und Entdeckung sollte der Spieler sich nicht zu weit von seinem Totem entfernen. Denn es wird regelmäßig von Skeletten angegriffen. Geht das Totem verloren, so verliert der Spieler auch sein Spiel und kann neu anfangen. Stirbt hingegen der Spieler nur, so wird er für etwas Gold wiedererweckt oder muss als Geist seinen Körper suchen.


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Auch wenn Niffelheim noch nicht fertig ist, so macht der Early Access-Titel einen sehr guten Eindruck und Lust auf mehr. Die Länder und Funktionen, welche schon implementiert sind, sind interessant, die 2D-Grafik sieht gut aus und versetzt den Spieler in die raue Wildnis eines nordischen Landabschnitts. Gut, der Held sieht vielleicht etwas unförmig und zu muskulös aus, aber dafür wurde auf so kleine Details geachtet, wie beispielsweise dass die Haarfarbe und die Kleidung farblich unterschiedlich sind, je nachdem welches Land der Spieler ausgesucht hat. Der harte Überlebenskampf am Anfang weicht dem Gefühl der Befriedigung, wenn schon besser Waffen und Rüstungen verfügbar werden und dann hergestellt sind, wenn der Spieler immer tiefer in die Stollen eindringt und neue Bereiche erkundet. Der Entwickler gibt regelmäßig Updates heraus, so dass hier auch ein Fortschritt für den Käufer der Early Access-Version sichtbar wird. Wenn die Entwicklung so weitergeht, ist der Titel ganz klar zu empfehlen. Alles in allem ein Viking Clap an die Entwickler.


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