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Night of the Virgin
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BEWERTUNG |
16.11.2017 von MarS
Ein Junge auf der Suche nach dem ersten Sex, der an die falsche Frau gerät. Was erwartet uns wohl in Night of the Virgin, dem Langfilmdebüt des spanischen Regisseurs Roberto San Sebastián? Komödie, Erotik, oder gar Torture Porn? Wir haben es gewagt den Film in unseren Player zu schieben...
Night of the Virgin ist eine bildgewordene Abartigkeit, die weniger auf Sinn und Verstand, denn auf jede Menge ekelhafter Perversitäten und absurde Widerlichkeiten setzt. Nach einer viel zu ruhigen, auf wirren Dialogen aufgebauten Einleitung wird dem Zuschauer ein buntes Potpourri an Blut, Erbrochenem und sonstigen Körperflüssigkeiten präsentiert, das einen starken Magen beim Zuschauer voraussetzt, damit dieser nicht seinen ganz eigenen Beitrag zum Geschehen leistet. Das Ganze ist zwar sehr atmosphärisch in Szene gesetzt und die Effekte sind genauso gelungen, wie sie abartig sind, im Gesamtbild betrachtet dauert der Film jedoch mit knapp zwei Stunden einfach zu lange. Das sorgt letztendlich immer wieder für Passagen, in denen rein gar nichts geschieht, und beim Zuschauer rasch Langeweile aufkommen lassen, denn außerhalb der Vielzahl an widerlichen Ekelszenen gibt es in Night of the Virgin nicht allzu viel Handlungsinhalte zu bewundern. Die Handlung, die der Film überhaupt versucht zu zeigen, ist völlig sinnbefreit und an den Haaren herbeigezogen, so dass sich der spanische Streifen, der sich selbst als Fantasy-Komödie sieht, auf einen reinen Tabubruch mit grotesker Szenerie reduziert. Eigentlich ist es ein wahres Wunder, wie es Regisseur Roberto San Sebastián gelungen ist, Schauspieler für diesen Streifen zu finden, die mit so viel Elan und bemerkenswert niedriger Hemmschwelle wirklich alles über sich ergehen lassen, und sei es noch so brechreizfördernd. In diesem Sinne muss man den Hauptdarstellern wirklich ein Lob aussprechen, denn deren Leistung ist in Anbetracht der ekelhaften Umstände tatsächlich unglaublich gut ausgefallen.
Das Bild der Blu-ray hinterlässt auf Grund des hohen Stilmitteleinsatzes gemischte Gefühle. Stark auf Gelb- bzw. Blautöne reduzierte Farbverläufe passen zwar zur Grundstimmung, wirken aber alles andere als natürlich. Ebenso unschön sind zahlreiche Unschärfen und stets vorhandenes Filmkorn, was allerdings den schmutzigen Look unterstreicht. Deutlich angenehmer ist da die Tonspur, die insgesamt zwar etwas zu wenig Druck auf die Boxen bringt, jedoch durch eine stetige Surroundeinbindung und eine gute Dynamik punkten kann. Die Sprachausgabe ist deutlich und klar ortbar. Cover & Bilder © Neue Pierrot le Fou Das Fazit von: MarS
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