One Piece – Die TV-Serie – 14. Staffel – DVD Box 15

One Piece – Die TV-Serie – 14. Staffel – DVD Box 15

Originaltitel: One Piece
Genre: Action • Abenteuer
Regie: Hiroaki Miyamoto • Junji Shimizu • uvm.
Laufzeit: DVD (800 Min)
Label: Kazé Anime Studio
FSK 12

One Piece – Die TV-Serie – 14. Staffel – DVD Box 15   22.04.2017 von LorD Avenger

Nach all dem Aufwand in das sicherste Gefängnis der Welt ein- und wieder auszubrechen und seinen Bruder dann doch zu verpassen, den er hatte retten wollen, widmet sich Strohhutpirat Ruffy der nächsten unmöglich erscheinenden Aufgabe. Die Marine hat sich in ihrem Hauptquartier verschanzt, um sich gegen den unausweichlichen Angriff der Whitebeard-Piraten zu wappnen - der heftigste Krieg des Piratenzeitalters steht bevor.

 

Der Marineford-Arc, der mit DVD Box 15 beginnt und abgeschlossen wird, ist die monumentalste und epischste Schlacht der gesamten bisherigen Serie - ganz davon abgesehen, dass sie laut Autor Eiichiro Oda die Halbzeit derselben einläutet. Marineford, der Schauplatz dieser Staffel, befindet sich schließlich nicht umsonst genau in der Mitte des weltumspannenden Meeres Grand Line, auf der die gefährlichsten Piraten der Welt ihr Unwesen treiben.

 

Wie schon in der Staffel zuvor wird eine sehr unkonventionelle Geschichte erzählt, denn abgesehen von Protagonist Ruffy kommt keine der üblichen Hauptfiguren seiner Crew vor - dieses Mal wirklich überhaupt nicht. Stattdessen wird die Geschichte des "Strohhuts" fortgeführt, der verzweifelt seinen Bruder Ace vor der drohenden Hinrichtung retten möchte. Nach dem epischen Auftakt im Gefängnis Impel Down in Staffel 13, geht es nicht minder gewaltig weiter. Das Besondere hier ist, dass Ruffy auf diesem Schlachtfeld eigentlich überhaupt nichts zu suchen hat. Zwar übertreffen sein Wille und sein Ehrgeiz die der meisten, doch was die Stärke angeht, ist er hoffnungslos unterlegen. Gegner, die ihn zuvor schon alleine im Kampf an den Rand des Todes gebracht haben, sind auf diesem schrecklichen Schlachtfeld nur kleine Leuchten. Die zusammengelegten Sieben Samurai der Meere, Smoker, Ruffys Großvater und Marineheld Garp, Marinevorsitz Sengoku, natürlich die furchteinflößenden drei Admiräle und auf der Gegenseite Whitebeard und seine nicht minder mächtigen Offiziere, von den Überraschungsbesuchen im späteren Verlauf ganz zu schweigen... Marineford belegt ganz deutlich Ruffys hilflose Ohnmacht, die bereits zum Verschwinden seiner Crew geführt hat und die Notwendigkeit des auf diese Staffel folgenden Zeitsprungs. Er ist noch nicht bereit für die zweite Hälfte der Grand Line, für die Neue Welt.

 

Entsprechend kann man sich ausmalen, dass Ruffy zwar nicht zu kurz kommt, definitiv dieses Mal aber nicht im Mittelpunkt der Handlung steht. Die Marine hat ihre gesamte Macht und Präsenz aufgefahren, um sich dem "stärksten Piraten der Welt" zu stellen, der seinen Offizier Ace nicht kampflos aufgeben würde. Mit einem starken Auftritt taucht also die Flotte von Whitebeard auf und ein erbarmungsloser Krieg mit heftigen Verlusten auf beiden Seiten bricht aus, die der arme gefangene Ace gefesselt von seinem Schafott aus beobachten muss. Er sieht mit an wie seine treuen Gefährten fallen und verletzt werden, wie ihr Blut vergossen wird und allein dieser Umstand ist schon arg ungewöhnlich für einen dieser Animes, die üblicherweise eher vom Besiegen als vom Töten reden. Und doch gibt es in diesen 33 Folgen einige schwer zu glaubende, endgültige Tode sowie die dramatischste Szene seit dem Sinken der Flying Lamb.

 

So episch und einschneidend die Schlacht letztlich aber auch sein mag, einige Schwächen hält sie doch bereit. Zum einen kriegen wir es natürlich mit einer ganzen Reihe der mächtigsten Kämpfer der One Piece-Welt zu tun, zum anderen hat selbst ein Hardcore-Fan keine wirkliche Bindung zu ihnen. Viele der Piraten oder Marine-Soldaten tauchen hier zum ersten Mal auf und andere wurden bisher lediglich erwähnt oder hatten nicht mehr als einen Gastauftritt über eine Folge - so cool sie auch sein mögen, richtig mitfühlen und mitfiebern fällt einem etwas schwer. Zum Vergleich: In Staffel 13 bestand ein großer Anreiz darin, dass längst vergessene Charaktere wieder auftauchten, mit denen man bereits viele intensive Folgen verbracht hat.

 

Ein weiterer Schwachpunkt ist die schiere Anzahl der Kämpfer auf beiden Seite und die gebotene Eile, Ace zu retten bevor die Speere ihn durchbohren. Epische One-on-One-Kämpfe vermisst man hier schmerzlich. Immer wieder stehen sich sehr coole und spannende Paarungen gegenüber, von Dauer sind diese allerdings nie. Nach einem sehr kurzen Schlagabtausch wechselt die Szene schon wieder zu einer anderen Partie oder Ruffy, der mehr ausweicht als kämpft (verständlicherweise).

 

Den ärgsten Minuspunkt bekommt die Staffel von mir allerdings für die Verzögerungen und Streckungen. Klar, gerade von den Endlos-Animes wie eben One Piece, Naruto (obgleich es hier inzwischen ein Ende gegeben hat) oder auch Bleach ist man es gewohnt, dass alles gehörig gestreckt wird, um dem Zyklus der Manga-Vorlage nicht zu nahe zu kommen, so ausgeprägt wie in dieser Staffel empfand ich es in der vorigen allerdings nicht. Zum einen sind die "Was in der letzten Folge geschah"-Sequenzen zu Beginn jeder Folge viel zu ausschweifend und zum anderen ziehen sich einige "Staredowns" geradezu Dragonball-mäßig in die Länge, dass es einem wirklich nur ins Auge springen kann.

 

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Eine japanische Originaltonspur gibt es leider auch dieses Mal wieder nicht. Zwar ist die deutsche Synchronisation absolut genial gelungen und voller bekannter Sprecher, allerdings fehlen mir persönlich doch die etwas feurigeren und charakterstärkeren Stimmen der Japaner zusammen mit den für One Piece so typischen Lachen, die nicht ins Deutsche übernommen wurden.



Cover & Bilder © 1999 TOEI ANIMATION CO., LTD. Eiichiro Oda / Shueisha, Toei Animation


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Die 14. Staffel von One Piece ist ebenso episch, wie es sich für einen Halbzeit-markierenden Meilenstein gehört. Bevor die Serie einen Zeitsprung von zwei Jahren macht, wird mit dem größten Krieg des Piratenzeitalters noch eine neue Ära eingeleitet, der viele große Namen zum Opfer fallen. In erster Linie verdeutlicht das Aufeinandertreffen der mächtigen Krieger am Marineford aber nur, dass Ruffy und seine Crew die zwei bevorstehenden Jahre zum Trainieren brauchen, da sie den kommenden Herausforderungen noch nicht einmal im Ansatz gewachsen sind. Das hat Vor- und Nachteile - zum einen sehen wir, welche Ausmaße die Kämpfe in Zukunft noch nehmen werden und wieviel Luft nach oben noch frei ist, zum anderen fehlt die Bindung zu den siegenden und fallenden Kriegern des Schlachtfeldes, ebenso wie die spannenden Zweikämpfe fehlen, die in der Masse der Kämpfe schlichtweg untergehen. Nichts desto trotz ein einschneidendes, wichtiges Episodengeflecht mit hohem Action- und Dramagehalt, das die zweite Hälfte der meiner Meinung nach besten Anime-Geschichte aller Zeiten einleitet.


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